Urs Tillmanns, 7. Dezember 2019, 12:23 Uhr

PhotoKlassik I.2020: Von Film, Technik und Kunst

Abgesehen von der Tatsache, dass PhotoKlassik die einzige Zeitschrift für analoge Fotografie, mindestens in deutschen Sprachraum, ist, bietet sie jedes Mal ein breites Spektrum an Themen – dies auch wieder in der Ausgabe I.2020, die bereits jetzt erhältlich ist. Es reicht von einer aufschlussreichen Übersicht über nicht mehr produzierte Film und welchen Ersatz es dafür gibt über eine Anleitung, wie man Bromöldrucke herstellt, bis zur handfesten Technik des Nikon-Flaggschiffs F2, das dem japanischen Hersteller zu einem internationalen Erfolg verholfen hatte.

 

Das Heft zeichnet sich noch durch viele weitere Highlights aus, eine Vielfalt, die ein breites Interessespektrum von Freunden der Fotografie mit Film erreicht – eine Fotografie mit einem hohen Spassfaktor und eine, die – im Gegensatz zur digitalen Fotografie – der Wirklichkeit entspricht, wie Herausgeber Wolfgang Heinen sehr richtig in seinem Editorial ausführt.

 

Da viele analoge Kameras auf eBay (oder anderen Gebrauchtwarenplattformen) angeboten werden, sind die «Tipps für den Gebrauchtkauf von Kameras auf Ebay» besonders nützlich. Worauf muss man bei diesem «Ballett im Minenfeld» (so die Überschrift) achten, um einen sicheren Kauf zu tätigen? Ist der Verschluss noch voll funktionsfähig? Sind die Abdichtungen der Rückwand noch lichtdicht? Funktioniert die Digitalanzeige bei moderneren Kameras noch? Ist der Verkäufer seriös – wie ist seine Bewertung? Autor Marcel Dierke gibt in seinem Artikel eine Menge Ratschläge zu möglichen Stolpersteinen, auf die man nicht unbedingt von selbst kommt.

 

Eine der angebotenen Klassikerinnen könnte die F2 sein, eines der prominentesten Spiegelreflexmodelle aus dem Haus Nikon. Sie hatte 1971 nicht nur Nikon zu einem weltweiten Erfolg verholfen, sondern sie ist – auf Grund einer absolut verlässlichen Mechanik – zu einer der Lieblingskameras der Profis geworden. Harald Witting befasst sich in seinem Artikel intensiv mit dem Innenleben der F2 und verrät viele Tipps zum ungetrübten Einsatz dieser legendären Kamera.

 

Das Einstiegsbild zum Artikel «Die analoge Cube-Kamera» ist ein echter Stopper. Wie ist der spiegelnde Würfel in die Landschaft gekommen? Echt – oder Photoshop? Dieser sieht nicht nur skurril aus, sondern auch seine Zweckbestimmung ist ungewöhnlich: Er ist eine riesige Kamera, mit der die Landschaft direkt auf Ilfochrom-Material abgebildet wird. Ein spannendes Interview von Christoph Jehle mit dem Südtiroler Fotografen Andrea Pizzini.

 

Ebenfalls auf Ilfo- bzw. Cibachrome ist das Portfolio von Christopher Burkett fotografiert. Er gehört ebenfalls zu den letzten Anwendern dieser Technik, auf einem einzigartigen Fotopapier, das es seit Jahren nicht mehr gibt. Auch er, wie Andrea Pizzini und Heino Heimann in der Schweiz, hat sich noch Material aus der letzten Charge gesichert und kann noch Farbprints produzieren, die bereits jetzt schon Seltenheitswert haben.

 

Um ein weiteres Positivverfahren geht es auch im nächsten Beitrag, den wir als Highlight (unter vielen) bezeichnen möchten. Der Bromöldruck gehört zu den ältesten Fotoverfahren der Geschichte und war während Jahrzehnten eine übliche Kreativtechnik aller Meisterfotografen. Jörg Pfäffinger erklärt hier den Prozess ausführlich und geht auch auf die Tücken ein, die heute bestehen, um das «Verfahren zwischen Fotografie und Malerei» noch zu praktizieren.

 

Wer heute noch selbst Farbprints herstellt oder herstellen möchte, ist möglicherweise an mehr Wissen über die Durchlaufmaschinen interessiert. Diese Geräte sind das (gewünschte) Herz jedes Heim- oder Kleinlabors, weil sie den Entwicklungsprozess des Fotopapiers automatisieren. Welche wichtigen derartigen Geräte es gab, und wie man sie – falls notwendig – noch reparieren kann, erklärt dieser Artikel.

 

Wer sich in der Geschichte der Fotografie auskennt, dem dürfte der Name Marta Hoepffner bekannt sein. Bekannt sind ihre solarisierten Aktdarstellungen ebenso wie ihre Fotogramme und Abstraktionen – einer Stilrichtung, für die sie richtungsweisend war. Marc Peschke geht in seinem Artikel «Wege in die Abstraktion» auf das Leben einer fast vergessenen, grossen Fotografin ein, welcher noch bis 19. April 2020 die gleichnamige Ausstellung im Zeppelin Museum in Friedrichshaften gewidmet ist.

Die aktuelle Ausgabe von PhotoKlassik beinhaltet neben diesen Highlights noch viel Interessantes und Wissenswertes zur aktuellen Filmfotografie – Wissen und Aktualisierung, die man periodisch und in dieser Art nur bei PhtotoKlassik findet.

 

Der Inhalt

Kameras & Objektive
Nikon F2 – Die mechanische Referenz / Kamera-Gebrauchtkauf auf eBay / Grossformat Die analoge Cube-Kamera / Reparatur at Home: Canon-«Keuchhusten»

Aufnahme & Belichtung
Hybrid-Workflow- analoge Fashion-Strecke

Interview
Autorenfotograf Klaus Honnef

Film & Dunkelkammer
Der Bromöldruck / Filmmarkt Ersatz für eingestellte Filme / Im Test: Der neue SPUR-SHADOWmax-Entwickler / Papierentwicklungsmaschinen im Überblick

Präsentation & Archivierung
Aufbereitung eines Nachlasses / Aufbewahrung von Schwarzweissarbeiten

Markt & Unternehmen
Aktuelle Marktentwicklungen der klassischen Fotografie in China

Kultur & Portfolio
Instant Art- Kreative Sofortbilder
Christopher Burkett – Kunst auf Cibachrome
lvan Slunjski – Street-Fotografie
Marta Hoepffner – Wege in die Abstraktion
Fundstücke-Randnotizen zur Fotokunst

Editorial / Augenblick / Magazin / Mitarbeiter / Impressum / Kolumne: Zeitmaschine. Die vererbte Kamera / Zum Schluss

 

PhotoKlassik ist in der Schweiz bei Ars-Imago in Zürich zum Einzelpreis von CHF 25.00 erhältlich. Die Zeitschrift erscheint im Verlag IMH Imaging Media House, wo auch frühere Ausgaben auf www.photoklassik.de nachbestellt werden können.

 

 

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