Was mitnehmen, wenn man als Kletterfanatikerin auf Weltreise geht und ein halbes Jahr lang aus dem Rucksack lebt? Für die grosse Fotoausrüstung ist da definitiv kein Platz, höchstens für eine kleine und leichte Kompaktkamera, die wasserfest und stosssicher sein muss. Michelle Freund hatte sich für eine Nikon Coolpix AW130 entschieden. Hier ihr Reisebericht.
Das Talent mit Kameras umzugehen, die Vorliebe immer die neusten Modelle zu besitzen und das besondere Auge, ein perfektes Bild zu schiessen, hab ich wohlbemerkt nicht mit in die Wiege gelegt bekommen. Somit steht schon mal fest, dass dies kein klassischer Kamera-Testbericht mit Fachkenntnis und technischen Details sein wird. Es ist vielmehr die Erzählung meiner lang erträumten Reise mit bleibenden bildhaften Erinnerungen, die ich der strapazierfähigen Coolpix zu verdanken habe.
Die Wahl der Qual?
Zugegeben, ich gehöre zu der Gattung Modern-Mensch, welche mehrheitlich mit dem «Immer-dabei-Smartphone» umherknippst. Doch das sollte sich im Hinblick auf diese Reise schnellstmöglich ändern.
Doch, nach was suche ich denn eigentlich? Welche Forderungen soll das gute Gerät alle erfüllen? Neben der Eigenheit, dass ohne Fotografie-Studium tolle Bilder entstehen sollten, steht die Widerstandsfähigkeit im Zentrum. Die Kamera muss nicht nur Wind und Wetter, sondern auch Sand und Dreck aushalten. Dies nicht nur, weil sich im nächsten halben Jahr meine vier Wände als Zeltplanen entpuppen werden. Nein, vor allem das hobbybedingte Vorhaben wird keine sterilen Umgebungen gewährleisten. Ach, das hab ich ja gar noch nicht verraten. Ich tuckere nicht nur einfach um die Welt um die schönsten und beliebtesten Orte zu sehen. Nein, mein Fokus ist eindeutig das Klettern. Wo erklärend hinzu kommt, dass meine neue Begleiterin – die Kamera – vorzugsweise nicht in tausend Stücke splittern soll, wenn sie mal etwas unsanft an die Wand «klatscht» oder ein, zwei Meter hinunter fällt.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass mein Gepäck – da ich erfreulicherweise nicht alleine reise – einer strengen Gewichtskontrolle auf 23 Kilo pro Person unterzogen wird. Schwierig, für mich als Frau, mich auf Lebensnotwendiges zu beschränken und Platz für die gesamte Kletterausrüstung, das schwere Seil, das Zelt und alle Campingutensilen sowie den dickem Schlafsack für kalte Nächte und empfindliche Wesen zu lassen. Auf die für mich schier unmögliche Kleiderwahl für alle möglichen Wetterverhältnisse, wollen wir hier gar nicht erst eingehen. Nicht zu vergessen sind etwa sieben Kilo Bücher – da Kletterführer leider meist noch nicht digital erhältlich sind. Selbstredend, dass hier die grosse Fotoausrüstung kein Diskussionsthema mehr ist …
Meine Wahl fiel auf eine Nikon Coolpix AW130, eine kompakte Fünffach-Zoomkamera, die das nächste halbe Jahr oft am Karabinerhaken baumeln wird und gelegentlich auch in den Sand oder ins Salzwasser fallen darf.
Los geht’s …
Froh drüber diese Organisation getätigt zu haben, konnten wir uns nun ganz entspannt um die Reiseplanung kümmern. Kletternd rund um die Welt klingt super, jedoch bringt dies auch etliche Stunden an Vorplanung und Abklärungen mit sich.
Die Reise kann beginnen, die Flüge stehen fest.
Und plötzlich war es soweit. Mit dem Ziel «Red River Gorge» in Cincinnati (Ohio USA) begann unsere Reise, wo wir inmitten von Wäldern und spektakulären – meist sehr steilen – Felswänden drei Wochen lang blieben.
Mein Partner und ich hätten nie gedacht, dass wir so schnell in einem Hippie-Camping (für zwei Doller pro Nacht) landen würden. Doch Kletterer sind gesellige Menschen. So fiel es uns relativ leicht, Abend für Abend den Kocher in der «Gemeinschaftsstube» (bestehend aus einem Unterstand mit Bänken und Tischen) auszubreiten und eines der drei zur Auswahl stehenden Abendgerichte herbeizuzaubern.
Die faszinierenden Strukturen im Sandsteinfels des Muir Valley laden dazu ein, sich an ihnen hochzuziehen. Schwierigkeitsgard: 5.11.c
Wir sind nicht alleine. Auch die Spinnen waren im Red River Gorge an der Arbeit.
Ende September ging es dann weiter in den Westen. In San Francisco angekommen, deckten wir uns als Erstes in der IKEA mit einer neuen «Küche» ein. Schliesslich war die «Gewichtskontrolle» ja mein ständiger Begleiter und ich musste mich vor dem Weiterflug von einigen Koch-Utensilien trennen – zur Freude unserer Hippiekollegen. So startete unser Roadtrip mit unserem Mini SUV, zugegeben anfangs noch etwas planlos.
Etwa 6000 Meilen, unglaublich tolle Kletter-Routen, einige eiskalte Zelt-Nächte, den einen oder anderen Nationalpark und Unmengen neuer Eindrücke füllten die sieben verbrachten Wochen im Westen der USA. Doch da lass ich doch lieber Bilder sprechen …
Der Blick hinüber zur Golden Gate Bridge in San Francisco (Kalifornien) begeistert imm wieder aufs Neue
Abendstimmung irgendwo zwischen San Francisco und den Redwood’s. Tipp: unbedingt genügend Zeit für Fotostopps auf der «Number One» einplanen
Die langen Strecken in Amerika boten sich ideal an, um sich von den tollen und abwechslungsreichen Kletterlinien zu erholen, wie hier in den Smith Rocks (Oregon)*
Wer genügend Zeit hat, darf sich auf keinen Fall das farbenfrohe Naturschauspiel des Morning Glory Pools im Yellow-Stone-Nationalpark (Wyoming) entgehen lassen
Abendstimmung im Grand Teton Nationalpark (Wyoming)
Fahrt zum nächsten Kletterspot Sinks Canyon in Lander (Wyoming). Wo uns einige Schutzengel begleitet haben. Klapperschlangen sind an diesen Felswänden allgegenwärtig …
… wie zum Beispiel diese hier am Fels-Einstieg des Sinks Canyon, die es glücklicherweise friedlich mit uns meint – übrigens ein «Schwierigkeitsgrad», der in keinem Kletterbuch steht
Die endlos scheinenden Wälder von Utah zeigen sich als prachtvolles Farbenmeer
Sieht von unten dramatisch aus: Kletterpartie im Red River Gorge Sektor «Muir Valley», in Cincinnati‘ (Ohio, USA). Schwierigkeit 5.11 d
Die roten Felsen in St.George (Utah) sind für uns unwiderstehlich. «Banana Dance» mit Schwierigkeitsgrad 5.11 d*
Faszinierende Landschaft des Valley of Fire Nationalparks (Nevada)
Die Wüstenhunde im Death Valley Nationalpark (Nevada) verhalten sich friedlich. Sie haben sich längst an die Touristen, die ja gelegentlich auch etwas liegenlassen, gewöhnt
Die «Happy-Boulders» in Bishop (Nevada). «Bouldern» ist Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. Das Crashpad (unten) sorgt einen möglichst weichen Sturz
Die «Buttermilks» sind ein reines Boulder-Paradies am Rande von Bishop (Nevada). An den wie vom Himmel gefallenen Felsblöcken, lassen sich in jedem Schwierigkeitsgrad die Finger lang ziehen*
Überwältigend ist der Anblick des berühmten «El Capitan» im Yosemite Nationalpark (Kalifornien)
Am Ende unserer USA-Tour tuckerten wir schlussendlich leider «unbegangen» am «El Capitan» im Yosemite Nationalpark (Kalifornien) vorbei – für alles reichte die Zeit leider doch nicht. Schlussendlich schloss sich der Kreis in San Francisco, wo es am fünften November via Mexico ab in die Karibik ging.
Zwischen den Meeren, in Castros Händen
In unsere nächste geplante Destination: Viñales in Kuba, mit den berühmten und eindrücklichen Karstfelsen. Leider mussten wir hier jedoch nach einigen misslungenen Versuchen, den Kampf gegen die Mückenplage am Fels aufgegeben. Zu gross schien uns das Risiko an Dengue-Fieber (welches durch Tagesmücken übertragen wird) zu erkranken. So entschieden wir kurzerhand, das schöne Land auf eigene Faust etwas intensiver zu bereisen und die Kletterfinken vorerst wegzulegen.
Reisplantage in Viñales. Reis ist nebst Bohnen ein elementarer Bestandteil der kubanischen Küche
Die langen Strände mit glasklarem Wasser von Varadero (Kuba). Zum Schnorcheln sind wir leider nicht gekommen
Doch das Meer kann auch anders … wie gerade hier in der Hauptstadt Havanna (Kuba). Gut ist das viele Spritzwasser der Coolpix egal!
Alles Handarbeit, hier entsteht die bekannte kubanische Zigarre, Viñales (Kuba).
Das feucht-warme Klima der Höhlenwelt von Cueva de JoSé Miguel in Viñales (Kuba) kann der Coolpix 130AW nicht anhaben
War nicht geplant: Ein gemütlicher Ausritt durch die kubanische Landschaft. Die Gewissheit, dass der Kamera nichts passiert, falls wir beide vom Pferd purzeln, machte mich zur selbstbewussten Reiterin
Gehört zu Kuba: Einer der vielen bunten «Ami-Schlitten» in den Gassen der historischen Stadt Trinidad (Kuba)
Die sehr eindrückliche Zeit im sozialistischen Kuba entpuppte sich doch anstrengender als gedacht. Sagen wir es mal so: das lachende Auge war etwas grösser, als wir die nächste Boardingkarte in den Händen hatten.
Weiter geht’s …
Das nächste Ziel lag jedoch nicht gerade ums Eck. Via Mexico City, Los Angeles, Taipeh, Bangkok zielten wir Krabi an, wo uns das Longtailboot ins bekannte thailändische Kletter-Mekka am Tonsai-Beach führte. Einfach paradiesisch. Feines Essen, erfrischende Shakes, himmlische Massagen und interessante Leute komplettierten das fast tägliche Klettererlebnis.
Über den Palmen der Tonsai-Beach (Krabi, Thailand) in der Mehrseillängentour: Das thailändische Kletter-Mekka
Gehört mit zur Kletterausrüstung: Die Nikon Coolpix 130 AW, um aus dem Fels Bilder mit ungewohnter Perspektive zu schiessen.
Cool: Noch schnell mit der Coolpix ein Selfie geschosssen. Soviel Zeit muss sein …
Mit der Adventure-Kamera kein Problem: Aufnahmen direkt aus dem Kajak (Phra Nang Beach, Krabi, Thailand)
Nass wurde wir gelegentlich auch von oben, wie hier am Phra Nang Beach (Krabi, Thailand)
Schwindelfrei muss man schon sein: Klettern im Jungel hier an der Eagle Wall (Tonsai-Beach, Krabi, Thailand)
Doch auch diese durchaus idyllischen dreieinhalb Wochen, rasten nur so an uns vorbei. So hiess es mal wieder Koffer – also Rucksack – packen und weiter geht’s…
Ans andere Ende der Welt
Mit einem Stopp-Over in Shanghai (China), wo es von allem etwas mehr hatte und die Zeit noch etwas schneller lief, zogen wir weiter nach Neuseeland. Mit dem Ziel die Südinsel zu umfahren und in erster Linie das Land und die Natur zu inspizieren. Mit einem «Hippiebus» genossen wir die Unabhängigkeit, uns einfach überall niederzulassen wie Könige. So fuhren wir gemütlich der Küste entlang bis zum nördlichsten Ende der Südinsel. Selbstverständlich wollten wir auch da nicht aufs Klettern verzichten und wir gönnten uns einen Tag im Cattlestop-Crag oberhalb von Christchurch. Auf all diesen Touren war die Coolpix eine treue Begleiterin, die geduldig alles hinnahm und uns nie im Stich liess …
Joe, unser neues Daheim auf der Reise durch Neuseeland
Für Neuseeland ein typisches Bild. Etwa 43 Millionen Schafe leben auf den saftigen grünen Wiesen des Landes. Das macht etwa zwölf Tiere pro Einwohner*
Seelöwen sonnen sich an der Ostküste der Südinsel (Neuseeland)*
Abendstimmung am nördlichsten Punkt der Südinsel (Neuseeland)*
Der Sonne entgegen
Die letzten sieben Wochen verbrachten wir in Südafrika. Gestartet in Johannesburg mit dem ersten Stopp in Waterfal Boven. Nebst wundervollen Wasserfällen, bekannt für die Kilometer langen roten Sandsteinfelsen inklusive tollen Kletterrouten.
Selbstverständlich stand auch ein Besuch im Krüger-Nationalpark auf dem Programm. Drei «Paparazzi-Tage» brauchte es, bis wir vier der «Big Five» im Kasten hatten. Weiter ging die Fahrt durchs Swaziland, am indischen Ozean entlang bis nach Harrismith. Ein weiterer Kletter-Zwischenstopp inmitten von Zebras und Gnus. Meile um Meile durchquerten wir so ganz Südafrika und waren von dere vielfältigen Landschaft begeistert.
Am Stand einer Sportkletterroute in Waterval Boven Emgwenya, Mpumalanga*
Typische Landschaft des Blyde River Canyon (Mpumalanga)*
Elefanten verfügen hier über knapp die Hälfte der Schweizer Grundfläche. So gross ist der Krüger-Nationalpark (Provinz Limpopo)*
Eleganter Riese in den Steppen des Krüger-Nationalparks (Provinz Limpopo)*
Die langen und unberührten Strände des indischen Ozeans, Santa Lucia (KwaZulu-Natal)*
Mount Everest Game Lodge and Camping in Harrismith (Freistaat)*
Die versinterten Überhänge in Oudtshoorn (Westkap) liessen unsere Herzen höher schlagen*
Das berühmte „Rhino“ im Boulder-Eldorado den Rocklands im Cederberg-Gebiet (Westkap)*
Blick auf das Kap der Guten Hoffnung am südlichsten Punkt von Südafrika*
Zum krönenden Abschluss der insgesamt 184 tägigen Weltumrundung stand das Kap der Guten Hoffnung auf dem Plan. Traurig darüber, dass diese lange Reise nun schon der Vergangenheit angehörte, standen wir schlussendlich ein halbes Jahr später wieder am Zürcher Flughafen in den Armen unserer Liebsten.
Doch was wäre ein Erfahrungsbericht, ohne Fazit?
Eines meiner absoluten Lieblingsbilder, welches meine bereichernde und dankbare Bilanz der Reise ohne Worte reflektiert*
«Die Coolpix AW130 ist bestens geeignet für Adventure-Trips jeder Art, egal an welchem Ort und vor allem unter welchen Bedingungen. Sie ist sehr handlich, widerstandsfähig und schiesst unkompliziert gute Bilder. Gerade im Extremeinsatz zeigt sie ihre Stärken und steckt auch raue Behandlung, wie sie beim Klettern nun mal vorkommt, gelassen und unbeschadet weg. Deshalb nimmt man diese Coolpix an Orte mit, für die eine weniger robuste Kamera zu schade ist. Für uns war sie eine treue Begleiterin, der wir viele bleibende Erinnerungen zu verdanken haben, die wir mit einer anderen Kamera wohl kaum bildlich festgehalten hätten. Und auch künftig wird sie uns auf vielen erlebnisreichen Klettertouren begleiten – auch wenn wir uns nicht von Kontinent zu Kontinent haken …»
Michelle Freund
Die mit einem * bezeichneten Bilder entstanden unter normalen Bedingungen und wurden nicht mit der Nikon Coolpix aufgenommen.
Weitere Infos zur Nikon Coolpix 130AW finden Sie auf www.nikon.ch