Microsoft kündigt die aus iView MediaPro hervorgegangene Bildarchivierungs-Software Expression Media 2.0 an. Ab Ende Mai soll die englische Version verfügbar sein. Expression Media 2.0 ist auch als Komponente der Microsoft Expression Studio 2 Suite erhältlich.
Nachdem Microsoft im Jahr 2006 die Bildarchivsoftware iView MediaPro übernommen hat, wurde diese 2007 hinsichtlich Funktionen weitgehend unverändert als Expression Media 1.0 lanciert.
Mit diesem Schritt stieg Microsoft in den Bereich der Datenbank-basierten Bildarchivier- und Medienkatalog-Software ein, welche einem erlaubt, Dateien verschiedener Herkunft zu sortieren. Dabei werden Informationen aus den Dateien ausgelesen und in einer Datenbank gespreichert. So lassen sich zum Beispiel digitale Fotos oder Videos beliebig nach Datum, Kamera, Schlüsselworten und diversen weiteren Kriterien sortieren. und Voransichten betrachten, ohne, dass diese auf einem laufenden Datenträger verfügbar sein müssen.
Die nun angekündigte Version 2.0 unterstützt die aktuellen RAW-Dateiformate, Microsoft Office 2007 und Microsoft Office Mac 2008 Dateien, und erhält zudem Geotagging-Funktionalität. Kataloge können nun gleichzeitg von verschiedenen Benutzern eingesehen werden. Dateien wie Fotos können direkt beim Import umbenannt und später aus Expression Media zu Bildagenturen auf den Server geladen werden. Zudem kennt Expression Media 2.0 nun auch hierarchische Schlüsselworte (hierarchical keywording) und unterstützt mehrere Monitore für die Leuchttisch-Ansicht. Unter MacOS Leopard wird zudem die Quick-Look Funktionalität unterstützt.
Das Upgrade von der Version 1.0 zur Version 2.0 kostet 99 Dolar. Wer Expression Media 1.0 nach dem 24. Februar erworben hat, erhält Expression Media 2.0 kostenlos. Die Vollversion schlägt mit 199 Dolar zu Buche.
Expression Media 2.0 läuft unter Mac OS X 10.4 oder neuer bzw. Windows XP/Vista. Eine 30 Tage lauffähige Demoversion ist verfügbar. Hier der Link zur englissprachigen Produkte-Seite.
Ich habe Expression Media 2.0 nun selbst probeinstalliert, weil ich die Bilderflut von meinen verschiedenen Mandaten als Online-Journalist in den Griff bekommen muss.
Die Installtaion unter XP irritiert. Alles erinnert an Apple. So wird man sozusagen gewzungen, QuickTime 7.0 zu installieren und man muss aufpassen, dass danach nicht alle Multimedia-Dateien nur noch mit QuickTime abspielbar sind.
Das Programm selbst arbeitet danach bei der Indexierung etc. sehr viel schneller als alle anderen Lösungen, die ich bis anhin ausprobiert habe (15 Jahre Erfahrung mit Bilddatenbanken). Die Funktionalität ist überzeugend.
In den nächsten Tagen werde ich die Integration in Web Expression testen, – nur wird der Speicherplatz auf meinem PC knapp. Ich sträube mich seit einem Jahr gegen die Umstellung auf Vista. Als XP-User wird man immer wieder durch schwierig zu erreichende Codex und eine erbärmlich schlechte Anbindung an Kameras bestraft.
Dennoch, Expression Media könnte in Zukunft meine Bildarchivierungssoftware sein.
David Meili