Wie diverse Medien berichten, ist das Freiburger Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten: Die rund 220 Mitarbeitenden der Ilford Imaging warten noch auf ihre Juni-Löhne, weil die Firma offensichtlich mit Liquiditätsproblemen kämpft. Eine offizielle Stellungnahme von Ilford Imaging steht zur Zeit noch aus.
Die Ilford Imaging in Marly FR sieht sich vor Liquiditätsproblemen, nachdem sich der englische Investor Paradigm Global Partners LLP aus seinem finanziellen Engagement zurückgezogen hatte und nun ein Käufer gesucht wird. Das Unternehmen konnte deshalb die Juni-Löhne noch nicht an die 220 Mitarbeitenden überwiesen und informierte das Zivilgericht aber über ihre Zahlungsunfähigkeit.
Das Ilford Imaging Werk in Marly – einst das Vorzeigewerk der Ciba-Geigy und einer der wichtigsten Hersteller von Fotopapier und Filmen, hat nun offensichtlich Liquiditätsprobleme
Ilford Imaging hat bisher keine offizielle Stellungnahme abgegeben, hingegen informiert der Verband Angestellte Schweiz wie folgt:
«Die Leidensgeschichte der einstigen Ciba-Tochter Ilford Imaging Switzerland GmbH ist lang. Seit 2005 gab es etwa im Jahrestakt Restrukturierungen und Stellenabbau im freiburgischen Marly. Die Besitzer wechselten fast ebenso oft: von Ciba zu International Paper zu Oji Paper. 2010 übernahm der Investor Paradigm Global Partners LLP mit dem Ziel einer Ausrichtung auf Wachstum. Er ist ebenso daran gescheitert wie seine Vorgänger. Nun scheint Ilford Imaging endgültig der Schnauf auszugehen, der englische Investor zieht sein finanzielles Engagement zurück. Der Betrieb hat Liquiditätsprobleme. 220 Angestellte erhalten ihre Löhne nicht mehr und könnten bald auf der Strasse stehen. Einen Sozialplan gibt es nicht. ‚Der Fall zeigt einmal mehr, wie ein ausländischer Investor keinerlei Verantwortung übernimmt gegenüber Angestellten, die während Jahren hart daran gearbeitet haben, ihr Unternehmen zu retten‘, sagt Yves Tricot, der Präsident der Angestellten-Vereinigung der Ilford.
Die Angestellten Schweiz fordern das Management von Ilford Imaging Switzerland auf, zusammen mit der Personalvertretung, den Arbeitnehmerorganisationen und den zuständigen Behörden nach Auswegen aus dem Schlamassel zu suchen. Der Investor muss seine moralische Verantwortung wahrnehmen und es ermöglichen, einen anständigen Sozialplan zu finanzieren. Eine ideale Lösung wäre ein neuer Investor – die Hoffnung stirbt zuletzt. Die betroffenen Mitarbeiter müssen mit allen Mitteln unterstützt werden.»
Es wird davon ausgegangen, dass die Angestellten Insolvenzabfindungen von der Arbeitslosenversicherung erhalten werden. Das Unternehmen, das nicht nur auf die Fertigung von Fotopapierspezialisiert ist sondern auch auf andere komplexe Beschichtungstechnologien, soll derzeit mit neuen Investoren im Gespräch sein.
Grund für die derzeitigen Probleme von Ilford ist einerseits der Preiskampf im Bereich der Foto-und Inkjetpapiere, anderseits aber auch der starke Franken, da das Unternehmen den weitaus grössten Teil des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet.
Weitere Informationen zu Ilford unter www.ilford.com/de/