Urs Tillmanns, 5. November 2022, 14:52 Uhr

Buchtipp: Thomas Biasotto «Alpstein»

«Die Fotografie ist meine Seele, die Musik meine Sprache und die Berge sind meine Heimat» sagt Thomas Biasotto, der Musik studiert, dann als Primarlehrer gewirkt und sich schliesslich beruflich ganz der Fotografie verschrieben hatte. In der Ostschweiz aufgewachsen fühlte er sich schon immer zu den Bergen hingezogen, vor allem zum Alpstein-Massiv mit dem Säntis als dessen Krönung. Der Alpstein ist zu seiner bevorzugten Bergregion geworden, die er auf ausgedehnten Wanderungen in jungen Jahren immer besser kennenlernte, bis später auf seinen Expeditionen die Kamera zur steten Begleiterin wurde.

Auch wenn der Alpstein etwas abseits des bekannten Alpenzugs steht, so ist die Region nicht minder faszinierend und motivreich. Allerdings gehört eine gute Ortskenntnis dazu, um all die Gipfel, Kämme und Fluren zu finden, welche uns Thomas in seinem umfassenden Alpsteinbuch präsentiert. Dabei kann man sich nur ausmalen, wie Thomas unzählige Tage und Nächte im Alpstein zugebracht hatte, um all diese Stimmungen, Wind- und Wettersituationen bis hin zu wolkenlosem Sternenhimmel mit seiner Kamera festzuhalten.

Thomas Biasotto hat sich grundsätzlich für die Schwarzweissfotografie als sein Stilmittel entschieden, um die Bildaussage auf das Wesentliche zu reduzieren. Mit einigen Ausnahmen, nämlich dort, wo die Farbe zu einem bildwichtigen Stilelement wird, wie zum Beispiel bei Sonnenauf- oder -untergängen, besonderen Lichtstimmungen sowie bei den Nachtaufnahmen, die von einem prachtvollen, klaren Sternenhimmel gekrönt sind. Es ist diese Reduktion auf das Wesentliche, auf Licht und Schatten, welche für Biasottos Bildsprache typisch ist.

Das Buch ist ein reiner Bildband mit 125 beeindruckenden Fotos, welche uns eine grossartige Landschaft, die Erhabenheit der Berge und einmalige Stimmungen näherbringen. Der einzige Text im Buch ist das Vorwort, in welchem Thomas eine Episode erzählt, die ihm auf dem Säntis widerfahren ist und die wahrscheinlich viel zur Philosophie und zur Realisation dieses Buches beitragen hat.

Die Verwandtschaft mit seinem ersten Buch «Massiv», das vor knapp einem Jahr erschienen ist (Fotointern berichtete), ist auffallend. Die Machart des Buches ist vergleichbar, das Stilmittel ist auch hier die Reduktion auf Schwarzweiss, nur das Gebiet ist ein anderes. Während sich die Bilder in «Massiv» über die ganze Alpenkette von Chamonix bis zu den Dolomiten erstrecken und mit einem Abstecher nach Nepal ergänzt werden, zeigt uns Thomas in «Alpstein», dass dieses Gebirgsmassiv in der Ostschweiz nicht weniger imposant und fotografisch faszinierend ist. Dennoch, wer vom Bildstil in Biasottos erstem Buch begeistert ist, der wird sich auch das zweite Buch «Alpstein» zulegen – oder sich dieses vielleicht zu Weihnachten schenken lassen.

Für wen ist dieses Buch? Für alle, die sich für Berge und die Gebirgsfotografie begeistern können und von eindrucksvoller und gekonnter Schwarzweissfotografie fasziniert sind und die wissen, mit welchen Aufwand und Ehrgeiz solche Bilder verbunden sind. Thomas Biasotto bringt uns in seinem Buch den Alpstein in grossartiger Weise näher, mit beeindruckenden Gipfeln, einmaligen Stimmungen und überraschenden Details, für die es das Auge eines erfahrenen Fotografen braucht, um diese nicht zu übersehen.

Urs Tillmanns

 

Buchbeschreibung des Verlages

Thomas Biasotto, der Ostschweizer Fotograf und Komponist, präsentiert seinen neusten grossformatigen Bildband. Die Schwarzweissbilder verdeutlichen, was bleibt, wenn man dem Bergmassiv seinen bunten Anstrich entzieht. Eine Kraft und Erhabenheit, die über Zeitempfinden, über das Fassbare hinausragt. Ohne das saftige Grün der Wiesen, das schrille Gelb der Arnika, ohne die Farbenpracht der Wetterstimmungen liefert der Fotograf, mit Wurzeln aus dem Appenzellerland, keine Dokumentation ab. Es geht ihm nicht um die Benennung der Gipfel, nicht um Höhen- oder Ortsangaben. Biasotto verarbeitet Licht und Schatten gekonnt, wagt sich in Grenzbereiche des fotografisch formulierbaren und vergisst weder die zarten Zwischentöne noch die kennzeichnenden Schwarzabstufungen, welche analog und digital die eigentliche Qualität meisterhafter Schwarz-Weiss Fotografie ausmachen. Seine Fine Art Prints vom Alpstein ermöglichen eine ungewohnte, wiederzuentdeckende Form des Sehens, die aufs Wesentliche lenkt: das Erfasstwerden von unserer Natur. Immer mit dem Ziel, unsere Beziehung zum Alpmassiv zu verfestigen.

 

Der Inhalt

Vorwort

Lisengrat / Säntis / Schneestrukturen am Säntis / Altmann / Altenalptürme mit Öhrli / Sonnenaufgang auf dem Schäfler / Altmann

Strukturen Kreuzberge / Lisengrat / Kreuzberge / Fälentürm / Hundstein und Freiheit / Churfirsten

Blick vom Schäfler / Altenalp / Hängeten / Kreuzberge / Altmann in der Nacht / Schneefläche am Säntis / Strukturen am Säntis

Schnee am Säntis / Lisengrat / Marwees / Blick vom Säntis / Rossmahd / Altmann / Strukturen am Altmann / Altmann von oben / Kreuzberge / Säntis-Panorama 1 / Säntis-Panorama 2 / Lisengrat mit Säntis / Säntis mit Rheintal 

Blick vom Säntis mit Silberplatten / Kreuzberge / Hoher Kasten / Santis Sendeturm 1 / Santis Sendeturm 2 / Säntis mit Vollmond / Hoher Kasten

Säntis Bergstation / Lisengrat / Altenalptürme / Altmann / Fälensee mit Milchstrasse / Blick vom Hundstein / Säntis bei Nacht

Meglisalp / Blick vom Roslenfirst / Altmann 1 / Altmann 2 / Altmann 3 / Stauberenkanzel und Kreuzberge

Rossmahd / Altenalptürme / Blick vom Säntis / Kronberg / Nebelschlangen / Girenspitz / Kronberg über den Wolken / Altmann / Marwees und Hoher Kasten / Hoher Kasten

Säntis Sendeturm / Blick vom Schäfler in der Nacht / Blick vom Hoher Kasten / Kreuzberge / Seealpsee in der Nacht / Blick vom Altmannsattel / Alter Säntis / Hängeten, Altenalptürme und Öhrli 

Altmann unter Wolken / Marwees / Altmann / Säntis / Altmann in den Wolken / Meglisalp / Lisengrat / Huenerberg / Silberplatten 

Schneestrukturen bei den Silberplatten 1 / Schneestrukturen bei den Silberplatten 2 / Alter Säntis / Altenapltürme / Altmann / Girenpsitz 

Sonnenuntergang auf dem Schäfler / Mesmerkamin / Santis Schwebebahn / Lisengrat im Winter / Strukturen Altmann / Strukturen Kreuzberg

Hoher Kasten / Seealpsee / Kreuzberge / Schneestrukturen Silberplatten 1 / Schneestrukturen Silberplatten 1

Schneestrukturen Silberplatten 3 / Schneefläche am Säntis / Blick Richtung Fälensee / Fälentürm / Kreuzberge / Hüenerberg / Rotsteinpass / Meglisalp 1

Meglisalp 2 / Altmann / Hundstein / Blick vom Zwinglipass / Seealpsee / Aescher 1 / Aescher 2 / Seealpsee / Fälensee / Silberplatten / Gätterifirst Südgrat 

Rossmahd / Silberplatten 1 / Silberplatten 2 / Blick vom Altmann / Hundstein im Nebel / Blick von der Alp Chlus / Sonnenuntergang vom Roslenfirst / Kreuzberge

Index mit Miniaturen

 

Der Fotograf

Thomas Biasotto wurde 1981 in St.Gallen geboren und wuchs in Bischofszell auf. Die Fotografie begleitete Thomas Biasotto seit seiner Jugend. Sein Studium an der Musikhochschule Zürich (Trompete, Klavier und Komposition) schloss er 2006 mit dem Masterdiplom ab. Als er im Jahr 2016 sein zweites Studium als Primarlehrer abschloss, konnte er mit seiner Passion für die Fotografie bereits seinen Lebensunterhalt verdienen. Heute ist Thomas Biasotto, Mitglied des Schweizer Berufsfotografenverbands SBF, ein gefragter Fotograf und darf verschiedenste bekannte internationale Firmen und Kunstsammler zu seinem Kundenstamm zählen. Auf der von ihm kreierten Plattform Gridon bietet er Workshops und Fotoreisen an. Seit Oktober 2022 betreibt Thomas in Appenzell den «Drucksaal» als Galerie für Kunst, Design und Handwerk. Heute lebt er mit seiner Familie in Weggis am Vierwaldstättersee. 

 

Bibliografie

Thomas Biasotto «Alpstein»

256 Seiten mit 125 Abbildungen, 25 davon in Farbe, gebunden, Hardcover,
Format 23 x 34,5 x 3,3 cm, mit Stülpschachtel 33 x 35 x 5 cm
Text und Bilder: Thomas Biasotto
Die Bilder können als Fine Art Prints bestellt werden.
Verlag TB swiss creative GmbH, Appenzell
November 2022
Preis CHF 95.00 
ISBN 978-3-033-09295-2
Weitere Infos: https://tb-photo.ch/alpstein

Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Verlag erhältlich.
(Auslieferung ab 11. November 2022)

 

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