Seit etwas mehr als einem Jahr sind rund um den Rheinfall in Neuhausen vier Nikon D850 in wetter- und diebstahlsicheren Gehäusen fest montiert (Fotointern berichtete). Jede der vier Timelapse-Kameras nahm Tag für Tag und rund um die Uhr im Minuten-Takt aus verschiedenen Richtungen ein Bild auf. Aus diesen rund zwei Millionen Bildern entstand nun die gigantische 360-Grad-Multivisionsschau zum Thema «Die vier Jahreszeiten am Rheinfall». Diese kann als weitere Publikumsattraktion am Rheinfall ab morgen, Samstag, 1. August 2020 in der «ersten immersiven 360°-Art-Halle» in Neuhausen am Rheinfall erlebt werden.
(Foto: module+)
Einzigartige Attraktion am Rheinfall
Der grösste Wasserfall Europas lockt von jeher Touristen, Familien, Schulklassen, Kunst- und Kulturinteressierte nach Neuhausen. Nun ist der Rheinfall um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden. «Rhyality» ist eine europaweit einzigartige 360-Grad-Multivisionsschau, in welcher der Rheinfall mit seinen vier Jahreszeiten virtuell zum Leben erweckt wird. Dafür haben ein Jahr lang vier Spezialkameras das Rheinfallbecken aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen. Pro Minute wurde aus vier Richtungen je ein Bild aufgenommen, was insgesamt rund zwei Millionen Bilder ergibt, die das Hauptelement der Kunstinstallation bilden. Daneben wurden neben Mikro- und Makroaufnahmen und 3D-Animationen auch 360-Grad-Aufnahmen mit einer Drohne und einer Unterwasserkamera gemacht, mit denen der Film ergänzt wird. Insgesamt wurde über 200 Terabyte Film-Material produziert. «Eine Produktion dieser Art und Weise ist weltweit einzigartig. Wir hoffen, dass die imposanten Bilder dieser mächtigen Naturgewalt einige Menschen in einen Diskurs mit der Natur und sich selbst treten lassen und sie sogar inspirieren können», sagt Reto Troxler, Director of Photography der Agentur module+.
Eine internationale Künstler-Crew um den Schaffhauser Kulturvermittler Beat Toniolo hat aus zwei Millionen Fotos und Bewegtbildern, Sound und Lyrik das immersive Kunstprojekt «Rhyality» erschaffen. Die 360-Grad-Multivisionsschau kann in der eigens dafür gebauten Immersive-Art-Halle erlebt werden. 28 Beamer und 90 Spezialboxen bespielen die sieben Wände, den Boden und die Decke der «Rhyality Immersive Art Hall». Zu sehen ist eine 40-minütige Projektion, später noch eine 20-minütige Version, in welcher sich das Publikum bewegt und auf diese Weise in das Rheinfall-Erlebnis eintaucht.
28 Beamer und 90 Spezialboxen bespielen die sieben Wände, den Boden und die Decke der «Rhyality Immersive Art Hall» und präsentieren so eine einzigartige 360-Grad-Multivisionsschau zu den vier Jahreszeiten des Rheinfalls (Foto: module+)
120 Fachleute im Pionierprojekt involviert
Initiator und künstlerischer Kopf des Projekts ist der aus Schaffhausen stammende und in Zeitz lebende Kulturvermittler und Konzept-Künstler Beat Toniolo, der das Projekt seit drei Jahren vorantreibt. Zusammen mit Reto Troxler und Ilja Tschanen von der Foto- und Film-Produktionsfirma module+, dem VJ-Künstler Devon Miles sowie den Tonmeistern Roli Fatzer und David Bollinger hat er das Aufsehen erregende Kunstprojekt umgesetzt. Insgesamt waren rund 120 Fachleute, Künstlerinnen und Künstler an diesem Pionierprojekt beteiligt. Nun ist es in den Händen der Rhyality AG, welche den Betrieb der IA-SIG Halle, die Öffnungszeiten, das Ticketing, Marketing und den Internetauftritt verantwortet.
Die «Rhyality Immersive Art Hall» befindet sich in der Halle 1 im SIG-Areal am Industrieplatz in Neuhausen und ist vom Rheinfall in ca 15 Minuten zu Fuss zu erreichen. (Foto: module+)
Wo? Rhyality Immersive Art Hall, Industrieplatz 1, Halle 1 SIG Areal, CH-8212 Neuhausen am Rheinfall
Wann? Samstag/Sonntag offen von 11 bis 17 Uhr (siehe Info)
Eintritt: ab 16 Jahre CHF 9.00*
unter 16 Jahre CHF 8.00*
unter 6 Jahre Gratis
*inklusive Museum im Zeughaus
Weitere Informationen finden Sie auf https://rhyality.ch/ sowie auf www.arttourists.com
Als ob es solche Plätze nicht schon seit Jahren woanders gäbe. Zb. Atelier des Lumieres in Paris. Es ist schlicht falsch, hier von Europas erster 360° Halle zu sprechen. Technisch bleibt die Anlage auch weit hinter den Möglichkeiten zurück, das können andere deutlich besser. Mit Verlaub, aber für dieses Resultat 120 „Experten“ zu benötigen – was hier so superlativ und selbstbewusst präsentiert wird gerät angesichts des mageren Resultats doch eher zum Anlass von Fremdscham.