Gestern Abend ging in der Berufsschule für Gestaltung Bern+Biel die Diplomfeier von 30 nun ausgebildeten Fotofachangestellten der Regionen Bern, Biel, Basel, Solothurn, Luzrn und Wallis über die Bühne. Mit rund 200 Anwesenden verlief die Feier speditiv und ungeschmückt – wobei ein sehr guter Prüfungsdurchschnitt und ausgezeichnete praktische Arbeiten ausgewiesen werden konnten.
Die Diplomfeier fand dieses Jahr, auf Wunsch der Qualifikanten, nicht mehr in Huttwil statt, sondern der Berufsschule B+B Bern statt. Zwar keine offizielle, aber eine plausible Erklärung: In Bern ist das Angebot, nach der offiziellen Diplomübergabe noch eine Fete zu drehen, doch etwas attraktiver als in Huttwil …
Obwohl der Anlass im Vergleich zu früheren Jahres etwas nüchtern, dafür sehr speditiv über die Bühne ging, war die Stimmung ungebrochen. 30 frisch gebackene Fotofächler mit insgesamt rund 200 Eingeladenen konnten das Ende ihrer dreijährigen Lehrzeit feiern und als Auszeichnung ihr Berufsdiplom und das Fähigkeitszeugnis in Empfang nehmen.
Im Foyer konnten sich die Eingeladenen von der hohen Qualität der Prüfungsarbeiten überzeugen
«Es war eine überdurchschnittlich gute Prüfung dieses Jahr» erklärte Chefexperte Alain Roulier gegenüber Fotointern. Der hohe Durchschnitt zeigte sich auch in den Prüfungsarbeiten, die im Foyer der Berufsschule ausgelegt waren. Natürlich gaben sie zu Diskussionen Anlass und sorgten im Vorfeld der feierlichen Diplomübergabe für reichlich Gesprächsstoff. Die Urheber dieser Arbeiten gaben auch sichtlich stolz und gerne Auskunft über die zur Prüfung gestellten Aufgaben und erklärten bereitwillig, wie sie diese gelöst hatten.
Invalid Displayed Gallery
Diaschau mit den besten Reportagen von Oliver Moser und Dimitri Mosimann
Die Aula der Berufsfachschule war bis auf den letzten Platz gefüllt
Der Moment, auf den alle drei Jahre lang gewartet hatten …
Endlich war es soweit: Die Türe zur Aula wurde geöffnet und im Nu waren die uniartigen Sitzbänke bis auf den letzten Platz gefüllt – wer keinen Platz mehr fand, setzte sich auf die Treppe.
Jan Denjer, Leiter der Schule für Gestaltung Bern+Biel, freute sich als Gastgeber die Anwesenden begrüssen und den Diplomanden zu ihrem Weg in die Arbeitswelt gratulieren zu dürfen. «Dass ihr euer Handwerk richtig erlernen konntet, verdankt ihr nicht nur euerem Willen, Einsatz und Fleiss, sondern auch euerem Umfeld, nämlich der Schule, dem Verband und euerer Lehrbetriebe. Ich weiss, dass ihr Beruf einem raschen und steten Wandel unterworfen ist. Die Branche verändert sich konstant, die Bedürfnisse der Kunden sowieso und dementsprechend steigen auch die Anforderungen an die zu erlernenden Fähigkeiten und Fertigkeiten der Fotofachangestellten.» Die wichtigste Stütze während der Lehre sei der Lehrbetrieb, der es dem jungen Berufsleute ermögliche, den Beruf, das Handwerk, das Rüstzeug für eine erforderliche Berufskarriere zu erlernen. Der zweite wichtige Lernort sei die Berufsfachschule, die bemüht sei, zusammen mit den den Lehrbetrieben und den üKas [übertriebliche Kurse] das Richtige zur richtigen Zeit während der Ausbildungszeit zu vermitteln. Das dritte, ebenso wichtige Umfeld wären die Eltern, die oft über Verunsicherungen und mutlose Momente hinweghelfen müssten, um neue Motivation für das Lernziel zu schaffen. Jan Denjer wünschte den jungen Berufsleuten alles Gute und viel Erfolg auf ihrem Berufsweg.
Porträtserie von Chantal Stucky
Rolf Suter begrüsste danach als Präsident von Imagingswiss Region Mitte die Diplomandinnen und Diplomanden sowie die zahlreichen Gäste und beglückwünschte die Qualifikanten zur erfolgreich bestandenen Prüfung. Das Qualifikationsverfahren sei der stressige Höhepunkt der Lehrzeit vor allem für die Lernenden, aber nicht zuletzt auch für die Lehrer und Lehrmeister. Zählen würde das Ergebnis, und von der Qualität der Arbeiten hätte man sich im Foyer überzeugen können. Alle Portfolios zeigen einen genügend bis guten Ausbildungsstand in allen drei Fachrichtungen. Im digitalen Zeitalter mit den schnellen Veränderungen sei das in der Fotobranche nicht immer ganz einfach und es würden laufend Anpassungen in der Schule, im Lehrbetrieb und in den überbetrieblichen Kursen gefordert.
Weiter ging Rolf Suter auf die Bedeutung des Fotoverband Imagingswiss ein, nicht zuletzt, weil er von diesem noch ein Geschenk in der Tasche trug. «Der Verband imagingswiss ist nebst der Schule und den Betrieben, das dritte Glied in der Ausbildung» führte Rolf Sutter aus. «Der Verband organisiert und führt die überbetrieblichen Kurse durch und ist am Ende der Lehrzeit verantwortlich für die Inhalte des Qualifikationsverfahrens. Unser Bestreben ist es möglichst gute Fachleute zu erhalten, welche auch in Zukunft auf dem Markt eine Chance haben.»
Imagingswiss sei stolz auf unsere jungen Fachleute und wünsche ihnen für die Zukunft in diesem kreativen und lebendigen Beruf alles Gute sowie viele erfolgreiche Projekte.
Und dann das Geschenk: Die Jahresbesten erhalten wie jedes Jahr vom Verband Imagingswiss einen Barpreis von je 300 Franken, und auch das beste Arbeitsbuch werde mit einem Barpreis von 200 Franken belohnt. Mit einem Zitat des Komponisten Benjamin Britten schloss Rolf Suter seine Grussworte des Verbandes: «Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man damit aufhört, treibt man zurück.»
Die drei besten Sachaufnahmen von Oliver Moser, Manuel Lopez und Sarah Jenzer (anklicken)
Mit Spannung wurde auch die Rede des Chefexperten Alain Roulier erwartet, denn danach sollte ja die lang ersehnte Diplomübergabe erfolgen. Alain Roulier gratulierte den Qualifikanten nicht nur zum erreichten Ziel, sondern vor allem für die herausragenden Arbeiten. Das Thema «Handwerk» unter dem das diesjährige Qualifikationsverfahren stand, sei ein Dankbares gewesen, und viele der Arbeiten hätten interessante motivliche Aspekte aufgezeigt. Die Kandidaten hätten dabei auch spannende Tage erlebt und in Bereiche und Betriebe gesehen, die in der Regel kaum besuchbar wären.
Im diesjährigen Qualifikationsverfahren wären 30 Kandidaten gestartet, 18 im Bereich Finishing, und je sechs in Beratung und Verkauf sowie Fotografie. Die Anforderungen wären hoch gewesen, was auch dabei zum Ausdruck käme, das zehn Prozent, also drei Kandidaten nicht bestanden hätten. Dennoch, es habe auch viele Sechser gegeben, und der Durchschnitt mit 4,6 und 4,8 liege höher als andere Jahre. Mit Stolz dürfe er jedoch festhalten, dass die Berner die besten Noten bei der Theorieprüfung erzielt hätten.
Alain Roulier wünschte den Qualifikanten auf ihrem Berufsweg alles Gute, mit einem Zitat des kanadischen Hockey-Spielers Wayne Gretzky: «You miss hundred percent oft the shots you don’t take» («Du verfehlst hundert Prozent der Torschüsse, die Du nicht machst»).
Die jubelnde Gruppe der bestandenen Fotofächler, die nun mit dem Diplom in der Hand auf den Berufsweg starten
Speditiv und schmerzlos ging danach die Diplomübergabe durch Alain Roulier und Rolf Suter über die Bühne – begleitet von Emotionen, die da und dort freudestrahlend durchbrachen. Für die jungen Berufsleute war ein erstes grosses Ziel geschafft, und mit dem Diplom in der Hand steht ihnen nun ein langer und vielfältiger Berufsweg offen.
Das sind die Besten: Oliver Moser, Celine Schmid mit dem besten Arbeitsbuch, Matthias Baumgartner und Dimitri Mosimann mit dem Allgemeinbildungslehrer Jan Denjer, Rolf Suter, Präsident Imagingswiss Region Mitte und dem Chefexperten Alain Roulier.
Auch Fotointern wünscht den jungen Fachangestellten alles Gute und viel Erfolg auf ihrem Berufsweg.
Urs Tillmanns
Diplomfeier Bern: die AbsolventInnen (in alphabetischer Reihenfolge) | |
Fachrichtung: Beratung und Verkauf | |
Matthias Baumgartner * | Foto Lang AG, Langenthal |
Yves Luca Leuenberger | Photo Vision AG Bern |
Melanie Müller | Profot AG, Bern |
Silvan Schär | Foto Dany AG, Bern |
Lukas Schuler | Photo Vision AG Bern |
Fachrichtung: Fotofinishing | |
Martina Aregger | Walter Egon AG, Grächen |
Patricia Arnold | ArtLine Fotografie AG, Sempach Stadt |
Lea Bärtschi | Creative Foto AG, Hildisrieden |
Francesca De Vito | Foto Dany AG, Bern |
Marino Di Romualdo | PC Foto Allemann, Aarwangen |
Sahra Friedli | Foto Video Meier, Bern |
Joana Huber | Creative Foto AG, Hildisrieden |
Elena Huwiler | Creative Foto AG, Hildisrieden |
Vanessa Ineichen | ArtLine Fotografie AG Sempach Stadt |
Céline Lüthi | R.+ A. Flühmann, Thun |
Dimitri Mosimann * | Bildwerk Bern AG Liebefeld |
Susanne Pfeffer | Foto Video Meier, Bern |
Rahel Probst | Foto Römmel, Oensingen |
Lea Ramseier | Foto Lang AG, Langenthal |
Céline Schmid ** | Foto Stuber GmbH, Bern |
Jasmin Zaccone | Foto-Labor-Studio-Digital Kamber Liestal |
Fachrichtung: Fotografie | |
Nathalie Hefti | Allschwil |
Sarah Jenzer | Foto Heri AG, Solothurn |
Manuel Lopez | Foto Video Digital Schenk, Unterseen |
Oliver Moser * | Foto Video Zumstein AG, Bern |
Chantal Stucky | Foto Studio Fux, Naters |
Michelle Weber | Foto Mathis Binningen |
* = Bestnote ** = bestes Arbeitsbuch |
Besten Dank Urs für Deinen gelungenen Bericht,
eine überaus wertvolle Publikation über das Prüfungswesen in der Schweiz.
Wir von fotohistory sammeln alle Berichte seit Beginn der Diplomfeiern seit dem letzten Jahrhundert.
Natürlich gratuliert fotohistory allen neuen Berufskollegen und wünscht Ihnen viel Erfolg in Ihren künftigen Lebenswegen.
Heiri Mächler Sekretär fotohistory.ch