Noch bis zum 8. September findet in Berlin die internationale Funkausstellung statt, die vergangenen Freitag ihre Tore öffnete. Zeit für einen Blick auf die Trends in der Unterhaltungselektronik.
Erwartungsgemäss steht auch dieses Jahr „3D“ im Mittelpunkt. Es gibt zahlreiche neue Produkte für den dreidimensionalen Medienkonsum. Vor allem handelt es sich dabei um Fernseher und Blu-ray-Player sowie einige wenige Beamer. Noch gehört die 3D-Fähigkeit nicht zu Grundausstattung aller Geräte, sondern ist eher in den teureren zu finden. Neben den 3D-Fernsehern, die eine Brille voraussetzen, gab es auch dieses Jahr wieder funktionierende Studien von 3D-Modellen zu sehen, die ohne Brille ein 3D-Erlebnis erlauben. Während übrigens das Bild bei den 3D-Modellen vorne „dick“ rausragt, werden die Bildschirme selbst – auch die reinen 2D-Modelle – dünner und dünner: nur 2,2 mm „dick“ war ein Modell. Auch Notebooks mit 3D-tauglichen Bildschirm wurden übrigens vor und an der Messe angekündigt, wobei die eingebauten 3D-HD-Grafikkarten kräftig an den Akkus zerren sollen.
Während es masssenweise 3D-Geräte zum Medienkonsum gibt, mangelt es derweil an 3D-Inhalten. Trotz der enormen 3D-Welle, die aus Hollywood in die Kinos schwappt, gibt es bislang kaum 3D-Filme zu kaufen. Ebenso mager ist das Angebot an Geräten, um selbst Inhalte in 3D zu erstellen. Videocamcorder wurden bislang erst von Panasonic und Aiptek angekündigt. Reine 3D-Fotoapparte gibt es bislang erst von Fujifilm, wobei mit einigen neuen Sony-Modellen immerhin auch Fotopanoramen in 3D möglich sind. Auf die Ankündigung eines 3D-Camcorders von Sony wartete man an der IFA vergebens, doch immerhin produzierte Sony ihre Pressekonferenz live in 3D. Die Ansprachen und Ankündigungen der Firmenvertreter sowie ein Auftritt des chinesischen Star-Pianisten Lang Lang wurde dabei gleichzeitig auf die Leinwand projiziert, dieses Mal live in 3D. Irritierend dabei war allerdings ein asynchroner Ton. Gefilmt wurde mit zwei Kameras, die für den nötigen Augenabstand nicht nebeneinander platziert werden konnten. Während eine in normaler Position montiert ist, blickt die zweite von unten über einen teildurchlässigen Spiegel auf das Motiv. (Beide Kameras sind an den grossen, grauen Etiketten zu erkennen.)
Links: Zwei Sony-Kameras als 3D-Einheit im Einsatz. Rechts: Sony-CEO Sir Howard Stringer im Gespräch mit Lang Lang.
Das zweite Haupthema der Messe sind Pads beziehungsweise Tablets für den Medienkonsum. Nachdem Apple mit dem iPad vorpreschte, ziehen viele kleinere und grössere Firmen mit ähnlichen oder gar vergleichbaren Produkten nach (Beispiele Archos, Handspree). Viele von ihnen nutzen das Android-Betriebssystem und kommen im Gegensatz zu den Apple-Produkten auch mit den vielen Flash-Web-Seiten klar. Nachdem Samsung mit dem Android-Handy Galaxy S bereits ein Konkurrenzmodell zum iPhone einführte, folgte an der Messe das Galaxy Tab (799 Euro). Es ist etwas kleiner, leider etwas dicker, passt aber gut in grössere Jackentaschen. Es eignet sich somit gut für mobile Nomaden, während das iPad eher im trauten Heim und im Büro zuhause ist – ausser man trägt das iPad als Ego-Unterstützung mit.
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