Urs Tillmanns, 20. April 2019, 10:24 Uhr

Buchtipp: Heeb, Christian «Traumland – Dreissig Jahre in Amerika»

Das Buch «Traumland» erzählt die Geschichte eines jungen Paares, 24 Jahre jung, er aus St. Gallen, sie aus dem Rheintal, die zusammen nach Amerika reisen, um Indianer zu finden. Sie kamen in New York an, rüsteten sich mit dem Notwendigsten aus und zogen los … immer gegen Westen. Wie die Indianer damals, als ihnen die Siedler das Land streitig machten. Die Indianer zu finden, sie zu erleben, war ein Jungendtraum der beiden, der später in Erfüllung gehen sollte. Amerika hat sie sofort fasziniert. Die Wälder von Tennessee und Kentucky mit ihren versteckten Steinbögen, die Wasserfälle, Seen und stillen Wälder im Staate New York dazu die Granitfelsen und Leuchttürme von Maine. Anderthalb Jahre hat diese erste Reise gedauert – und danach stand eines fest: Wir kommen nicht nur zurück, sondern wir wollen hier bleiben!

Das ist die Geschichte von Christian und Regula Heeb, und seit ihrem ersten Trip im grossen Land der Indianer sind 30 Jahre ins Land gezogen. Drei Jahrzehnte, in denen viel geschehen ist. Die beiden haben sich in Bend im Staate Oregon niedergelassen, haben 16 Hektar Land gekauft, mitten drauf ein grosses Haus gebaut und haben sich so ein kleines Paradies geschaffen – weitab von der nächsten Behausung.

Aber dafür haben sie hart gearbeitet. Sie haben über 70 Länder bereist und unzählige Bücher darüber publiziert, die immer mit Erfolg am Markt waren. Die Fotografie ist ihre grosse Begeisterung, und dies in einem Land, das voll ist von prachtvollen und beeindruckenden Motiven.

Das Jubiläum «Dreissig Jahre Amerika» war der Anlass für die beiden, das unendliche Land erneut zu bereisen – diesmal mit anderen Mitteln als damals – um die schönsten Orte Amerikas in einem Bildband zu zeigen. Ein Amerika, das mit beeindruckenden Landschaften fasziniert, mit Naturwundern und prachtvollen Stimmungen. Es ist nicht irgendein weiterer Bildband über Amerika daraus geworden, sondern einer, der seine eigene Geschichte erzählt, der Amerika aus einer Reminiszenz heraus zeigt, entstanden mit einem grossen geografischen Wissen um die besonders schönen Orte Amerikas. Orte, die man nicht unbedingt in einem Touristenführer findet, sondern die in der persönlichen Erinnerung der beiden über drei Jahrzehnte Amerika haften geblieben sind.

Die Bilder sind typisch für Heeb’s Fotografie: Perfekt im Licht, stimmungsvoll, grandios in der Komposition, einmalig in ihrer Aussage. Es ist ein Amerikabuch, das man sich ansehen sollte, wenn man dieses Land entdecken und wirklich erleben will. Mit der Gefahr, dass man dann vielleicht auch dreissig Jahre dort hängenbleibt …

Und die Indianer? Natürlich haben Christian und Regula Heeb sie gefunden. Mehr als das: sie haben sich über Jahre mit ihnen angefreundet, und wer das Glück hat, mit den Heebs eine entsprechende Fotoreise zu buchen, kann ebenso in die Indianerwelt eingeführt werden. Christian hat ihnen im Buch ein ganzes Kapitel gewidmet, gibt einen kleinen Einblick in ihre Lebensweise und zeigt uns das Land, das ihnen geblieben ist.

Natürlich hat sich Amerika in den dreissig Jahren enorm gewandelt. Besonders die Wahl von Trump hat den beiden Schweizern einen nachhaltigen Schock versetzt. Auch das kommt im Buch zum Ausdruck. Beinahe wären sie ins unweite Mexiko emigriert, wäre da nicht ihre Idylle in Bend, in der sie sich mehr als wohlfühlen.

Für wen ist dieses Buch? Das Buch wird Leute begeistern, die Amerika kennenlernen wollen, die von Amerika begeistert sind, weil es Amerika anders zeigt – aus dem persönlichen Blickwinkel eines Fotografenpaares heraus. Es ist ein typischer Heeb-Bildband, mit prachtvollen und eindrücklichen Fotografien von Landschaften, die man so noch nie gesehen hat.

Urs Tillmanns

 

Buchbeschreibung des Verlages

Eigentlich wollte der Schweizer Christian Heeb nur Indianer und wilde Landschaften fotografieren, als er Mitte der 80er Jahre zum ersten Mal nach Amerika reiste. Doch als er damals das «Land der unbegrenzten Möglichkeiten» betrat, war es nicht nur der Beginn einer langen Karriere als Reise­fotograf, sondern auch die Entdeckung einer neuen Heimat. Seit mehr als 30 Jahren leben er und seine Frau Regula nun schon im US-Bundesstaat Oregon. Sie arbeiten weltweit und sind regelmässig mehrere Monate im Jahr auf Reisen, doch die fantastischen Landschaften ihrer Wahlheimat haben für sie in all der Zeit nichts von ihrer Faszination verloren. Die Canyons und Wüsten, Gebirge und Küsten Nordamerikas – sie alle wurden von ihnen mehrfach bereist und fotografiert.

Als Donald Trump 2016 zum Präsidenten gewählt wurde, machten sich die Heebs erneut auf den Weg kreuz und quer durch die USA. Dabei entstand ein fotografisches Porträt, das sowohl ein Wiedersehen mit den Orten und Menschen der vergangenen 30 Jahre ist als auch eine Liebeserklärung an ein Land voller Schönheit und Poesie, aber auch voller Extreme und Widersprüche.

 

Der Inhalt

Die neue Reise

Der Weg nach Westen

Indianerland

Wüsten und Canyons

West Coast Dreams

 

                

 

Der Autor und Fotograf

Der Schweizer Fotograf Christian Heeb lebt seit mehr als 30 Jahren im US-Bundesstaat Oregon. Er arbeitet weltweit als freier Reisefotograf und veranstaltet seit Jahren exklusive Fotoreisen. Bekannt ist er für seine dramatischen Bilder von amerikanischen Landschaften und Indianerporträts.

 

Bibliografie

Heeb, Christian
Traumland – Dreißig Jahre in Amerika

152 Seiten, 149 drucklackierte Abbildungen
Gebunden, Format 30 x 24 cm
Festeinband und Schutzumschlag
Tecklenborg-Verlag, DE-Steinfurt  
ISBN 978-3-944327-71-6
Preis: CHF 48.25 / EUR 34,50

Das Buch kann im Buchhandel erworben oder hier online bestellt werden

 

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