Beatrix Ruf hat bei JPR Ringier das legendäre FILE Megazine mit einer kommentierten Box und begleitet von einer Ausstellung in der Galerie Stampa, Basel im Reprint wieder zugänglich gemacht. Was war FILE Megazine, – und weshalb ist das Projekt auch heute noch für Fotografen, Künstler und Sammler aktuell?
FILE Megazine wurde von 1972 bis 1989 von der Künstlergruppe General Idea in Toronto publiziert und karikierte mit Schriftzug und Konzept das LIFE Magazine. Karikiert wurden auch die damals führenden Fotografen und ihre immer stärker auf den Publikumsgeschmack ausgerichteten Bilder. Dazu gehörten Bildstrecken und Layout. An Stelle von Hollywood-Schauspielerinnen wurden im gleichen Stil Home-Stories über Künstlerinnen eingebaut, wie über die Fotografin Katharina Sieverding.
Doch FILE Megazine wird von der Kunstwissenschaftlerin Beatrix Ruf in einen noch anderen Zusammenhang gestellt. Das Projekt war eine erste Reaktion auf den Hype der Factory von Andy Warhol in der sich rasch kommerzialisierenden alternativen Kunstszene. Die nunmehr in Zürich und nicht in Toronto erschienene Neuausgabe wertet die kanadische Kunst-und Fotoszene auf.
Die mehr als 2 000 Seiten starke und mit CHF 280.- nicht gerade leichtgewichtige Publikation muss man gesehen haben. Die Ausstellung dazu findet sich in der Galerie Stampa in Basel, und dort kann man in der faszinierenden Dokumentation in einer gastfreundlichen Atmosphäre umblättern und sie bei Gefallen auch nach Hause nehmen.
Ausstellung bis 1. November 2008: Galerie Stampa, Basel
Buchkatalog: JRP Ringier, Zurich