Urs Tillmanns, 28. Juni 2021, 07:58 Uhr

Am Freitag beginnt die photoSCHWEIZ – Kaleidoskop der Fotografie

Die sonst üblicherweise im Januar stattfindende photoSCHWEIZ musste Corona-bedingt mehrmals verschoben werden und findet jetzt zum 15. Mal definitiv von Freitag, 2. bis Sonntag, 11. Juli 2021 in Zürich Oerlikon statt. Allerdings belegt das Fotofestival nur die Halle 550 an der Birchstrasse 150, da die Halle 622 derzeit von der Ausstellung «Körperwelten» belegt ist.

 

Die photoSCHWEIZ findet dieses Jahr in der neugestalteten Halle 550, Birchstrasse 150 in Zürich-Oerlikon statt (Foto 2018, Urs Tillmanns)

Die photoSCHWEIZ ist die grösste Werkschau für Fotografie der Schweiz. Sie zeigt aktuelle Arbeiten von 200 Schweizer Fotograf*innen. Ergänzt wird die 10-tägige Werkschau mit 14 Sonderausstellungen, die Zeitgeist-Themen wie Tod, Identität und Diversität aufnehmen und bildgewaltig bespielen. Kuratiert wird die Werkschau 2021 von Daniel Bolliger, Neomie Gamliel und Joshua Amissah.

Lifetime Award der Swiss Photo Academy Im Rahmen der photoSCHWEIZ wählt die Swiss Photo Academy jährlich den oder die Fotograf*in des Jahres durch eine hochkarätige Fachjury, die dieses Jahr unter dem Vorsitz von Res Strehle, Präsident der Journalisten Schule MAZ steht. Der oder die Gewinner*in des Lifetime Awards und der oder die Schweizer Fotograf*in des Jahres werden im Rahmen der Award Ceremony, am 2. Juli 2021 an der Werkschau photoSCHWEIZ geehrt.

Die regulären Aussteller*innen Eine grosse Premiere erwartet die Besuchenden mit Carlos Leal, einer der international erfolgreichsten Künstler-Exporte der Schweiz, der seine Bilder erstmals an der photoSCHWEZ ausstellt. Ebenfalls aus den Staaten ist Vera Mulyani, Pionierin in der Mars-Architektur-Design-Bewegung, zeigt mit ihren Fotografien die Welt des Mikrobiellen. Beachtlich sind auch die Bilder des 20-jährigen Dimitri Siegrist, der für seine Fotos Hochhäuser erklomm und mit Drohnen arbeitet. Als ältester Aussteller ist der 80jährige Rudolf Koenig mit seinen schwarzweissen Analog-Impressionen zu nennen. Zudem sind die Werke von preisgekrönten Profis zu sehen, wie Danny Franzreb, der eine Serie über den spanischen Urlaubsort Benidorm zeigt, welcher den Hyperurbanismus wie kaum ein anderer Ort verkörpert. Ferner stellen Amateurfotografen aus, wie Sebastian Müller aus Zollikon, der mit seinen spektakulären Landschaftsaufnahmen, die er mithilfe von Drohnen macht, 62,9 Tausend Instagram-Follower begeistert.

Geschlechterfragen, Diversity und das Anderssein Das Thema «Identität» wurde gleich mehrfach zum Subjekt gezeigter Fotoserien. Klassische Männerbilder wurden aufgebrochen und hinterfragt, eigene Identitäten erforscht; Symbole von Identitäten dokumentiert. Einer der wichtigsten Veranstalter der Schweiz, Thomas Dürr (Act Entertainmnet, u.a. Greenfield Festival), wurde mit und dank der Corona-Pandemie zum Künstler und Galeristen. Ausdrucksstarke Porträtfotos von Showgrössen aus der Musik-Branche hat er kunstvoll übermalt.

 

14 Sonderausstellung ergänzen die Werkschau

50 Jahre Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF): Zum 50 Jahre Jubiläum von Ärzte Ohne Grenzen werden die eindrücklichen und berührenden Fotografien ausgewählter Reportage-Fotograf*innen gezeigt, welche die medizinische Nothilfe an den Brennpunkten der Welt sichtbar machen.

Tod 20/21 – Sterben in Zeiten von Corona: Die Sicht der anderen: Acht Menschen, die beruflich mit Sterben und Tod zu tun haben, zeigen ihre persönliche Sicht auf das Thema. Darunter sind etwa eine Bestatterin, ein Urnendesigner oder eine Pfarrerin.

Der Tod als Tabuthema – ein Student*innenprojekt: Die Corona-Pandemie hat uns den Tod drastisch vor Augen geführt. Was kann zu einem angemessenen Umgang mit dem Tod verhelfen? Ladina Schillig und Jeff Spörri, Fotografie-Studierende, setzten das Thema in Kooperation mit dem Friedhof Sihlfeld künstlerisch um und hinterfragen in visueller Form unsere Haltung zum Sterben allgemein.

photoCORONA: 30 Schweizer Fotograf*innen hatten für die photoSCHWEIZ ihre Sichten auf die Schweiz in Zeiten der Pandemie eingefangen, die auf https://www.photo-schweiz.ch/coronaproject besichtigt werden können. An der photoSCHWEIZ sind zehn kuratierte Bilder zum Thema «unsichtbare Bedrohung» ausgestellt.

BAM – Black Art Matters: Dieser weltweit einzigartige Showcase entstand auf Initiative der photoSCHWEIZ und der Online-Plattform Black Culture Movement, die 2019 ihren Anfang nahm. Aus dem «Black Art Matters»-Pool sind Bilder von Top Fashion Fotografen aus Afrika zu sehen.

Director’s Choice Foto Festival. Was zeigen denn andere Foto-Festivals? In Zusammenarbeit mit den bekanntesten Fotografie-Festivals weltweit ist unter dem Namen «Director’s Choice» eine Sonderausstellung entstanden, in der die jeweiligen DirektorInnen der Festivals die besten Bilder daraus kuratiert haben.

photoDUELL – Die Challenge für junge Kreative: Ein Fotograf und eine Fotografin, eine prominente Persönlichkeit, eine Location, eine Stunde Zeit. Die beiden Jungtalente Samir Benkhachan (19) und Noemi Kerner (20) stellten sich der diesjährigen photoDUELL-Challenge und fotografierten während je 60 Minuten die renommierte Artistin Nina Burri.

Wortkünstler*innen – Aus Literatur wird Fotografie: ein humorvolles Fotoprojekt an der Schnittstelle von Fotografie und Literatur, das zeigt, dass künstlerische Auseinandersetzung in jeder Form auch Spass machen darf. Prominente Schweizer Persönlichkeiten stellen den Titel ihres liebsten Buches fotografisch dar.

Set-Stills: Schweizer Regisseur*innen zeigen, was beim Filmen hinter den Kulissen geschieht. Entweder, indem sie selber fotografiert haben oder indem sie die Bilder aus der Set-Fotografie ihres Filmes ausgewählt haben. Kuratiert wurde die Ausstellung von Barbara Miller, der Schweizer Regisseurin, die unlängst mit dem Film «Female Pleasures» von sich reden machte.

Mythos Berg – Kuratiert von Willy Spiller: Das mit Abstand beliebteste Motiv in der Schweizer Fotografie sind die Berge. Dies widerspiegelt sich jährlich unter den eingehenden Bewerbungen. Dieser Faszination geht die Sonderausstellung «Mythos Berg» auf den Grund und zeigt die Highlights der Bergfotografie von renommierten Schweizer Fotograf*innen, inspiriert und kuratiert von Willy Spiller, einem der bedeutenden lebenden Fotografen der Schweiz.

WEF – Young Leaders: In Zusammenarbeit mit dem World Economic Forum (WEF) und Präsenz Schweiz (EDA), werden Bilder von Young Leaders – damals und heute – präsentiert. Von Angelina Jolie bis Zuckerberg.

Schule für Gestaltung: Die Bildungspartnerin der photoSCHWEIZ hat einer Gruppe von 13 Schüler*innen die weitgefasste Aufgabe aufgetragen, Fotografien zum Thema «Identität» zu machen.

Genuss Film Festival: Das jährlich in Zug stattfindende Genuss Film Festival hat einen fotografischen Showcase zum Thema «Essen, Trinken, Genuss» mit renommierten lokalen Fotografen kuratiert.

Claudia Linsi wurde als Gewinnerin des «Genuss Foto Awards» fürs Jahr 2020 ausgezeichnet und stellt ihre auserwählte Bildreihe aus.

Steve McCurry: 148 Bilder eines der grössten Fotografen der Welt sind vom 24. Juni bis 22. August 2021 in der Maag Halle Zürich zu sehen. An der photoSCHWEIZ, wo McCurry bereits referierte, gibt es eine Vorschau auf diese Ausstellung (siehe auch Top Story auf Fotointern).

Fotointern verlost 20 Tickets

Fotointern verlost 20 Gratistickets zur Vernissage am Donnerstag, 1. Juli 2021 um 18:00 Uhr. Diese ist nur auf Einladung zu besuchen und ist ein wichtiger sozialer Anlass im Rahmen der photoSCHWEIZ.
Wie mitmachen? Senden Sie eine E-Mail mit dem Betreff «photoSCHWEIZ» mit Ihrer Adresse und Telefonnummer an wettbewerb[at]fotointern.ch, und Sie nehmen an der Verlosung teil.

Das Wichtigste über die photoSCHWEIZ 2021

Wann? Freitag, 2. bis Sonntag, 11. Juli 2021, täglich 11:00 bis 20:00 Uhr
Wo? Halle 550, Birchstrasse 150, 8050 Zürich
Tickets: Tages-Eintritt für Erwachsene CHF 25.00
photoPass (für alle Tage) CHF 99.00
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: gratis
Die Tickets können direkt an der Kasse vor Ort oder im Vorverkauf bezogen werden.
Weitere Infos: www.photo-schweiz.ch

 

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