Die Analogfotografie erfreut sich wachsender Beliebtheit und immer mehr Menschen entdecken den Reiz des klassischen Fotofilms – darunter auch zunehmend «Digital Natives». Auch wenn die Nachfrage nach Schwarz-Weiss-Film weniger stark ansteigt als jene nach Farbfilm, so findet auch spezielle künstlerische Anmutung von Schwarz-Weiss die alleine schon durch die Reduktion und Abstraktion der Umwelt auf hell und dunkel entsteht, immer mehr Anhänger. Für alle jene Fotografierenden, die ihre Schwarz-Weiss-Filme selber entwickeln wollen, bietet die für Foto- und Laborzubehör bekannte Jobo nun auch (wieder) mit dem «Alpha Universalentwickler» die nötige Chemie an und erweitert damit ihr neu lanciertes Sortiment an Fotochemikalien. Es ist erst wenige Wochen her, da hatte Jobo verkündet, wieder Fotochemikalien zu liefern und zwei Film-Entwicklerkits für Farbfilme, eines für den E6-Entwicklungsprozess für Diapositivfilme und eines für den C41-Prozess für Farbnegativfilme eingeführt (Fotointern berichtete).
Die Welt in Schwarz-Weiss: Jobo-Alpha Universalentwickler
Die eigene Entwicklung von Schwarz-Weiss Film ist sehr einfach möglich. Es braucht für die Entwicklung per Hand nur eine minimale Ausrüstung. Lediglich das Einspulen des Films muss im Dunkeln erfolgen. Alles andere findet dann wieder in heller Umgebung statt.
Natürlich gibt es am Markt sehr viele Schwarz-Weiss Entwickler. Die meisten davon sind auch hervorragend für die Entwicklung in der Rotation geeignet. Nur einige wenige sind explizit auf Standzeiten angewiesen, um die gewünschte Schärfe zu erzielen. Aber grundsätzlich sind alle Entwickler, die nicht wesentlich auf dem Eberhard-Effekt beruhen, für die Rotation geeignet.
Warum kommt Jobo nun auf die Idee, einen eigenen Entwickler auf den Markt zu bringen? Und dann auch noch einen eigenen Fixierer?
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Zum einen wurde der Jobo alpha speziell für die Entwicklung in der Rotation konzipiert. Natürlich kann er auch in der Kipp-Entwicklung benutzt werden, aber in der Rotation erzielt er reproduzierbar optimale Ergebnisse.
Schliesslich sind Jobo-Prozessoren auf der ganzen Welt im Einsatz. Nicht alle wurden in den letzten 10 Jahren erworben. Viele Maschinen sind schon 30 Jahre oder länger in Betrieb. Die Präzision und Haltbarkeit der Jobo-Prozessoren ist kein Geheimnis. Und auch für SW-Film-Entwicklung bietet ein Jobo-Prozessor ein Höchstmass an Präzision. Zahlreiche erfolgreiche Photographen wie Hiroshi Sugimoto, John Sexton oder Christoph Morlinghaus entwickeln ihre Planfilme ausschliesslich im JOBO.Prozessor mit der Expert-Drum.
Niemand, der sich mit der Entwicklung von SW-Film auseinandersetzt, kommt an dem magischen Dreieck eines Filmentwicklers vorbei: 3 Punkte gilt es zu optimieren: 1) Filmempfindlichkeit 2) Feinkörnigkeit 3) Schärfe.
Alle 3 Kriterien sind mehr oder weniger messbar. Klassisch sagt man, dass kein Entwickler alle 3 Punkte maximieren kann. Unbestritten macht die Filmentwicklung einen ganz grundsätzlichen Schritt aus. Jeder Film kann nur ein einziges Mal entwickelt werden. Je besser diese Entwicklung vonstatten geht, desto tragfähiger die Basis, auf der mit dem Film hervorragende Prints erzeugt werden können. Jobo hat in Zusammenarbeit mit dem Chemiker Klaus Wehner einen SW-Entwickler konzipiert, der nach etlichen Labortests eine volle Ausnutzung der Filmempfindlichkeit erlaubt und sich dennoch durch eine hohe Feinkörnigkeit und grosse Schärfe auszeichnet. Der für die Rotationsprozess optimierte JOBO Alpha ist ein sehr performanter Filmentwickler, der obendrein auch noch sehr umweltfreundlich ist. Um die Haltbarkeit des Entwicklers zu gewährleisten, wird dieser in zwei Teilen geliefert – und nur für die Verarbeitung gemischt und mit Wasser verdünnt.
Jobo Alpha Entwicklungskit mit dem Neutralfixierer in Pulverform (links) und dem Entwickler in Flaschen,
Zeitgleich mit dem Jobo alpha Entwickler bringt Jobo einen Neutralfixierer auf den Markt, der auf Basis des Natriumthiosulfats hergestellt ist und damit pH-neutral ist. Durch die Kombination des Jobo Alpha Entwicklers mit dem JOBO Alpha Neutralfixierer findet der gesamte Prozess vollständig im basischen bis pH-neutralen Milieu statt. Eine kurze Wässerung ersetzt zudem das sonst übliche saure Stoppbad. Der ganze Prozess ist besonders schonend für die Filmemulsion und spart Chemie, Wasser und Zeit und sorgt zugleich für eine hohe Langzeit-Stabilität. Ein Überfixieren ist mit dem Jobo Alpha Neutralfixierer praktisch nicht möglich. Das Fixierbad ist geruchlos und frei von schädlichen Emissionen.
Der Jobo alpha ist ein Universalentwickler und eignet sich durch Anpassung der Entwicklungszeit für alle gängige SW-Filme. Die SW-Chemie von Jobo ist ab dem 01. Dezember 2022 verfügbar. Der SW-Entwickler wird in 2 Flaschen zu je 300 ml geliefert. Hiermit werden 6 L Arbeitslösung gemischt, die für 50 Filme ausreicht. Der 6L-Satz wird in formschönen braunen Apothekerflacons aus PET geliefert.
Der Jobo Alpha Neutralfixierer wird in praktischer Pulverform ausgeliefert, der im verschlossenen Beutel bei trockener Lagerung über 10 Jahre haltbar ist. Drei separate Beutel für je 2 L Arbeitslösung werden in einer Verpackung geliefert .
Als Komplettlösung für 50 Filme wird der Jobo Alpha Entwickler zusammen mit dem Jobo alpha Fixierer für je 6 L Arbeitslösung angeboten.
Preise und Verfügbarkeit
Die neue SW-Chemie von Jobo ist offiziell ab dem 01. Dezember 2022 verfügbar. Ob dies auch für die Schweiz gilt, ist noch in Abklärung.
- Jobo Alpha Filmentwickler Schwarzweiss, 600 ml, zum Ansatz von 6 Litern für CHF 18.90
- Jobo Alpha Fixierbad Schwarzweiss (Pulver), zum Ansatz von 3×2 Litern für CHF 15.90
- Jobo Alpha Filmentwickler und Fixierbad Schwarzweiss Kit zum Ansatz von 6 Litern für CHF 29.90
Weitere Infos
Jobo (Herstellerseite)
Jobo SW-Fotochemie beim Distributor (Produktseite)
Jobo Fotochemikalien beim Distributor (Übersichtsseite)
Die Jobo Entwicklungs-Sets für SW-Filme (und auch die für Farbfilme) werden in der Schweiz vertrieben durch:
Schöni Imaging
CH-3303 Jegenstorf
info [at] schoeni-imaging.ch