Urs Tillmanns, 4. Februar 2025, 12:00 Uhr

PhotoKlassik I.2025, die Fünfzigste – nicht mehr wegzudenken

PhotoKlassik feiert das fünfzigste Heft und belegt damit den Trend und die erreichte Position der Fotografie mit Film. Das Jubiläumsheft ist einmal mehr von spannenden Technikdetails und vorbildlichen Portfolios geprägt – kreative Fotografie in Reinkultur.

Das fünfzigste Heft von Klassik beweist, dass das Redaktionsteam in den letztem zwölf Jahren keineswegs müde geworden ist, sondern einmal mehr mit einer Fülle spannender Beiträge und einer frischen Heftgestaltung aufwartet.

Herausgeber Wolfgang Heinen betont in seinem Vorwort, bei dem es um «klassische Fotografie als soziales Mediathema» geht, dass der zukünftige Erfolg der klassischen Fotografie, ihre Belebung und Erweiterung, ihre Entwicklung und ihr Fortschritt (nicht aber ihr Wesen) elementar mit ihrer Präsenz in Apps und sozialen Medien zusammenhängen würde. «Das zeigt sich schon eindrucksvoll in Japan, China und den USA, wo analoges Fotografieren nicht nur in den ‘alten’ Social-Media-Kanälen wie Facebook, YouTube oder Instagram stark wachsend zum Thema wird, sondern vor allem auch auf TikTok, das aktuell wie kein anderes Medium in der Lage ist weltweite Hypes zu befeuern» so Heinen.

Dann geht Wolfgang Heinen, auch im nachfolgenden Heftbeitrag, auf die Geschichte der Jubiläumsausgabe ein und erzählt von den Anfängen, wie die Idee zu diesem Heft über Analogfotografie im damaligen Aufschwung der Digitalfotografie entstanden ist und zusammen mit einer kleinen Crew realisiert wurde. Interessantes Detail daraus: 2012, als PhotoKlassik gegründet wurde, wurden weltweit 120 Millionen Digitalkameras verkauft – heute sind es noch gerademal deren acht Millionen. Die Smartphones lassen grüssen. Analogkameras liegen da zwar in der Promillegrösse, was auch daran liegt, dass es kaum neue Kameramodelle gibt und sich die Liebhaber und Einsteiger ins Fotografieren mit Film weitestgehend auf dem Gebrauchsmarkt bedienen müssen.

 

Im ersten Portfolio-Beitrag wird auf eine Interessante Ausstellung in der Kölner Galerie Bene Taschen hingewiesen: «Hip Hop – Living a Dream» zeigt die Werke der drei amerikanischen Chronisten Jamel Shabazz, Joseph Rodriguez und Gregory Bojorquez, welche das Strassenleben von New York vor zwanzig Jahren eingefangen und dabei «die Würde und Ehre der Porträtierten respektiert» haben.

 

Die Rubrik «Kameras und Objektive» reminisziert jeweils Produkte, die einst Meilensteine der Fototechnik und dementsprechend beliebt waren, mit vielen wissenswerten und vergessenen Details. Im vorliegenden Heft werden die Pentax ES II, der Spotmatic F sowie der neuen Rollei 35 AF im Vergleich zur mechanischen Rollei 35S beschrieben, dies nicht nur als historischer Rückblick, sondern auch bezüglich ihres heutigen Praxisnutzens.

 

Sagt Ihnen «Mikrolux» etwas? Wenn Sie nicht in der damaligen DDR gelebt hatten, wahrscheinlich kaum. Der Fotohändler Andreas Pietrucha gründete 1953 in Dresden ein Farblabor, das sich auf Stereo-Dia-Serien in grossen Mengen spezialisiert hatte. Kaum eine Kinderstube in der damals der Name Mikrolux kein Begriff war, wobei insbesondere die aus dem deutschen Hausmärchen bekannten «Teddy»-Serien besonders beliebt waren. Kurt Tauber vom Deutschen Kameramuseum, zeichnet die Geschichte von Andreas Pietrucha nach, um den Markennamen Mikrolux der Vergessenheit zu entreissen.

 

Braucht man unbedingt Zoom-Objektive, oder ist man nicht unter Umständen mit den drei Festbrennweiten 28, 50 und 135 mm besser bedient? Harald Wittig geht in seinem Beitrag dieser Frage nach, dies mit vielen Praxistipps und einer spannenden Auswahl an legendären Objektiven.

 

Als klassisches Portfolio werden Bilder von Karl Blossfeldt zum Thema Natur und Kunst präsentiert, die aus dem legendären Bildband «Urformen der Kunst» von 1928 stammen und zur Zeit in der SK Stiftung Kultur in Köln zu bewundern sind. Das Werk hatte einen enormen Einfluss auf nachfolgende Generationen von Fotografinnen und Fotografen und dürfte bis heute Vorbild geblieben sein.

 

Interessieren Sie sich für die Nassplatten-Fotografie? Möchten Sie so arbeiten, wie vor 150 Jahren die Kollodium-Fotografen, die mit ihrem Dunkelkammerzelt die Platten gleich vor Ort präparierten und nach der Belichtung entwickelten? Dann finden Sie in der aktuellen Photoklassik-Ausgabe die Praxisanleitung dazu. Das «experience collodion»-Team mit Marius Kurek, Nicole und Claus-Peter Malek nimmt Sie mit in ihre Dunkelkammer.

 

Viele Fotografen schwören auf ihr 35mm-Objektiv als ideale Brennweite für unterwegs. Matthias Kistmacher belegt die These mit seinem Spaziergang durch New York und einer Ausrüstung, die nicht auffällt und trotzdem ideal ist, um eindrucksvolle Strassenszenen einzufangen. Und er gibt auch gleich je zehn Praxistipps zum Objektiv und zur Streetfotografie ab, sowie fünf weitere zum geeigneten Filmmaterial.

 

Filme sind auch ein weiterer Schwerpunkt des Heftes, denn in der aktuellen Marktübersicht wird das breite Angebot von Schwarzweissfilmen, geordnet nach Empfindlichkeitsgruppen, beleuchtet. 17 besonders interessante Filme werden kurz beschreiben, während eine Tabelle den Überblick aller zur Zeit im Markt erhältlichen Filme aufzeigt. 40 verschiedene sind es derzeit insgesamt.

 

Sofortbildfotografie ist ein Dauerthema in der Analogwelt, weil das Bild sofort verfügbar ist – zur Dokumentation, zum Spass oder um Freude zu bereiten. Benjamin Lorenz stellt den Fujifilm Instax Wide-Drucker und das breiten Filmsortiment dazu vor, mit vielen spannenden Einzelheiten und nützlichen Praxistipps.

 

Das Rotlicht-Festival ist ein alljährliches Fotofestival in Wien. In einem weiteren Portfolio-Betrag zeigen sechs ausgewählte Fotografen, wie facettenreich und kreativ das Thema «Aussenseiter» interpretiert werden kann. Das Thema konnten die Teilnehmenden die unterschiedlichste Weise angehen: als stolze Selbstbeschreibung, abwertendes Etikett oder als ambivalentes Zugehörigkeitsgefühl.

 

Der Schlusspunkt des Heftes setzt ein weiterer bravouröser Bildbetrag: Angus Haywood ist arrivierter Landschaftsfotograf und wählt für seine Art der Fotografie gezielt Orte, die sich durch ihre Schlichtheit und Ruhe auszeichnen. Seine Hasselblad 500 ist dabei seit Jahren sein Lieblingswerkzeug geblieben und die Qualität der Bilder sprechen für diese Treue.

 

Der Inhalt

Editorial: Klassische Fotografie, ein soziales Thema

Augenblick: David Katzenstein: Distant Journeys / Aktualitäten aus Industrie und Kultur

50. Ausgabe von PhotoKlassik: Aus Liebe zur Fotografie

Kameras & Objektive
Pentax ES II und Spotmatic F: Zwei unterschätzte Juwelen / Rollei 35AF: Ein kleiner Praxistest / Kamerageschichte(n): Andreas Pietrucha und die Mikrolux 30 / Das klassische Canon-Trio: 28, 50 und 135 mm / Werkstattgeflüster: Belichtungszeiten messen

Aufnahme & Belichtung
Wetplate-Fotografie: Ausführlicher Workflow beim Porträt-Shooting / Streetfotografie in New York mit dem 35 mm / Hightech von Heiland: Neuer 8×10»-Vergrößerer / Namensverwirrungen im Analogmarkt: Das große Tohuwabohu II

Film & Dunkelkammer
Marktüberblick 2025: Schwarzweissfilme / Adox C-Tec E-6: Endlich wieder erhältlich / Fujifilm lnstax Link Wide: Analoge Sofortbildvielfalt

Präsentation & Archivierung
Valoi easy35: Dias und Negative scannen

Kultur & Portfolio
Hiphop – Living a Dream / Karl Blossfeldt / Rotlicht Festival – Outsiders / Angus Haywood / Randnotizen zur Foto-Kunst

Promotion: CEWE Fotobuch – Der schönste Platz für Glücksmomente

 

Die Printausgabe von PhotoKlassik erscheint vierteljährlich mit 98 Seiten im Verlag der IMH Imaging Media House, New.C. GmbH & Co. KG. Das Magazin ist sowohl bei Ars-Imago in Zürich als auch bei Fotomedia in Jegenstorf erhältlich. Das Heft kostet CHF 18.90 zuzüglich Versandspesen.
PhotoKlassik kann auch als Digitalausgabe für EUR 6,90 hier heruntergeladen werden.

 

 

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