Leute und deren Werke, die sich in den Grenzbereichen der Fotografie bewegen, faszinieren und begeistern mich. Weg vom rein Gegenständlichen, hin zum Experimentellen, zum Surrealen. Je mehr man sich mit dieser Art der Fotografie auseinandersetzt, desto spannender und uferloser wird sie. Das Buch der Fotografin Do Paladini ist ein gutes Beispiel dafür.
Die Bilder in diesem Buch sehen auf den ersten Blick banal aus. Logisch: Es sind Unschärfekreise, im Englischen «Orbs» genannte Erscheinungen von Licht, das sich an kleinsten Teilen in der Luft bricht und im Unschärfebereich einen solchen Effekt ergeben. Erst wenn man sich vertieft mit den Bildern auseinandersetzt, entdeckt man weitere Phänomene. Was geschieht in den Unschärfekreisen? Weshalb zeigen sich dort Spektralerscheinungen? Wie überscheiden sich die Farbkreise, und was entsteht an deren Schnittstellen? Wie erklären sich die unterschiedlichen Grössen und Richtungen der Kreise?
Man ist versucht dem Phänomen dieser Bilder auf den Grund zu gehen. Der Physiker Urs Dolder versucht das auch im Nachwort des Buches und bietet uns damit eine Reihe interessanter Erkenntnisse und Theorien. Der Effekt der Unschärfekreise in Do Paladinis Bilder ist zwar wissenschaftlich erklärbar und logisch. Aber muss man das? Kann man die 104 Werke im Buch der Künstlerin nicht einfach so geniessen, wie sie sind? Unerklärt – zauberhaft – mystisch …
Wer lediglich versucht, die Phänomene rationell zu ergründen, hat dieses Buch nicht ganz verstanden. Es will uns einer Welt öffnen, die voller Rätsel ist und sein soll. In die Welt der Orbs, in jene unerklärten Erscheinungen, die ganz einfach schön sind und uns durch ihre Vielfalt und Rätselhaftigkeit zum Staunen bringen. Do Paladini sagt es einfach: es sind Lichtbilder, welche die Sonne malt …
Für wen ist dieses Buch? Es ist ein Bildband, der uns in die Welt des Lichtes entführt – des Lichtes, das sich an irgendwelchen Partikeln bricht und uns mit seinen vielfältigen Erscheinungsformen verblüfft. Es entführt uns in eine unreale Welt, regt uns an vieles zu hinterfragen und motiviert uns selbst in die Welt der experimentellen Fotografie einzutauchen. Da ist Do Paladini einen grossen Schritt voraus …
Urs Tillmanns
Buchbeschreibung des Verlages
Grenzbereiche, welche von der Photographie in die Malerei übergehen, faszinieren die Lichtfotografin. Durch intensives und extensives Arbeiten entwickelten sich in Lichtstudien mit digitalen Kameras und dem Licht der Sonne die hier präsentierten rätselumwobenen Werke.
Aus dem Schaffenszyklus der Jahre 2012 / 2013 mit über zehntausend entstandenen lichtfotografischen Arbeiten bildet ein Auszug von 104 Werken Gegenstand dieses in Deutsch und Englisch verfassten Bildbandes.
Der Inhalt
Lichtbilder – zu Do Paladinis Fotografien (von Dr. Heinz Stahlhut, Kunsthistoriker)
Hochformate
Querformate
Gedanken zum Buch (von Dr. Urs Dolder, Physiker)
Anhang, Anmerkungen, Bildlegenden; Kurzbio, Impressum, Sponsoren
Die Fotografin
Do Paladini (*1970). Kunstschaffende aus Interlaken, ist seit ihren frühen Jugendlebensjahren von der auditiven und der visuellen Kunst in ihrer Fein- und Vielschichtigkeit stark bewegt. Grenzbereiche, welche von der Fotografie in die Malerei übergehen, faszinieren die Lichtfotografin. Durch intensives und extensives Arbeiten entwickelten sich in Lichtstudien mit digitalen Kameras und dem Lichte der Sonne die heutig mit Rätseln umwobenen dargebrachten Werke.
Bibliografie
«Lichtbild – Wenn die Sonne malt»
«Photographing Light – When the Sun Paints»
216 Seiten, 104 Bilder, gebunden, Hardcover, Format 23×31 cm
mit Texten von Dr. Heinz Stahlhut und Dr. phil. nat. Urs Dolder, Physiker
Weber Verlag AG, Thun/Gwatt
Preis: CHF 49.00 /. EUR 44,00
ISBN 978-3-03818-425-6
Das Buch ist im Buchhandel, bei der Autorin und direkt beim Verlag erhältlich.
