Urs Tillmanns, 19. Juli 2024, 08:22 Uhr

Ausstellung «Humanity» von Henry Leutwyler am Quai Wilson in Genf

Das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf feiert 75 Jahre Genfer Konventionen und präsentiert aus diesem Anlass eine Reihe von Fotoausstellungen. Die prominenteste davon, die Freilicht-Ausstellung «Humanity» von Henry Leutwyler ist am Quai Wilson an den Gestaden des Genfersees zu besuchen.

Das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf verwaltet eine beträchtliche Sammlung von einzigartigen Objekten, von denen jedes seine eigene Geschichte erzählt. Es sind grundlegende Dokumente, Plakate, Fotografien, Filme und Gegenstände aller Art, welche die Geschichte und die Aktivitäten der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung seit ihrer Gründung 1863 in Genf dokumentieren.

In der Überzeugung, dass Kunst und Kulturerbe zu einem besseren Verständnis des Zeitgeschehens beitragen, hat das Museum Henry Leutwyler eingeladen, die 30’000 Objekte der Sammlungen frei zu erkunden. Die Perspektive des Schweizer Fotografen erweckt die unterschiedlichsten Objekte zum Leben: ein Erste-Hilfe-Set, eine Kanonenkugel, eine Armbinde, die Medaille des Friedensnobelpreises und viele andere mehr. Ihre Details und Unvollkommenheiten erzählen die Geschichten vor Ort, die Geschichten von Menschen, die sich damals wie heute für gemeinsame Menschlichkeit einsetzen. Die Fotografien sind nur mit grundlegenden Informationen versehen, um Raum für eigene Interpretationen zulassen. Wer trug die Armbinde? Unter welchen Bedingungen wurde sie verwendet? Durch die Objekte möchte Henry Leutwyler die Menschen dahinter in den Vordergrund rücken.

 

75 Jahre Genfer Konventionen: Carte blanche für Henry Leutwyler

Noch bis 5. August 2024 stellt das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum am Quai Wilson in Genf die fotografische Serie «Humanity» des Lenzburger Starfotografen Henry Leutwyler im Freien aus. Die aus den Museumssammlungen stammende Fotostrecke erinnert an das 75-jährige Bestehen der Genfer Konventionen und zeigt über 50 Fotos von Objekten aus dem humanitären Bereich, vom 19. Jahrhundert bis heute. Die Ausstellung wurde unter der Leitung von Ruba Abu-Nimah, einer in New York ansässigen Grafikdesignerin, gestaltet und in Zusammenarbeit mit dem Museumsdirektor Pascal Hufschmid konzipiert. Zur Ausstellung gibt es den französischen Podcast «Histoire d’objets»  sowie ein Video von Henry Leutwyler.

Die Ausstellung am Quai Wilson ist das Ergebnis einer mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Museum, dem Fotografen und der Stadt Genf. 2021 war Henry Leutwyler als Artist-in-Residence in den Sammlungen des Museums tätig. Daraus entstand die Serie «Humanity», die in Form eines Videos auf der No’Photo, der Biennale für Fotografie in Genf, präsentiert wurde.

 

Das Buch zur Ausstellung

2022 wurde die Bildreihe von Henry Leutwyler als Buch beim Verlag Steidl  veröffentlicht. Es umfasst 256 Seiten und 154 Bildern sowie dem englischen Einführungstext «These are not just Objects» von Yves Daccord. Das Buch (ISBN 978-3-96999-146-6) ist im Buchhandel für CHF 48.00 oder im Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum erhältlich.

Henry Leutwyler  arbeitet regelmässig für amerikanische Medien wie für Vogue, Vanity Fair, New York Times Magazine oder Esquire, für die er unter anderem Michelle Obama, Julia Roberts, Tom Wolfe, Iggy Pop, Rihanna und Martin Scorsese porträtiert hat. Bisher hat er elf Bücher im Verlag Steidl veröffentlicht. Er wurde 1961 in der Schweiz geboren und hat sich sein fotografisches Wissen autodidaktisch angeeignet. Nachdem er von einer der führenden Schweizer Fotoschulen abgelehnt worden war, eröffnete er sein eigenes Fotostudio in Lausanne. 1985 zog Leutwyler nach Paris, wo er bei dem Fotografen Gilles Tapie in die Lehre ging und sich rasch als redaktioneller Fotograf etablierte. Ein Jahrzehnt später zog Leutwyler nach New York wo er heute lebt und arbeitet.

 

Sommer im Zeichen der Fotografie: Vier Ausstellungen und ein Buch

Das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf zeigt parallel zur Ausstellung «Humanity» am Quai Wilson drei weitere Fotoausstellungen in seinen Räumlichkeiten:
«Dialogues On Humanity»  in Zusammenarbeit mit Photo Elysée, dem IKRK und der DEZA,
«The Suitcase Project»  von Ben Buckland und Jasmine Cay sowie
«Human. Kind.», (Exposition Pictet) zu der in Kürze ein Buch bei Thames & Hudson erscheinen wird.

 

Das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum zeigt sich seinen Besucherinnen und Besucher mit einem neu gestalteten Empfangsbereich einladend, kreativ und nachhaltig. Dazu gehören das Café «Hinivuu» und das frei zugängliche «L’Atelier», in dem eine in oder ein Residenzkünstler arbeiten wird. In den Museumsgärten stellen die Studierenden des ALICE-Labors der EPFL temporäre Strukturen vor, die sowohl die Besuchenden als auch die Umwelt berücksichtigen. In seiner Dauerausstellung  bietet das Museum eine einzigartige Erfahrung, um die Welt der humanitären Arbeit zu entdecken und das Verständnis für ihre Geschichte und ihre Herausforderungen zu fördern. Die Ausstellung befasst sich mit drei grossen aktuellen Herausforderungen, die alle auf ihre eigene Art und Weise Antworten auf die Frage bieten: Inwiefern betrifft die humanitäre Aktion uns alle, hier und jetzt?

Situationsbilder © Urs Tillmanns / Fotointern
Inserts © Henry Leutwyler

 

Weitere Informationen:

• zum Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum , Avenue de la Paix 17, CH-1202 Genf, Tel. 041 22 748 95 11

• zur Ausstellung «Humanity» von Henry Leutwyler  (noch bis 5. August 2024 am Quai Wilson)

• über das Buch «Humanity» im Steidel Verlag 

 

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