Die riesige Halle A des «Pacifico Yokohama»-Messezentrums ist dieses Jahr randvoll. Es sind 10 Prozent mehr Aussteller als letztes Jahr, und auf Grund der vielen Neuheiten, wird ein Besucherrekord erwartet. Auch die Seminare und Vorträge sind sehr gut besucht, von denen die wichtigsten simultan auf Englisch übersetzt werden.
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Wer den ganzen Tag über in der Halle war, hat abends eine weisse Überraschung erlebt: Es hat hier in Yokohama den Freitag hindurch geschneit!
| Am Samstagnachmittag musste der Messebetrieb auf Grund witterungsbedigter Störungen der Verkehrsverbindungen eingestellt werden. Dies könnte einen Einbruch der Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr zur Folge haben. (Update 15.02. 14:00 JST) |
Seit Freitag früh schneite es unaufhörlich. Das nasse Weiss ist man sich hier nicht gewohnt und man hofft, dass es nicht liegen bleibt, denn damit kommen die Tokioter nur schwerlich zurecht. Trotz Schneegestöber – oder vielleicht gerade deshalb – ist die Halle am Freitagnachmittag sehr gut besucht, und am Wochenende wird der übliche grosse Besucherandrang erwartet. Aber dann geht es für uns schon wieder ‚gen Westen …
Hier noch ein paar weitere Produkte, auf die wir bei unserem Rundgang gestossen sind:
GoPro ist auch in Japan auf Erfolgskurs, und mit der laufenden Umsatz- und Gewinnsteigerung will die Abenteuerkamerahersteller anscheinend bald an die Börse gehen. Mit einem Auto- und einem Motorradboliden lockt der Stand vor allem junge Messebesucher an, die ihre sportlichen Erlebnisse mit den universellen Minikameras festhalten wollen.
Sieht etwas ulkig aus, dürfte jedoch etwas vom Besten sein: Die Taschenvideokamera Blackmagic mit den beiden Zeiss Ciné-Objektiven Distagon 28mm/T2,1 und Planar 50mm/T1,5. Alles ist machbar …
Auf Fotomessen finden die Fotofreaks auch immer lohnende Motive, besonders hier in Japan, wo sich die hübschen Japanerinnen sehr gerne fotografieren lassen. Zudem ist dies auch eine Gelegenheit, einmal unter fast professionellen Bedingungen fotografieren zu können: Ob man dafür den ganzen Tag seine überbordende Fototasche mitschleppen will, ist jedem selbst überlassen.
Canon veredelt und personifiziert gewisse Modelle auf Kundenwunsch, allerdings nur übers Internet und nur in Japan! Die Marketingaktion wurde versuchsweise schon im letzten Herbst gestartet und soll sich als sehr erfolgreich erwiesen haben. Ob die Idee international umgesetzt werden könnte, war nicht zu erfahren.
Manfrotto setzt auf Design! Stative müssen nicht nur funktionell sein, sondern sie dürfen auch gut zum Erscheinungsbild der Kamera passen. In Japan sind europäische Produkte äusserst beliebt, und man legt für ein gestyltes Manfrotto-Stativ gerne etwas mehr aus als für ein inländisches «Rohrgebilde».
Lassen Sie sich nicht ablenken: hier bei Sirui (in der Schweiz über Profot erhältlich) geht es eigentlich um die Stative! Der chinesische Hersteller ist in Europa (und auch in Japan) noch wenig bekannt, doch bietet das traditionelle Unternehmen ein breites Sortiment für alle Marktsegmente in einer beachtlichen Qualität.
Der neue Stern am Taschenhimmel heisst Octavus. Sie sollen nicht aussehen wie Fototaschen, jedoch edel wirken und funktionell sein. Die Taschen sind aus feinen Materialien qualitativ hochwertig gefertigt, und das junge Unternehmen hofft damit bald den Export starten zu können.
Fehlt Ihnen beim Objektivwechsel auch oft eine Hand? Der koreanische Hersteller GoWing hat eine neue Lösung für dieses alte Problem: Ein doppeltes Objektivbajonnett ist an einem Schulterriemen befestigt. Auf der einen Seite wird das zu wechselnde Objektiv eingeklickt, während man auf der anderen Seite das zu verwendende Objektiv entnimmt. Den «Lens Holder» gibt es für Canon-, Nikon- und Sony-Anschlüsse. Ob er es je bis nach Europa schaffen wird …?
Solche Gummiüberzüge von Easycover und anderen Anbietern liegen derzeit in Japan bei Edelamateuren stark im Trend, und es gibt sie für fast alle Kameramodelle in den fantasievollsten Ausführungen. Vorteil: Man hat die Kamera rutschsicherer im Griff. Nachteil: Die Kamera wirkt klobiger, ist unhandlicher und lässt sich bei einigen Modellen nur noch umständlicher bedienen.
Was von weitem wie eine klassische Leica aussieht, ist in Tat und Wahrheit ein iPhone-Gehäuse. Gizmon ist auf solche Gadgets spezialisiert und hat offensichtlich Erfolg damit. Nicht nur bei der jungen Kundschaft sind solche Ulkartikel gefragt, sondern auch bei älteren, die sich mit etwas Besonderem schmücken und entsprechend auffallen möchten.
Die CP+ schliesst am Sonntag ihre Pforten und kann bis dahin wahrscheinlich auf vier sehr erfolgreiche Tage zurückblicken. Die Messe war nicht nur eine reine Produkteschau, sondern sie hatte für das breite Publikum auch einen sehr hohen Unterhaltungswert. Das braucht es, um auf gute Besucherzahlen zu kommen – eine Messe muss Spass machen …
Die nächste CP+ wird vom 12. bis 15. Februar 2015 stattfinden.
Urs Tillmanns (Text und Bilder)