Die Welt der Bildagenturen wandelt sich in einer enormen Geschwindigkeit: Dominiert wurde sie, zumindest auf internationaler Ebene, von den drei grossen Getty Images, Corbis und Jupiterimages. Nun schluckt der erste, mit Abstand grösste Player Getty Images, den Letzten, Jupiterimages. Ganz neu ist dies nicht, denn erste Gespräche dazu gab’s schon im Februar 2007. Doch inzwischen ist der Preis auf gut einen Viertel gefallen.
Finanzdaten sind im allgemeinen eine ziemlich trockene Kost. Doch in diesem Fall wagen wir es kurz, denn es ist doch immerhin die weltgrösste Bildagentur, welche die Drittgrösste übernimmt:
Jupiterimages gehört zum Jupitermedia Konglomerat, welches von CEO Alan Meckler geführt wird, und mit $108 Millionen den grössten Anteil am Jupitermedia Ertrag von $140 Millionen im Jahr 2007 hatte.
Im Februar 2007 wurden die Gespräche zwischen Getty Images und Jupiter bekannt. Dabei wurde ein möglicher Kaufpreis für Jupitermedia von $450 Millionen herumgereicht (ca. $11 pro Aktie). Inzwischen zerfiel auch der Kurs der Jupitermedia Aktien – er lag letzte Woche noch bei $0.54.
Von den im Frühling 2007 herumgereichten 450 Millionen Dollar verbleiben inzwischen 96 Millionen Dollar, welche Getty Images bar bezahlt, um Jupiterimages zu übernehmen (sofern die Jupitermedia-Aktionäre zustimmen). Der Kurs der Jupitermedia Aktie stieg dadurch letzte Woche um 80% auf $1.00 und schloss gestern bei $0.68.
Doch Jupitermedia hat dadurch nun aber nicht einfach $96 Millionen mehr zur Verfügung. $79 Millionen werden unmittelbar zum begleichen von Schulden verwendet.
Zum Vergleich: Im Jahr 2007 erwirtschaftete Getty Images einen Ertrag von $807 Millionen. Beim zweitgrössten, Corbis, waren es 2006 gerade mal $251 Millionen. Und beim nun bald nicht mehr existenten dritten im Bunde, Jupiterimages, waren es 2006 $106 Millionen.
(Quelle der Zahlen: StockPhotoTalk, Jupitermedia Pressemitteilung, Jupitermedia Finanzdaten 2007, Yahoo Finance)