Peter Gowland ist einer originellsten Kamerakonstrukteure des 20. Jahrhunderts. Als Glamourfotograf in Hollywood war er mit Kameras ab der Stange nie zufrieden und konstruierte seine eigenen Geräte, die rasch bei Fachkollegen begehrt waren und in Kleinserien produziert wurden. Die Rolleiflex überbot er mit einer Spiegelreflex im Aufnahmeformat 8×10″, die Graflex vereinfachte er, – und ebenso schwerfällige wie teure Luftbildkameras reduzierte er auf das Minimum und auf einen Preis von unter 1 000 $ („with lens“).
Wer auf dem Web nach Peter Gowland und seiner Bedeutung in der Fotogeschichte sucht, landet auf seiner Webpage. Und der alte Herr (Jahrgang 1916) ist offensichtlich quicklebendig. Man erfährt fast alles über das Leben seines Vaters, eines Stummfilmstars, über seine Familie und seine Kameras. Die meisten von ihnen sind noch lieferbar. Gowland ergänzte die Beschreibungen auch immer wieder durch kreative Tipps und sieht den Einsatz seiner Kameras durchaus in der digitalen Welt. Locker weist er darauf hin, dass man für Landschaftsaufnahmen mit seiner Aerial Camera zu einem 8×10″ Dia kommt und nach einem Scan ein Bild mit mehrfach höherer Auflösung hat als mit der modernsten DSLR.
Dann folgen auf der Website Urlaubsbilder und, typisch California eine Art „Garage Sale“. Gowland bietet seine privaten Kameras zum Verkauf an und letztlich seinen Hometrainer mit einem Grosskind als Model („granddaughter not for sale“), – sie ist ja auch die Mutter seiner Urenkel. Mit soviel Humor ein so reiches Leben abzuschliessen, – wäre doch was?
Peter Gowland: www.petergowland.com