Anfangs 2022 wurde mit der Leica M11 die jüngste Generationen der legendären Messsucher-Kamera-Serie eingeführt. (Die M-Serie reicht bis in die 1950er Jahre zurück und hat ihren Ursprung in der legendären ersten Kleinbildkameras von Leitz von 1916.) Nun folgte mit der M11 Monochrom (60 Mpx) eine auf die Schwarz-Weiss-Fotografie spezialisierte Variante, die einen Vollformat-Bildsensor ohne RGB-Filter und somit ohne Farberfassung besitzt.
Doch die neue M11 Monochrom ist nicht die erste digitale Schwarz-Weiss-Kamera im Leica-Sortiment. In Mai 2012 wurde mit der M Monochrom auf Basis der M9 die erste digitale Fotokamera mit reinem Graustufen-Bildsensor (18 Mpx) angekündigt- (Im selben Jahr setzte auch Red mit ihrer Cinema-Kamera Red Epic Monochrom auf Schwarzweiss und ebenso tat dies in 2017 auch Phase One mit ihrem Achromat-Rückteil.) Leica brachte in den Folgejahren immer wieder SW-Kameras auf den Markt. Dazu gehörten die Leica M (Typ 246) (24 Mpx) von 2018 und die Leica M10 Monochrom (40 Mpx) von 2020 sowie die Edel-Kompaktkamera Leica Q2 Monochrom (47 Mpx, eingebautes 28mm).
Auf das Wesentliche reduziert: Die M11 Monochrom schiesst ausschliesslich in Schwarz-Weiss-Fotos.
Neu: M11 Monochrome
Die Leica Camera AG ging seit jeher ihre eigenen Wege, wobei mehr als einmal ihre Entscheidungen angezweifelt wurden. Doch der Erfolg gab dem Traditionsunternehmen oft recht. Auch als es sich 2012 entschloss, als weltweit einziger Hersteller eine Kamera mit dediziertem Schwarz-Weiss-Sensor auf den Markt zu bringen: die Leica M Monochrom.
Heute, im elften Jahr der Monochrom-Erfolgsgeschichte und mit einem Erfahrungsschatz aus nahezu 70 Jahren Leica Messsucherkameras, stellt die Leica Camera AG die vierte Kamera-Generation mit Schwarz-Weiss-Sensor vor: die neue Leica M11 Monochrom.Sie wurde zusammen mit dem dazu passende neuen Normalobjektiv Summilux-M 1:1,4/50 ASPH. vorgestellt.
Die Leica M11 Monochrom wurde zusammen mit dem neuen 50mm-Normalobjektiv «Summilux-M 1:1,4/50 ASPH.» vorgestellt.
Mit ihrem vollständig auf die Schwarz-Weiss-Fotografie ausgerichteten Sensor konzentriert sich die Leica M11 Monochrom wie keine andere Kamera auf die grundlegendste aller fotografischen Praktiken: auf die Komposition von Bildern einzig durch Licht und Schatten.
Mit dem monochromen Multi-Resolution-Vollformatsensor, der exklusiv für die neue M-Generation entwickelt wurde, liefert die M11 Monochrom aussergewöhnliche Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Es lassen sich Raw-Dateien im DNG-Format oder JPEGs wahlweise mit einer Auflösung von 60, 36 oder 18 Megapixeln erstellen. In Kombination mit dem enormen ISO-Bereich von 125 bis 200’000 gewährt die Kamera extremen kreativen Freiraum beim Fotografieren. Das Ergebnis sind Aufnahmen mit einer beispiellosen Darstellung feinster Details, einer hohen und doch natürlich wirkender Schärfe auch bei schwierigen Lichtverhältnissen sowie einem äusserst geringem Bildrauschen selbst im hohen ISO-Bereich. (Denn beim Bilkdsensor wurden auf die sonst üblichen RGB-Farbfilter verzichtet, die stets ein wenig die einfallende Lichtmenge reduzieren. Da der Sensor keine Farbe «sieht», liegen für jedes einzelne Pixel reale Helligkeitswerte vor – so entstehen laut «echte» Schwarzweiss-Bilder, die deutlich schärfer sind, als vergleichbare Aufnahmen einer Kamera mit RGB-Farbsensor.
Für einen optimalen mobilen Workflow sorgen der 256 GB grosse, interne Speicher und die komfortable Konnektivität zur Leica FOTOS App. Per Bluetooth oder über den USB-C-Anschluss lassen sich Bilder schnell und einfach in die App übertragen und von dort aus weiterverarbeiten. Ausserdem kann die Kamera über die App direkt gesteuert und Fotos dank tethered preview sofort am Smartphone oder Tablet beurteilt werden. Darüber hinaus ist die Leica M11 Monochrom ein zertifiziertes Apple “Made for iPhone und iPad”-Zubehör und bietet als solches mit dem mitgelieferten Leica FOTOS Kabel einzigartige Optionen.
Mit einem Ganzmetallgehäuse und einer Deckkappe aus hochwertigem Aluminium, mit Saphirglas-Display, solider Belederung sowie schwarzer, kratzfester Lackierung, präsentiert sich die M11 Monochrom in zeitlosem und unaufdringlichem M-Design. Details wie der bewusste Verzicht auf das Leica Logo und die dunkel verchromte Beschichtung des optischen Suchers unterstreichen dabei das reduzierte, ikonische Design des Neuzugangs der legendären Leica M-Familie.
Dank der für Leica typischen Verarbeitungsqualität vereint die neue Leica M11 Monochrom alle Ansprüche an eine Premiumkamera «Made in Germany».
Preis und Verfügbarkeit
Die Leica M11 Monochrom ist ab sofort weltweit in allen Leica Stores, im Leica Online Store sowie im Fachhandel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung inkl. schweizerischer MwSt. beträgt 9890.- Franken.
Weitere Infos
Leica M11 Monochrom (Produktseite)
Leica M11 (Standardversion) (Produktseite)
Leica M6 (analoges Pendant) (Produktseite)
Leica M-System (Übersichtsseite)
Leica Camera (Schweiz)
CH-2560 Nidau
Tel. 032 332 90 90
Leica M11 Monochrom – Spezifikationen | |
Kamera-Typ | Digitale Messsucher-Systemkamera |
Pufferspeicher | 3GB DNG: > 15 Aufnahmen JPG: > 100 Aufnahmen |
Speichermedium | UHS-II (empfohlen), UHS-I, SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkarte (SDXC-Karten bis 2 TB) Interner Speicher: 256 GB |
Material | Ganzmetall-Gehäuse aus Magnesium und Aluminium, Kunstleder-Bezug |
Objektiv-Anschluss | Leica M-Bajonett mit zusätzlichem Sensor für 6-Bit-Codierung |
Betriebsbedingungen | 0 °C bis +40 °C |
Schnittstellen | ISO-Zubehörschuh mit zusätzlichen Steuerkontakten für Leica Blitzgeräte und Leica Visoflex 2 Sucher (als Zubehör erhältlich) USB 3.1 Gen1 Typ-C |
Stativgewinde | A 1⁄4 DIN 4503 (1⁄4”) aus Edelstahl im Boden |
Abmessungen (BxHxT) | 139 x 38,5 x 80 mm |
Gewicht | Schwarz: ca. 542 g/461 g (mit/ohne Akku) |
Sensor | |
Sensor-Grösse | Monochrom BSI CMOS-Sensor, Pixelpitch: 3,76 μm, 35 mm: 9528 x 6328 Pixel (60,3 Mpx) |
Prozessor | Leica Maestro Serie (Maestro III) |
Filter | UV-/IR-Filter, kein Tiefpassfilter |
Dateiformate | DNG (Rohdaten, verlustfrei komprimiert), DNG + JPG, JPG (DCF, Exif 2.30) |
Foto-Auflösung | DNG L-DNG 60,4 Mpx 9536 x 6336 Pixel | M-DNG 36,6 Mpx 7424 x 4936 Pixel | S-DNG 18,5 Mpx 5280 x 3506 Pixel JPG L-JPG 60,1 Mpx 9504 x 6320 Pixel | M-JPG 36,2 Mpx 7392 x 4896 Pixel | S-JPG 18,2 Mpx 5248 x 3472 Pixel Unabhängig von Format und Auflösung wird immer die gesamte Sensorfläche genutzt. Digitalzoom 1,3x und 1,8x verfügbar (basiert immer auf L-DNG bzw. L-JPG) |
Dateigrösse | DNG L-DNG ca. 70–120 MB | M-DNG ca. 40–70 MB| S-DNG ca. 20–40 MB JPG L-JPG ca. 15–30 MB | M-JPG ca. 9–18 MB | S-JPG ca. 5–9 MB |
Farbtiefe | DNG: 14 Bit, JPG: 8 Bit |
Farbraum | sRGB |
Sucher / Monitor | |
Sucher | Grosser, heller Leuchtrahmen-Messsucher mit automatischem Parallaxen-Ausgleich, Abgestimmt auf -0,5 dpt, Korrektionslinsen von –3 bis +3 dpt optional erhältlich |
Anzeige | Vierstellige Digitalanzeige mit oben- und untenliegenden Punkten, Bildfeldbegrenzung: durch Aufleuchten von jeweils zwei Rahmen: 35 mm + 135 mm, 28 mm + 90 mm, 50 mm + 75 mm (automatische Umschaltung beim Ansetzen des Objektivs) |
Parallaxen-Ausgleich | Die horizontale und vertikale Differenz zwischen Sucher und Objektiv wird entsprechend der jeweiligen Entfernungseinstellung automatisch ausgeglichen. Übereinstimmung von Sucher- und tatsächlichem Bild. Die Leuchtrahmengröße entspricht der Entfernung: – bei 2 m: exakt der Sensorgröße von ca. 23,9 x 35,8 mm – bei unendlich: (je nach Brennweite) ca. 7,3 % (28 mm) bis 18 % (135 mm) – kürzer als 2 m: weniger als Sensorgröße |
Suchervergrösserung | 0,73-fach (bei allen Objektiven) |
Grossbasis-Entfernungsmesser | Schnitt- und Mischbild-Entfernungsmesser in der Mitte des Sucherbildes als helles Feld abgesetzt |
Monitor | 2,95” (Active Matrix TFT), Saphirglas, 2 332 800 Bildpunkte (Dots), Format 3:2, Touch-Bedienung möglich |
Verschluss | |
Verschlusstyp | Elektronisch gesteuerter Schlitzverschluss und elektronische Verschlussfunktion |
Verschlusszeiten | Mech. Verschluss: 60 min bis 1⁄4000 s Elektr. Verschlussfunktion: 60 s bis 1⁄16000 s Blitz-Synchronisation: bis 1⁄180 s Optionale Rauschunterdrückung durch zusätzliche „Schwarzaufnahme“ (abschaltbar) |
Auslöser | Zweistufig (1. Stufe: Aktivierung der Kamera-Elektronik einschließlich Belichtungsmessung und Messwert-Speicherung; 2. Stufe: Auslösung) |
Selbstauslöser | Vorlaufzeit: 2 s oder 12 s |
Bildfolge | Einzeln Serie – langsam (3 B/s) Serie – schnell (4,5 B/s) Intervall-Aufnahme Belichtungsreihe |
Entfernungseinstellung | |
Arbeitsbereich | Messsucher: 70 cm bis ∞ Live View: abhängig vom angesetzten Objektiv |
Fokusmodus | Manuell (Vergrößerung und Focus Peaking als Fokussierhilfen verfügbar) |
Belichtung | |
Belichtungsmessung | TTL (Belichtungsmessung durch das Objektiv), Arbeitsblende |
Messprinzip | Belichtungsmessung erfolgt durch den Bildsensor für alle Belichtungs-Messmethoden, sowohl im Live View-Betrieb, als auch im Messsucher-Betrieb |
Belichtungs-Messmethoden | Spot, Mittenbetont, Mehrfeld, Helle Bereiche betont |
Belichtungs-Betriebsarten | Zeitautomatik (A): automatische Steuerung der Verschlusszeit bei manueller Blenden-Vorwahl Manuell (M): manuelle Einstellung von Verschlusszeit und Blende |
Belichtungskorrektur | ±3 EV in 1⁄3-EV-Stufen |
Automatische Belichtungsreihen | 3 oder 5 Aufnahmen, Abstufungen zwischen Aufnahmen bis 3 EV, in 1⁄3 EV-Stufen, optional zusätzlich Belichtungskorrektur: bis ±3 EV |
ISO-Empfindlichkeitsbereich | Auto ISO: IS0 125 (native) bis ISO 200 000, auch im Blitzbetrieb verfügbar Manuell: ISO 125 bis ISO 200 000 |
Blitz | |
Blitzgeräte-Anschluss | Über Zubehörschuh |
Messprinzip | Blitz-Belichtungsmessung erfolgt durch den Bildsensor für alle Belichtungs-Messmethoden, sowohl im Live View-Betrieb, als auch im Messsucher-Betrieb |
Blitzsynchronzeit | 1⁄180 s, längere Verschlusszeiten verwendbar, wird Synchronzeit unterschritten: mit HSS-tauglichen Leica-Blitzgeräten automatische Umschaltung auf TTL-Linear-Blitzbetrieb |
Blitz-Belichtungsmessung | Mittels mittenbetonter TTL-Vorblitz-Messung mit Leica Blitzgeräten (SF 26, SF 40, SF 58, SF 60, SF 64), bzw. systemkonformen Blitzgeräten, Blitz-Fernsteuerung SF C1 |
Blitz-Belichtungskorrektur | SF 40: ±2 EV in 1⁄2 EV-Stufen SF 60: ±2 EV in 1⁄3 EV-Stufen Sonst: ±3 EV in 1⁄3 EV-Stufen |
Anzeigen bei Blitzbetrieb (nur im Sucher) |
Mittels Blitzsymbol: Anschluss eines externen Blitzes |
Ausstattung | |
WLAN | Für die Nutzung der WLAN-Funktion ist die App „Leica FOTOS“ erforderlich. Erhältlich im Apple App Store™ oder im Google Play Store™. 2,4 GHz/5 GHz* dual band IEEE802.11 a/b/g/n/ac Wave2 WLAN (Standard-WLAN- Protokoll), Verschlüsselungsmethode: WLAN-kompatible WPA™/WPA2™, Zugriffsmethode: Infrastrukturbetrieb |
Bluetooth | Bluetooth v4.2 BR/EDR/LE, BR/DR-Kanal 1-79, LE-Kanal 0-39 (2402–2480 MHz) |
GPS | Geotagging via Leica FOTOS App über Bluetooth |
Menüsprachen | Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Portugiesisch, Japanisch, traditionelles Chinesisch, vereinfachtes Chinesisch, Koreanisch |
Stromversorgung | |
Akku (Leica BP-SCL7) | Aufladbarer Li-Ion (Lithium-Polymer) Akku, Nennspannung: 7,4 V / Kapazität: 1800 mAh, Ladestrom/-spannung: DC 1000 mAh, 7,4 V, Betriebsbedingungen: +10 °C bis +35 °C (Laden) / +0 °C bis +40 °C (Entladen), Hersteller: Fuji Electronics (Shenzhen) Co., Ltd. hergestellt in ChinaCa. 700 Aufnahmen (nach CIPA-Standard im Messsucherbetrieb), bis zu ca. 1700 Aufnahmen möglich (Leica angepasster Aufnahme-Zyklus) |
Ladegerät (Leica BC-SCL7) | Eingang: USB-C, DC 5 V, 2 A, Ausgang: DC 8,4 V, 1 A, Betriebsbedingungen: +10 °C bis +35 °C, Hersteller: Dee Van Enterprises Co., Ltd., hergestellt in China |
Netzteil (Leica ACA-SCL7) | Eingänge: AC 110 V – 240 V ~ 50/60 Hz, 0,3 A, Ausgang: DC 5 V, 2 A, Betriebsbedingungen: +10 °C bis +35 °C, Hersteller: Dee Van Enterprises Co., Ltd., hergestellt in China |
USB-Stromversorgung | Wenn im Stand-by-Betrieb oder ausgeschaltet: USB-Ladefunktion Wenn eingeschaltet: USB-Stromversorgung und zeitweises Laden |
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Qualität und Bildleistung pur basiert auf SW. Man erinnere sich an die grossen Meister der SW-Fotografie und ihren sprerrigen Holzkisten mit photoempfindlichen Glasplatten. Die Nuancen der Graustufen zwischen S und W waren eine Sensation, Beispiel Ansel Adams. Was wäre er glücklich gewesen, hätte es damals schon die Leica M11 Monochrome gegeben …
Wenn man die Gedanken von Adams kurz vor seinem Tod zu Ende denkt dann würde er heute in Farbe fotografieren. Auch würde er (wie auch ich) niemals die Beschränkungen einer M11 Monochrome für seine Schwarzweißfotografie akzeptieren. Für ihn ging die Möglichkeit der Tonwertsteuerung und die allgemeine Steuerung der Prozesse über alles. Das war auch der Grund wieso er mit der Farbfotografie haderte obwohl er ein Lehrbuch über Farbfotografie schreiben wollte. An der Farbfotografie störte ihn hauptsächlich die Tatsache der damals quasi nicht vorhandenen Möglichkeit der Steuerung der Farben und deren Sättigung im fertigen Bild. Einige seiner frühen Dias mochte er. Nur deshalb beschränkte er sich in seinen Arbeiten als Künstler auf Schwarzweiß. Die M11 schränkt ein und hindert mehr als sie nutzt.
Worin bestehen denn die Einschränkungen?