Die Konsumentensendung Kassensturz von SF Schweizer Fernsehen setzte sich in einem in der Presse gross angekündigten Beitrag mit der Frage auseinander, ob man seine digitalen Ferienbilder auf dem Home-Printer selbst ausdrucken und durch ein Labor verarbeiten lassen soll. Als Grundlage diente ein Test des Nürnberger Labors LDA Qualitest.
Das Resultat erstaunt nicht. Bilder aus dem Versandlabor (ifolor und Migros) sind nur noch weniger als dreissig Prozent billiger als jene aus Tintenstrahldruckern oder Multifunktionsgeräten. Als ungeeignet und teuer im Betrieb erwies sich ein Billiggerät von Lexmark, dessen Produktion allerdings ausgelaufen ist. Die besten Bilder zum günstigsten Preis lieferte ein nicht wesentlich teureres Gerät von Canon. Die im Labor und in der visuellen Überprüfung ausgewiesenen Werte zeigten für den Alltagsgebrauch kaum wesentliche Unterschiede zwischen Verarbeitern und Multifunktions-Geräten auf.
Das Testverfahren ist interessant. Referenzbilder wurden auf Fotopapier ausgedruckt und unter gleichen Bedingungen gescannt. Eine Software analysierte eine Reihe von Kriterien, gleichzeitig erfolgte eine visuelle Beurteilung (z.B. Hauttöne). Es folgte ein ebenfalls standardisierter Test zr Beurteilung der Alterung unter intensiver Beleuchtung.
Die online publizierten Resultate führten zu heftigen Auseinandersetzungen im Forum der Sendung. Doch die Tester und Autoren können nichts dafür, dass die meisten Produkte nach Abschluss des Tests bereits zu Auslaufmodellen wurden. Zu kritisieren wäre lediglich, dass Kleinformat-Printer, wie von HP und Canon in den Test nicht einbezogen wurden. Nicht berücksichtigt wurden die Print-Station in Supermärkten, deren qualitativer Output auch kaum messbar ist. Zudem wurde nicht berücksichtigt, dass man bei der Verarbeitung über Fachgeschäfte „missratene“ Bilder zurückgeben kann (auch Migros ist hier sehr tolerant).
Zu wünschen wäre ein weiterer Test bezüglich der Qualität der Patronen und Papiere. Das Prüflabor LGA Qualitest wird dieses heikle Thema zweifellos in nächster Zeit angehen. Weshalb Kassensturz ein Labor in Nürnberg mit dem Test beauftragte, ist unklar. Die EMPA St. Gallen ist in der Fachwelt für Testverfahren im Druckbereich international eine der ersten Adressen.
Mehr zum Test mit pdf der Resultate (Sendung Kassensturz)