Seit rund einem Jahr betreut ein dediziertes Team bei Samsung Schweiz den lokalen Fotofachhandel direkt. Nun wurde es mit Neuzugang Stefan Messerli, einem ehemaligen Fotogeschäft-Besitzer erweitert. Fotointern.ch spricht mit Samsung über die Entwicklungen und Chancen im Fotomarkt von heute.
Stefan Messerli, wie fühlt es sich an, nun für einen Lieferanten zu arbeiten?
Stefan Messerli: Ich bin natürlich erst ganz frisch dabei, aber ich freue mich sehr auf die Aufgabe. Nach 16 Jahren auf der Seite des Handels mit eigenem Geschäft, wurde es für mich Zeit für eine neue Herausforderung. Ich konnte die rasante Entwicklung von Samsung im Bereich Digital Imaging in den letzten Jahren verfolgen. Die Innovationskraft und das grosse Potenzial sprechen für sich und dies zeigt mir, dass ich definitiv am richtigen Ort gelandet bin. Spannend ist sicherlich auch der Frontenwechsel vom Besitzer eines Fachhandelsgeschäft auf die Herstellerseite. Ich bin mir sicher, dass ich das Team mit meinen Erfahrungen bereichern kann.
Das Samsung Fachhandelsteam (vlnr.): Carlo Mirabile (Sales Trainer Digital Imaging), Stefan Messerli (Key Account Manager Region West), Ralph Weber (Product Manager Digital Imaging) und Martin Gessler (Key Account Manager Region Ost)
Was wird konkret Ihre Aufgabe bei Samsung sein?
Stefan Messerli: Ich werde die West- sowie die Innenschweiz betreuen und mich ausserdem verstärkt in den französischsprachigen Gebieten engagieren. Eine wichtige Rolle wird sein, die Sicht des Fotofachhandels auf Herstellerseite einfliessen zu lassen, so dass wir gemeinsam die Zukunft gestalten und erfolgreich sein können.
Samsung betreut nun seit ein einem Jahr den Fotofachhandel direkt. Wie ist hier der Stand der Dinge?
Martin Gessler: Wir sind sehr zufrieden! Uns war bewusst, dass wir den Fotofachhandel professionell und individuell betreuen müssen, um uns als Hersteller zu etablieren und langfristig erfolgreich zu sein. Mit der Verstärkung durch Stefan Messerli können wir die lokale Betreuung nun noch weiter ausbauen. Zudem ist natürlich auch der Bekannheitsgrad von Samsung Kameras bei den Konsumenten entscheidend über den Erfolg. Wir freuen uns, dass wir dieses Jahr grosse internationale Marketingkampagnen, zum Beispiel für die NX300 mit Usain Bolt, lokal in der Schweiz umsetzen konnten.
Warum investiert Samsung in den Fotomarkt, zumal gewisse Produktegruppen rückläufig sind?
Ralph Weber: Der Markt, in den wir investieren, ist nicht rückläufig. Wir haben uns im Bereich Systemkameras und Connectivity positionert und dieser wächst kontinuierlich. Wir sind überzeugt, dass dies der richtige Weg ist und unsere bisherigen Erfolge bestätigen dies.
Aber es gibt bereits viele etablierte und erfolgreiche Kamerahersteller auf dem Markt. Aus welchem Grund braucht es noch einen weiteren Brand wie Samsung?
Ralph Weber: Das Konsumentenverhalten hat sich verändert und Innovationskraft ist gefragt. Die Konsumenten möchten zum Beispiel weiterhin hochwertige Fotos schiessen, sind sich aber intuitive Bedienung, direkte Bildbearbeitung und sofortiges Teilen vom Smartphone her gewöhnt. Das Know-How von Samsung deckt die gesamte Bandbreite ab: Wir haben Erfahrung im Bereich Optik – denken Sie nur an Kameras in Handys oder im Fernseher. Wir sind der erfolgreichste Smartphone-Hersteller, was für unsere Erfahrung im Bereich Bedienungsoberfläche und Betriebssystem spricht. Unsere breite Produktepalette setzt uns an die Quelle der Vernetzungsmöglichkeiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir praktisch sämtliche Komponenten unserer Produkte selber herstellen, was unsere Reaktionszeiten verkürzt und so die Innovationkraft stärkt. Ich denke, wir konnten bereits bei anderen Produktkategorien beweisen, dass wir durch genau diese Innovationskraft erfolgreich sein können und wir setzen alles daran, dass dies auch im Bereich Digital Imaging der Fall sein wird. Dass Samsung das Potenzial hat, den Markt auch hier entscheidend mitzubestimmen, ist glaube ich jetzt schon unumstritten.
Wie wird sich der Fotofachhandel in den nächsten Jahren entwickeln?
Martin Gessler: Die Rahmenbedingungen haben sich geändert, da sich die klassische Fotografie immer mehr differenziert. Die Produkte können immer mehr und werden komplexer und die Produktkategorien verschmelzen. Samsung hat ein Team, dass sich intensiv der Schulung des Verkaufspersonals widmet und hier intensive Unterstützung bietet. Auch die Bedürfnisse der Kunden verlagern sich entsprechend, was dem Handel aber viele Chancen bietet. Er wird sich auf die neuen Bedürfnisse ausrichten, Nischen und Trends erkennen und entsprechende Konzepte im Ladengeschäft umzusetzen. Wir glauben, dass das Befürfnis der Kunden an persönlicher Beratung und zusätzlichen Dienstleistungen massiv steigen wird. Insgesamt sehen wir eine positive Zukunft für den Fachhandel.
Wie will Samsung die beiden Segmente Mobile sowie Digital Imaging in der Zukunft verschmelzen?
Ralph Weber: Das tun wir bereits heute. In unserem Hauptquartier in Korea ist die Mobile-Abteilung sowie das Digital Imaging Department bereits zu einer gemeinsamen Division verschmolzen, die Entwicklung und Forschung unter einem Dach verreint. Resultate dieser Konvergenz sieht man anhand der Galaxy Cam, dem Galaxy S4 Zoom sowie der Galaxy NX. Die jüngere Generation, welche zuerst mit dem Handy fotografiert, ist sich gewohnt, die Bildbearbeitung auch auf dem Gerät selber zu machen, kreativ zu sein und die Resultate sofort über soziale Netzwerke zu teilen. Unsere NX- und Galaxy-Kameras bieten die gelernte Nutzeroberfläche vom Smartphone und darin sehen wir die Zukunft, schon heute.
Wie sind Sie bisher mit dem Verlauf der Android Strategie bei Kameras zufrieden?
Martin Gessler: Die kompakte Galaxy Camera hat sich ingesamt gut verkauft. Das Produkt hat dem Handel und den Konsumenten gezeigt, dass Samsung hier einen neuen Weg beschreitet und innovative Produkte am Markt erfolgreich etablieren kann.
Stefan Messerli: Ich war damals als Fachhändler eher skeptisch bezüglich des neuen Konzepts. Aber die Umgewöhnung musste einfach zuerst im Kopf stattfinden. Sobald man dann die zahlreichen zusätzlichen Möglichkeiten entdeckt, gibt es eigentlich kein zurück mehr. Das Androidsystem ist ja bereits vom Smartphone gelernt und daher intuitiv bedienbar, die Hemmschwelle bei der Beschaffung einer neuen Kamera eine auf Android basierende zu wählen, ist also sehr gering. Dieser Wandel, der momentan in der Fotografie stattfindet, ist definitiv sehr spannend.
Und zum Schluss: Wo wird Samsung in 5 Jahren in der Fotobrache sein?
Ralph Weber: Samsung ist optimal aufgestellt, um Trends zu erkennen und schnell zu agieren. Ich gehe fest davon aus, dass wir in 5 Jahren einen Markt haben, welcher von sehr guten Fotohandys sowie vernetzten Systemkameras dominiert wird. In Asien zum Beispiel haben Systemkameras bereits heute einen Marktanteil von über 40%, in der Schweiz sind es derzeit um die 11% am Gesamtmarkt. Der Systemkameramarkt wird sich aber auch hierzulande weiter positiv entwicklen und Samsung wird auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen, dem Handel innovative Produkte anbieten und dadurch erfolgreich sein.
Weitere Informationen zu Samsung Switzerland unter www.samsung.ch