Im Fotomuseum Winterthur (Halle und Galerie) ist noch bis Sonntag, 25. Mai 2008, die Ausstellung „Paris um 1900 (Retrospektive)“ zu sehen. Letzte Gelegenheit also, um die einzigartigen Ansichten der Seine-Stadt vor 100 Jahren zu bewundern, die nicht nur die bekannten Gebäude von damals zeigen, sondern auch das Leben in den verschiedensten Quartieren. Nicht verpassen also, vor allem nicht die Führung von Alain Paviot am letzten Ausstellungstag um 11.30 Uhr.
Eugène Atget (1857-1927) zählt zu den grössten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Berühmt geworden ist er vor allem durch seine Ansichten des „alten Paris“, die schon zu seinen Lebzeiten bei Sammlern begehrt waren und vielen Malern als Vorlagen für ihre Werke dienten. Lange nur einem engen Kreis von Historikern, Künstlern und Konservatoren von Museen und Bibliotheken bekannt, hielt Atget in unermüdlicher Arbeit den Teil des alten Paris mit seiner Kamera fest, der im Verschwinden begriffen war: Denkmäler, pittoreske Winkel der Stadt und versteckte Innenhöfe, aber auch Schaufensterauslagen, Ladenschilder und Türklopfer, Strassenhändler, Prostituierte und Jahrmarktsbuden – und nicht zuletzt die romantischen Landschaften des Parc de Saint-Cloud in der Umgebung von Paris. Erst kurz vor seinem Tod erkannte man seinen singulären Rang, verstärkt ab den dreissiger Jahren wurde er zum Vorbild und zur unerschöpflichen Quelle der Inspiration für so unterschiedliche Fotografen wie Berenice Abbott, Walker Evans, Lee Friedlander, Robert Doisneau, Bernd und Hilla Becher.
Letzte Spezialführung zur Ausstellung von Eugène Atget:
Sonntag, 25. Mai 2008, 11:30 Uhr: Alain Paviot, Fotogalerist, Paris: Les différentes manifestations d’Atget dans le marché (Führung auf Französisch)