Urs Tillmanns, 16. September 2018, 10:00 Uhr

Zürich – Schwarz auf Weiss

Die Ausstellung «Zürich – Schwarz auf Weiss» zeigt eine Auswahl historischer Fotografien aus den Beständen des Baugeschichtlichen Archivs der Stadt Zürich. Vom 6. September bis 28. Oktober sind in der Photobastei über 140 Motive aus sämtlichen Stadtquartieren zu sehen. Die Aufnahmen datieren aus den Jahren 1890 bis 1920. Sie zeigen Stadtansichten und Bauwerke, pittoreske Landschaften sowie Bilder des dörflichen und städtischen Lebens.

Blick auf das Utoquai, den Bellevueplatz und die Quaibrücke um 1896 (Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich)

Kaum ein fotografisches Genre zieht die Betrachter derart in den Bann wie die historische Stadtfotografie, insbesondere dann, wenn es sich um die eigene Stadt, das eigene Quartier handelt. Die Bilder von gestern führen zwangsläufig zum Vergleich mit dem Gegenwärtigen. Angeeignetes Wissen über die Stadt von früher verschmilzt mit der persönlichen Erinnerung an bestimmte Orte von heute. Anschaulicher kann Stadtgeschichte kaum erfahrbar sein – für Jung und Alt!

Das Geschäftshaus an der Bahnhofstrasse 70 um 1904. Links davon die Grossbaustelle der Amtshäuser an der Uraniastrasse, wo zuvor das Kloster Oetenbach stand. (Foto: Meiner / Baugeschichtliches Archiv Zürich,1904)

Die Utobrücke ist 1906 im Bau und wird die Enge und Wiedikon verbinden. Bild mit Blick auf die Liegenschaft Giesshübelstrasse 2, (Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich)

Die Ausstellung in der Photobastei ist als fotografischer Spaziergang durch die Stadt konzipiert. Der Weg führt durch alle 22 Stadtquartiere. Unterwegs begegnen uns dörfliche Szenen, Baustellen an der Sihl, eine Golfpartie im Dolder, Einblicke in die gute Stube, neue städtebauliche Grossprojekte wie die Quaianlagen. Manche Aufnahme lässt sich noch heute verorten, andere sind Geschichte und somit Zeugnis von den Veränderungen, die Zürich in den letzten hundert Jahren erfahren hat.

Das Quartier Oberstrass ist um 1893 noch weitgehend unbebaut, Die Liegenschaft Rigistrasse 70 steht allein auf weiter Flur. (Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich)

Die Stampfenbachstrasse um 1913 mit angrenzendem Viehmarktplatz (Foto: Baugeschichtliches Archiv)

Die Auswahl der Fotografien in der Ausstellung spiegelt die Vielfalt der Sammlung im Baugeschichtlichen Archiv. Dies betrifft die Art der Aufnahmen, die Sujets wie auch die Herkunft der Bilder: Zu sehen gibt es Architekturaufnahmen, Postkartenansichten, Bilder von Interieurs, Wohn- und Arbeitssituationen und Portraits. Entstanden sind die Fotografien als Auftragsarbeiten für städtische Institutionen, für private Unternehmen, für Einzelpersonen und Familien oder zu Dokumentationszwecken.

Kehrichtverbrennungsanlage an der Josefstrasse um 1910 (Foto: Baugeschichtliches Archiv)

Der «Seebacherhof» an der Schaffhauserstrasse 436 um 1897 in Seebach (Fotografie Baugeschichtliches Archiv)

Ganz häufig sind die Bilder belebt, fast immer präsentieren sich Leute vor einem Haus oder ein neugieriges Gesicht in einem Fenster. Denn ein Fotograf, der zwischen 1890 und 1920 unterwegs war, hat immer Aufmerksamkeit erregt. Kein Wunder, das Arbeiten abseits des Ateliers mit den gross dimensionierten Fachkameras auf Stativen, bestückt mit Glasplatten und die langen Belichtungszeiten machten das Fotografieren zu einem Spektakel.

Ruderclubhäuser des Centralverbands nautischer Clubs am Mythenquai 75 um 1902 (Fotografie Baugeschichtliches Archiv )

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Amt für Städtebau der Stadt Zürich entstanden. Sie ist noch bis 28. Oktober 2018 sind in der Photobastei Zürich zu sehen.

 

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