Urs Tillmanns, 22. Februar 2014, 08:30 Uhr

Buchtipp: «Wolfgang Pfaffe – Bildbearbeitungsfibel 2»

Bildbearbeitungsfibel2_CoverWolfgang Pfaffe hat den zweiten Band seiner Bildbearbeitungsfibel herausgebracht und erklärt darin aufbauend, was der Profifotograf über den Umgang mit digitaler Farbe wissen sollte. Wie schon der erste Band ist auch die Ergänzung als Lernparcours gedacht, bei dem man auf leicht verständliche Weise viel Nützliches erfährt.

Um gleich das Wichtigste vorweg zu nehmen: Die Bildbearbeitungsfibel 2 baut auf dem ersten Band auf und setzt dessen Inhalt als Grundwissen voraus. Sollten Sie erst jetzt auf die Bildbearbeitungsfibel von Wolfgang Pfaffe gestossen und an dieser Thematik interessiert sein, so empfiehlt es sich, gleich beide Bände zu bestellen und diese konsequent durchzuarbeiten. Sie werden dabei als praktisch versierter Digitalfotograf auf viele Dinge stossen, die Sie schon wissen, aber vielleicht hat es Ihnen noch niemand so einleuchtend erklärt, wie Wolfgang Pfaffe. Und Wissen bestätigt zu bekommen ist ein ganz wichtiger Teil eines Lernprozesses.

Während der erste Band – den Fotointern.ch im Januar 2011 besprochen hatte  – das «Ein-mal-Eins der Bildbearbeitung» enthielt, geht das nun vorliegende Buch einen Schritt tiefer und vermittelt viel Wissen über Farbräume, Colormanagement, Themen der Druckvorstufe, wie Softproof und Proofdruck, Tonwertkorrekturen in CMYK, Bildstilkorrekturen beispielsweise mit Color Lookup und vieles andere mehr. Themen also, die auf professionelle Anwender ausgerichtet sind, um manchem Profi die Möglichkeit geben, erstens seine Bilder professionell so zu bearbeiten, dass diese problemlos für den Druck weiterverarbeitet werden können, und zweitens die gleiche Sprache zu sprechend, wie der Partner in der grafischen Branche.

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Was beim ersten Durchblättern sofort auffällt, ist die grosszügige Gestaltung der Seiten und die witzigen, teilweise schon fast ironischen Illustrationen, die sich als humoristische Gestaltungsnote durch das ganz Buch ziehen – bis hin zum Kotlett auf Seite 64, zur Erklärung von RAW und Weissabgleich. Wolfgang Pfaffe muss ein humoristischer, aufgestellter Mensch sein, der nicht nur sein Buch originell zu gestalten versteht, sondern der einem auch komplizierte Sachverhalte mit einer leicht verständlichen Sprache und einem logischen Ablauf erklären kann. Das trifft für dieses zweite Buch noch sehr viel stärker zu als für die Bildbearbeitungsfibel 1, da die Materie schon sehr viel komplizierter ist und die Sachverhalte komplexer werden.

Was das Buch nicht ist: Es ist kein Nachschlagewerk. Das erklärt der Autor schon in seinem Vorwort und weist dort darauf hin, dass die beiden Bücher lehrgangsmässig konzipiert sind, und dass jedes Kapitel auf dem vorhergehenden aufbaut. Hat man es einmal durchgearbeitet, bleiben die beiden Bücher nützliche Hilfen, um mal eben da oder dort etwas nachzulesen, sich nochmals in eine bestimmte Thematik zu vertiefen oder um schnell zu lesen, wie das «der Pfaffe» erklärt.

Alles in allem sind die beiden Bildbearbeitungsfibeln sehr zu empfehlen, weil sie einem als leichte Kost schnell auf ein sehr hohes professionelles Niveau bringen, und weil es gerade im Bereich der anspruchsvollen Themen des zweiten Bandes sehr wenig wirklich gute und verständliche Fachbücher gibt.

Urs Tillmanns

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Buchbeschreibung des Verlages

Dieses Buch baut auf den Lernschritten der Bildbearbeitungsfibel 1 auf. Es vermittelt dem Fotografen den professionellen Umgang mit der digitalen Farbe. Einfärben, präzises Umfärben in eine Produktfarbe und verschiedene Strategien bei der Schwarzweiss-Umrechnung sind die Themen der ersten Kapitel. Der Mittelteil widmet sich dem Colormanagement, also dem Arbeiten mit Profilen, von der Monitordarstellung bis zum Druck.

Nach dem farbmetrisch korrekten Workflow erklärt dieses Buch in den Look, Mood und Style-Kapiteln, wie Sie durch Verletzung der zuvor gelernten handwerklichen Regeln die formalen Elemente Ihrer ureigenen Bildsprache entwickeln. Auch die Bildbearbeitungsfibel 2 ist nicht als Nachschlagewerk konzipiert, sondern als Lernparcours. Deshalb finden Sie die Kapitel über das RAW-Format erst ganz am Schluss.

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Für 40 Übungen können Sie Übungsdateien mit dem Freischalt-Code dieses Buchs aus dem Netz laden. Die meisten davon lassen sich mit allen Photoshop-CS-Versionen nacharbeiten. Nur zwei der Übungen sind speziell für die Versionen CS6 und CC beschrieben. Sie vermitteln aber trotzdem vor allem das Allgemeingültige.

Auch die zweite Bildbearbeitungsfibel ist geschrieben für alle, die eine Fotografenausbildung absolvieren. Unerlässlich ist das Know-how für den Profifotografen, der in der Produktionsverantwortung für die Bildübergabe zu den Printmedien steht. Dieses Buch versetzt ihn in den Stand, mit den Profis von Druckereien und den Produktionern der Werbeagenturen auf Augenhöhe zu diskutieren. Der engagierte Amateur findet viele Anregungen für die Entwicklung kreativer Farbwelten.

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Der Inhalt

Licht- und Körperfarben

Komplementärfarben im Farbkreis Kontrast steigert Sättigung

Entfärben, Einfärben, Umfärben Schwarzweiss und Low Color Retro-Schwarzweiss

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Zielfarbe mit Gradationskurven einstellen Farbmanagement, mit Profilen arbeiten Arbeitsfarbraum

Profile umwandeln (konvertieren) Separation und Farbumfang-Warnung

LAB – der Verbindungsfarbraum

Rendering Intend

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Mit dem Photoshop-Druckdialog zum Fine-Art-Print Der Proofduck

Tonwertkorrektur in CMYK

Arbeitsplatzbeleuchtung und Metamerie Bildschirmdarstellung und Softproof

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Look, Mood und Style durch Lab-Farbkanal-Manipulation Look,

Mood und Style durch monochrome Ebenen

Look, Mood und Style durch Negativ-multiplizieren-Ebenen

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Look, Mood und Style durch Invertieren eines Lab-Farbkanals

Freisteller durch Tonwertbeschneidung

HDR-Effekt durch Luminanzebene und Hochpass-Filter

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Look, Mood und Style durch Fading-Ebenen

Look, Mood und Style durch extreme Rauschunterdrückung RAW und Weissabgleich

RAW und Schärfe

RAW, Farbtiefe und Bildrauschen RAW-Entwicklung mit Adobe-Camera-RAW

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Der Autor

Wolfgang_PfaffeWolfgang Pfaffe hat an der Hochschule für bildende Künste in Kassel bei Prof. F.M. Neusüss Fotografie studiert. Nach dem Studium zog es ihn nach Paris, weil er überzeugt war, dort einen leichteren Start in die Profiliga vorzufinden als in der nordhessischen Provinz. Er kam in Paris über eine Agentin mit der Playboy-Redaktion und erhielt als ersten Auftrag die Produktion eines Titelbildes. Bald danach eröffnet er in Hamburg ein eigenes Studio und bereitet seine erste Ausstellung auf Mundi Mundi Plain in der australischen Wüste vor, mit sieben grossen Plakatwände, die wie die Steine von Stonehenge nach der Sonne ausgerichtet sind.

Auf der Suche nach einer Dokumentation für seine Seminare fand Wolfgang Pfaffe kein geeignetes Lehrbuch, so dass er sich entschied selbst eines zu verfassen. Daraus entstand im Jahr 2000 die Idee des Pixelteacher. Aus den von Seminar zu Seminar schrittweise verbesserten Dokumentationen und Übungsdateien kam 2005 das erste Buch im Springer Verlag Heidelberg heraus und gewann den Deutschen Fotobuchpreis. Das Konzept für die Bildbearbeitungsfibel entwickelte Pfaffe in den folgenden Jahren aus seiner wachsenden Lehrerfahrung: Solides professionelles Basiswissen soll darin einfach erklärt werden, wie in einer Kinderfibel. Und so ist bis heute die überarbeitete, zweite Auflage der Bildbearbeitungsfibel 1 sowie die Bildbearbeitungsfibel 2 erschienen.

 

Wolfgang Pfaffe
Bildbearbeitungsfibel 2
80 Seiten, gebunden, fester Einband
Das Buch enthält einen Freischaltcode zum Download von Übungsdateien und Videos
ISBN 978-3-9813871-2-4
Preis: CHF 52.90 / EUR 39,8o

Das Buch kann hier online bestellt werden

 

Ein Kommentar zu “Buchtipp: «Wolfgang Pfaffe – Bildbearbeitungsfibel 2»”

  1. Wunderbar wie sich Fotofachleute selbstlos dieser Aufgaben stellen. Ein herzliches Dankeschön von einem bereits alten Fotograf der erst jetzt den Weg in die bessere DSRL-Liga gefunden hat.

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