David Meili, 7. September 2010, 14:05 Uhr

Kulturtipp am Dienstag: Ferit Kuyas mit Yin & Yang in der Photogarage

Eigentlich feierte die Photogarage von Romano Zerbini bereits mit der noch etwas improvisierten Ausstellung der des vfg-Nachwuchsförderpreises ihre Eröffnung. Doch nun folgt Yin & Yang von Ferit Kuyas als erste Einzelausstellung.

Man trifft sich, an der Vernissage, am Donnerstag, dem 9. September ab 17 Uhr, wenige Minuten vom Bahnhof Zürch/Wiedikon. Nicht nur People wird Ferit Kuyas zusammenbringen, auch Bilder, wie man sie nur im Print und nicht auf dem Display sehen kann. Vorallem die in Süd-China aufgenommenen Stadtlandschaften stellen an die Weiterverarbeitung und Umsetzung ins Print hohe Ansprüche.

Medientext:

Photogarage präsentiert unter dem Titel „Yin und Yang“ zwei unveröffentlichte und stark gegensätzliche Arbeiten des Berufsfotografen und Fotokünstlers Ferit Kuyas (1955). Die beiden Arbeiten, „Shadows of the Future“ (1998) und „Visual Diary“ (1993), erlauben einen Blick in die Seele und den Werdegang des in Wädenswil lebenden Bildermachers.
Mit der Ausstellung von Ferit Kuyas eröffnet die Photogarage in Zürich einen neuen Ort für… Fotografie. Sie legt einen Schwerpunkt auf unveröffentlichte Langzeitprojekte und unerwartete oder experimentelle Positionen von Berufsfo-tografen.

Visual Diary (1993)
In den frühen Neunziger Jahren unterhielt Ferit Kuyas einen visuellen Dialog mit vier Künstlerfreunden, indem sie sich während mehrerer Jahre gegenseitig jeden Monat ein Polaroidbild zusandten. Entstanden ist ein visuelles Tagebuch, das Ferit Kuyas die Möglichkeit gab, seine Welt auf spielerische Art zu erkunden und sich als visueller Künstler zu entwickeln. Visual Diary ist seine erste, ernsthafte Arbeit in Farbe. Sie enthält bereits die Essenz seiner heutigen Überzeugung: Ordnung und Reduktion.

Die Arbeit zeigt die Polaroidbilder in einer Übersetzung in Kuyas’ heutige Sehweise. Die Prints sind kleingehalten, um die Intimität des Originals zu bewahren. (Archival Pigment Prints, 10x10cm)

Shadows of the Future (1998)
Diese Arbeit entstand 1997/1998 auf einer Reise durch die US-Bundesstaaten Arizona, California, New Mexico, Colorado und Utah. Ferit Kuyas reagiert darin auf das Unerwartete, welches ein Roadtrip mit sich bringt. Er fotografiert Sachen, Orte und Landschaften, die einerseits banal wirken, andererseits durch ihre spektakuläre Schönheit, Weite und Einsamkeit eine melancholische Atmosphäre verströmen. Die Bilder berichten von Ver-gänglichem, von Zerfall und einstigem Glanz und verweben ungewollt und als Vorbote der aktuellen Probleme der USA von heute die vergänglichen Zeitzeugen eines Aufbruchs und Traumes von ehemals. (Archival Pigment Prints, 18x18cm)

Ferit Kuyas
Ferit Kuyas (*1955) studierte Architektur und Jurisprudenz in Zürich. Er lebt und arbeitet in Wädenswil ZH. Seine Karriere als Fotograf begann er Ende der achtziger Jahre. Er publizierte verschiedene Fotografiebücher, darunter „Industrielle Innenwelten“ (1988), „Shanghai“ (2000), das er gemeinsam mit den Fotografen Edy Brunner und Marco Paoluzzo realisierte, sowie „City of Ambition“, welches Stadtlandschaften aus der Megalopolis Chongqing zeigt.

Ferit Kuyas’ Arbeiten wurden in Galerien und Museen in Europa, Amerika und Asien ge-zeigt, darunter Shanghai Art Museum, Fotomueum Winterthur, Walter Storms Galerie, München, Photofusion Gallery, London, Stephen Cohen Gallery, Los Angeles, Blue Sky Gallery, Portland, Bau-Xi Photo, Toronto, und Fotofestiwal Lodz, Polen.

1999 erhielt er den Kodak-Fotobuchpreis für Industrielle Innenwelten, 2002 wurde er mit dem Hasselblad Masters Award ausgezeichnet. 2010 erhielt beim Fotofestival GuatePhoto den Open Artist Call Award (Guatemala City).

Seine Arbeiten sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, darunter Howard Stein Collection, New York, Ministère de la Communauté Française, Charleroi (Belgien), Portland Art Museum, USA, Sammlung F. Hoffmann-La Roche, Basel, Kanton Bern und Stadt Biel.

Photogarage Romano Zerbini
Die Photogarage zeigt fotografische Positionen von Berufsfotografen, insbesondere unveröffentlichte, z.T. unvollendete oder experimentelle Langzeitprojekte. Die Präsentation der Ausstellungen liegt dabei vorwiegend in den Händen der Fotografen selber.
Die Photogarage bietet einen Ort für Diskussion, Austausch und Begegnung. Die Ausstellungen werden begleitet von einem losen Veranstaltungsprogramm mit Portfoliopräsenta-tionen, Artist-Talks, Workshops und anderem. Die Photogarage ist ein Projekt von Romano Zerbini.

www.photogarage.ch

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