Urs Tillmanns, 13. März 2023, 14:00 Uhr

Imagingswiss: 114. Generalversammlung in Chur

Jedes Jahr Mitte März findet die Generalversammlung von Imagingswiss statt, welche jeweils rund einen Drittel seiner Mitglieder zum Rapport und zu spannenden Informationen vereinen kann. Dieses Jahr lockte Chur die Mitglieder mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten an.

Am Sonntag, 12. März 2023, war die diesjährige Generalversammlung des Fotoverbandes «Imagingswiss» – die 114te! Zwar ein paar Mal den Namen geändert, aber immerhin gehört dieser Verband weltweit zu den ältesten unserer Branche. Veranstaltungsort war diesmal Chur, was Sara Foser von Foto Fetzer zusammen mit dem Vorstand des Verbandes perfekt organisiert hatte. Die romantische Altstadt von Chur ist weniger bekannt als andere, und so war sie eine besondere Attraktion für die Frühanwesenden, die sich schon am Samstag die vielen Sehenswürdigkeit der Bündner Kantonshauptstadt unter professioneller Führung zeigen liessen.

 

Veranstaltungsort war diesmal das Eventlokal B12, das nicht nur ideale Räumlichkeiten bot, sondern es auch verstand, seine Gäste gastronomisch vorzüglich zu bewirten 

Nach einem Begrüssungs-Kaffee mit feinen Gipfelis konnte Präsident Alex Mächler pünktlich um zehn Uhr die rund 50 Angereisten begrüssen, darunter auch die Ehrengäste Garbani Marco, Schmid Peter, Beat Stapfer, Heiri Mächler sowie Florian Tanner vom befreundeten Verband «Werbetechnik und Print». In einer Schweigeminute wurde den beiden verstorbenen Mitgliedern Hans Welti und Hansjürg Grau gedacht, die beide in ihrer langen Verbands- und Vorstandszeit grosse Arbeit für Imagingswiss geleistet hatten.

 

Präsident Alex Mächler führte wieder zügig durch die Traktanden – musste, denn es gab viele spannende Informationen und zukunftsträchtige Projekte zu erklären

Alex Mächler konnte in seinem Präsidentenbericht auf ein vielfältiges Verbandsjahr zurückblicken, rief dabei die gelungene letztjährige Generalversammlung in Orselina in Erinnerung (Fotointern berichtete) und leitete dann über in die Qualipowertage, die Zwischenprüfung und die beiden Bildungsverordnungskurse (BiVo), welche den Lernenden in ihrer Ausbildung mehr Sicherheit geben sollen. Ausgebucht war auch der Kurs «Die Fotokamera als Videocam» für angehende Videofilmer, die den Umgang mit einer Systemkamera für das bewegte Bild erlernen möchten. Ein weiteres Highlight war die Diplomfeier in Unterägeri (Fotointern berichtete), welche in bewährter Weise die Prüflinge der Schulen Zürich, Bern, St. Gallen und dem Tessin zu einem verdient festlichen Anlass vereinte. In die Tiefe – im wahrsten Sinne des Wortes – ging es am Verbandsausflug, als eine beachtliche Mitgliederzahl das ehemalige Bergwerk Gonzen besuchte. Danach folgten die Jahresberichte der Sektionen Tessin und Romandie sowie derjenige der Überbetrieblichen Kurse von Sara Foser, in welchen an mehreren Kursen den mehr als 100 Lernenden viele Grundlagen- und Erfahrungsstoff vermittelt wurde. Marco Bärlocher informierte danach über die letztjährige Tätigkeit der «Kommission für Berufsentwicklung und Qualität der Fotofachleute» (B+Q) und über die personelle Veränderung, dass Columban Rufer aufgrund seiner Pensionierung den Rücktritt aus der Kommission eingereicht hat. Als weiteren Jahresrückblick berichtete Martina Bieri über die Tätigkeit des Verbandssekretariats, das neben den Vorbereitungen der erwähnten Kurse auch mit der Erstellung der passenden schriftlichen Unterlagen, sowie mit den Bildungsordnern und den Modelllehrgängen betraut war. Sie informierte auch über den gegenwärtigen Mitgliederbestand von 151 Personen und Firmen, nachdem acht Abgänge und drei Neumitglieder zu verzeichnen waren.

Der anschliessend verlesene Kassenbericht sowie der Bericht der Revisoren bestätigte eine grundsätzlich gute Vermögenslage des Verbandes, auch wenn im vergangen Jahr ein grösserer Verlust als Folge der Gewinneinbrüche bei den Anlagen verzeichnet werden musste. Dennoch hiess die Generalversammlung eine für ein Jahr versuchsweise befristete Reduktion des Mitgliederbeitrags von zehn Prozent gut, um der schlechten Wirtschafts- und Ertragslage vieler Mitgliederfirmen Rechnung zu tragen.

 

Impressionen am Rande der GV – im Sucher von Samira Janka

Die Wahlen, bzw. Wiederwahlen liefen zügig ab, da sich Alex Mächler für das Amt des Präsidenten für weitere drei Jahre zur Verfügung stellt, allerdings mit dem deutlichen Vermerk, dass bis dahin eine Ablösung für ihn gefunden werden müsse. Auch die übrigen Vorstandsmitglieder Prisca Garbani, Erika Hüss, Björn Walter und Stephan Fässler wurden ebenso mit Akklamation bestätigt, wie Lisbeth Grimm, welche die Aufgaben des Promea AHV-/FAK-Kassenvorstandes weiterführt. Auch wurde Robert Fischlin neu als Chefexperte gewählt.

Für das kommende Verbandsjahr hat Imagingswiss einige spannende Projekte in Planung, vor allem neue, eigene Lehrmittel, die dann einheitlich an allen Schulen – die übrigens bis auf Vevey alle Mitglieder des Verbandes sind – als Unterrichtsgrundlagen verwendet werden sollen. Ein Schwerpunkt ist eine Publikation über Video, die zusammen mit der Schule für Gestaltung Zürich erstellt wird und bereits in einer Vorfassung präsentiert werden konnte. Dies sei ein vordringliches Bedürfnis, da es aktuell zu Videopraxis und -technik nahezu keine für den Unterricht geeigneten Publikationen gäbe. Abgesehen davon kann der Verband wiederum ein attraktives Veranstaltungsprogramm 2023 vorweisen, mit diversen Grundlagen- und Weiterbildungskursen, der Diplomfeier, die am 9. Juli 2023 wiederum in Unterägeri stattfinden wird, sowie diversen anderen geplanten Veranstaltungen.

 

Zwischendurch kamen zwei Gastredner zu Worte: Einmal Frederic Aus den Ehrlen, der die von ihm entwickelte Upload-Software «Photo-Upload» vorführte, die bereits bei einigen Mitgliedfirmen im Einsatz ist und sich dort für einfache und zuverlässige Direktbestellungen der Kunden bewährt hat. Photo-Upload ist mit Epson- und Noritsu-Drucksystemen ebenso kompatibel wie zu Photoshop und Mirage und wird in der Schweiz von der Firma Tribex an den Fotofachhandel vertrieben. Weiter präsentierte Christian Loser von Tribago die gleichnamige Inkasso-Software, welche in Kooperation mit Postfiance entwickelt wurde und sich als einfache und effiziente Lösung zwischen den Firmen, ihren Schuldnern und den Behörden sieht.

Unter «Diverses» wurde auf die Präsenz und den öffentlichen Zugriff der Printausgaben von Fotointern von 1994 bis 2009 hingewiesen, die nach der professionellen Digitalisierung durch das ETH-Digicenter seit letztem November auf e-periodica.ch der ETH-Bibliothek verfügbar sind (Fotointern berichtete). Die Publikationen sind für den Verband von grosser Bedeutung, da darin ein wichtiger Zeitabschnitt der Verbandsgeschichte ebenso dokumentiert ist, wie die Transition von der analogen zur digitalen Fotografie. Weiter überreichte Heiri Mächler von Fotohistory dem Verband eine von ihm erstellte schriftliche Dokumentation über die Entwicklung der Fotoberufe in den letzten 75 Jahren. Dies auch vor den Hintergrund laufender Veränderungen der heutigen Berufsbilder, die durch die rasante Entwicklung neuer Arbeitstechniken gegeben sind.

 

Beim gemütlichen Teil, dem Apéro und einem vorzüglichen Mittagessen, ergaben sich vielfältige Diskussionen und Erinnerungen an frühere Zeiten, was für viele mit ein Grund war nach Chur zu kommen. Letztlich sind es gerade diese persönlichen Kontakte, welche einen Verband zusammenhalten und die freundschaftlichen Kooperationen unter den Mitgliedern und ihrer Firmen fördern.

Fotos: Foto Fetzer / Samira Janka
Text: Urs Tillmanns

Weitere Informationen zum Fotoverband Imagingswiss finden Sie hier.

 

Ein Kommentar zu “Imagingswiss: 114. Generalversammlung in Chur”

  1. Lieber Urs
    Besten Dank für den tollen Bericht unserer Generalversammlung vom letzten Sonntag.
    Wie immer sehr informativ und gut geschrieben, auch die Bilder geben einen guten Überblick.
    Den Teilnehmern danke ich nun auch noch auf diesem Weg, für die aktive Teilnahme und das Vertrauen in den Vorstand.
    Herzliche Grüsse
    Alex Mächler, Präsident von imagingswiss

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