Madeleine Schuppli, die innovative Direktorin des Aargauer Kunsthaus testet eine neue Formel zur Integration von jungen Künstler/innen ins Ausstellungskonzept. „Caravan“ heisst das Projekt und stellt temporär Werke von noch wenig bekannten Künstler/innen in den Kontext der Sammlung. Das Programm eröffnet die Fotografin Linda Herzog (*1972) im Dialog mit Landschaftsbildern von Caspar Wolf (1735-1783).
Linda Herzog ist in Ebmatingen/ZH aufgewachsen und hat nach ihrer Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich zweieinhalb Jahre in der Türkei gelebt. Landschafts- und Städteansichten aus der schweizerischen Agglomeration und der Türkei bilden die Grundlage für ihr Portfolio, hinzu kommen einfühlsame Porträts aus persönlichen Begegnungen. Linda Herzog gewann 2006 den Förderpreis der Neuen Aargauer Bank und dieses Jahr das Atelier-Stipendium in Berlin des Aargauer Kuratoriums.
Die „Feldforschungen“, wie Linda Herzog ihre Arbeiten selbst bezeichnet, sind vom Motiv her nah und doch sehr fern. Mit der Kamera schafft sie Distanz zu Alltagsbildern, in der Schweiz wie in der Türkei.
Wer die Ausstellung besucht, verirrt sich im Aargauer Kunsthaus in einem der interessantesten Kulturerlebnisse dieses Herbsts, in den Skulpturen und Installationen von Mark Wallinger. Wallinger ist einer der bekanntesten Künstler Grossbritanniens und bereits Senior unter den „Young British Artists“. Seine Inszenierungen sind ebenso humorvoll wie gesellschaftlich und politisch tiefgreifend.
Aargauer Kunsthaus: www.aargauerkunsthaus.ch, Ausstellungen bis zum 16. November 2008