Unter den Mircrostock Agenturen entbrannte diese Wochen ein neuer Konkurrenzkampf um die Gunst treuer Kunden:
Nachdem iStockphoto in der letzten Woche Abonnement-Angebote einführte, folgte diese Woche nun Fotolia mit Abo-Angeboten. Was unter dem Strich resultiert ist ein unübersichtlicher Dschungel weit weg vom simplen 1-Euro/Dolar/Franken-Angebot.
Abonnemente sind ein beliebtes Mittel zur Kundenbindung. Darum haben sich Microstock Agenturen wie Shutterstock und andere, auch in preislich höher liegenden Segmenten, bereits von Beginn weg für diesen Weg entschieden.
Nun führen mit iStockphoto (Getty Images) und Fotolia innert zwei Wochen gleich zwei weitere Microstock-Anbieter Abo-Angebote ein. Offensichtlich wird auch im untersten Preissegment die Luft zwischen den Agenturen dünner. Getty hat Kundenwünsche als Grund für die Lancierung seiner neuen Angebote angebracht und bei Fotolia will man den Kunden mit grossem Bildbedarf entgegen kommen, ohne angeblich die Einkünfte der Fotografen zu beeinträchtigen.
Doch wie sehen denn die dadurch entstandenen neuen Preisstrukturen aus? Microstock tönt eigentlich nach einfach: Ein Bild für ganz wenig Geld. Das war aber bereits bisher nicht der Fall. Der Bildkäufer musste bei fast allen Anbietern zuerst mal eine bestimmte Anzahl Gutschriften, so genannte Credits, kaufen. Mit diesen konnte er dann die meist weitgehend lizenzfreien Bilder kaufen. Er musste also in jedem Fall für mehr als nur ein Einzelbild bezahlen.
Wie die verschiedenen Credit-Pakete der Agenturen sehen auch die Abo-Angebote sehr unterschiedlich aus:
Bei Fotolia erhält man für 899 Euro während 90 Tagen die Berechtigung jeden Tag maximal 25 Bilder mit 4 Megapixel Auflösung zu beziehen.
Bei iStockphoto hingegen darf man für 909 Dollar während 3 Monaten für maximal 30 Credits pro Tag Fotos, Vektorgrafiken oder Videos erwerben, wobei Fotos je nach Auflösung zwischen 1 und 20 Credits kosten.
Jeder Anbieter macht nun natürlich völlig realitätsfremde Angaben hinsichtlich des bei optimaler Ausnutzung erreichbaren Tiefstpreises pro Bild. Ich erspare ihnen hier aber nun diese Zahlen, wie auch Beispiele weitere Anbieter und gehe auch nicht weiter auf die Tatsache ein, dass nicht bei allen Agenturen alle Bereiche des Bildbestandes mit einem Abo zugänglich sind.
Unter dem Strich wird es für den Bildkäufer also sehr kompliziert, das für ihn optimale Angebot zu finden. Zudem sind Abos vermutlich nur für regelmässige Käufer grosser Mengen an Standardfotos von Interesse. Für alle anderen wird es wohl weiterhin praktikabler bleiben, bei Bedarf den Anbieter mit dem optimalen Bild zu suchen. Und wenn der Preis dann für das einzelne, mit viel Zeitaufwand gefundene Bild etwas höher aussieht, ist dieser unter dem Strich vermutlich gar nicht viel teurer.