David Meili, 14. September 2010, 15:12 Uhr

Kulturtipp am Dienstag: Stefan Burger im Fotomuseum Winterthur

Mit Stefan Burger hat sich Urs Stahel als Kurator (und Direktor) im Fotomuseum Winterthur auf ein schwieriges Terrain vorgewagt. Sind die Werke des 1977 geborenen und international bekannten Künstlers noch Fotografie? Eher sind sie Umsetzungen von fotografischen Ideen in Konzeptkunst. Die Meinungen sind auch in der Kunstkritik geteilt.

Um Stefan Burger  und seinen Kurator zu verstehen, muss man die Ausstellung gesehen haben. Sie lässt sich nicht so einfach beschreiben und auch kaum im Bild wiedergeben – und spielt mit Bild und Abbild. Oft fühlt man sich eher in einem freien Kunstraum als im bedeutendsten Fotomuseum der Deutschschweiz. Urs Stahel hat diese Konfrontation und Irritation bewusst gesucht. Denn in der Gegenwartskunst ist Fotografie heute weit mehr, als man zwischen zwei Buchdeckel pressen kann.

Wer Tradition und hervorragende Arbeiten sucht, findet sie in der gleichzeitig eröffneten Ausstellung Arbeit/Labour mit Meisterwerken und historischen Dokumenten aus der Sammlung. Die meisten stehen in einem direkten Bezug zur ehemaligen Industrie- und Handelsstadt Winterthur. Philip Ursprung hat hierzu unter dem Titel „Unsichtbare Arbeit“ einen interessanten Essay beigesteuert (Tages-Anzeiger vom 14. September 2010, Seite 31, noch nicht online).
(Bildnachweis: Roland Schneider 1970)

Stefan Burger. Unter den Umständen. Fotomuseum Winterthur, bis 14. November 2010.

Am Sonntag, 26. September, um 11.30 Uhr findet ein Künstlergespräch mit Stefan Burger statt.

Die Ausstellung der Sammlung der Fotostiftung zum Thema Arbeit/Labour dauert bis im Mai 2011.

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