Leser dieser Seite wissen, dass Video ein Hot-Topic ist und vor allem, dass RED mit seiner RED-One Kamera mächtig die Gerüchteküche einheizt. Man will nichts weniger, als den dSLR-Markt aufmischen. Und nun sei man so weit, die Ankündigung ist da:
RED lanciert sein RED DSMC System. DSMC steht für Digital Stills and Motion Camera. Dahinter steht ein modulares System mit „Millionen“ verschiedener Konfigurationen und Sensoren in den Grössen von 2/3 Zoll bis zu 6x17cm. Die Ankündigung findet man im Forum von RED (ganz unten auf der Seite).
Anwender aus der Filmwelt kennen modulare Kamerasysteme mit kistenweise Zubehör noch besser, als Mittelformat- und Digitalrückteil-Besitzer. Mit dem neu angekündigten DSMC System soll man nun seine Kamera selber zusammenstellen können – egal, ob man nun den Schwerpunkt bei den Video- oder bei den reinen (Still-/Einzelbild-) Fotografie setzen möchte.
Das Modulare System soll dem Anwender zudem erlauben, dieses mit neuen Einzelteilen aktualisieren zu können, ohne bei jeder Neulancierung gleich eine ganze Kamera kaufen zu müssen.
Die Kameras speichern die Bilddaten in einem eigenen RAW-Format namens Redcode Raw. Wie wir schon berichteten, ermöglichte dies bei der schon erhältlichen RED One die Aufzeichnung von Filmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde bei einer Auflösung von beinahe 12 Megapixel.
Den Kern des Systems bilden die Scarlet und Epic Digitalrückteile mit unterschiedlichen Auflösungen von 3000 Pixel (3K) bis 9000 Pixel (9K) entlang der längeren Sensorseite. Sie bieten Bildraten bis hoch zu 120 Bildern pro Sekunde (bei tieferen Auflösungen). Selbstsicher bezeichnte RED die Rückteile als „Brain“ (Gehirn).
Erhältlich sollen die RED-Digitalrückteile ab Sommer 2009 sowohl mit dem RED-eigenen Objektivanschluss, wie auch Canon- und Nikon-Bayonetten, sein. Die Preise beginnen voraussichtlich ab 2’500 US-Dollar.
Spannend ist an dieser Ankündigung, dass sie einerseits einen enormen Leistungsschub hinsichtlich Aufnahmeraten und Auflösungen verspricht. Die Geschwindigkeit liegt auf dem Niveau von Video- und Filmkameras und die Auflösungen im Bereich von digitalen Spiegelreflexkameras.
Modulares Kamerasystem von RED:
Sieht ja sehr futuristisch aus – für eine „DSLR“…
Aber wenn da ein gutes Stativ drunter steht, so könnten diese Modularkameras durchaus den Hasselblads und Phase1’s gewisse Marktanteile in der Studiofotografie abjagen. Für mobile Reportagefotografen / innen könnte das Gewicht und Volumen der Kamera aber wohl eher etwas nachteilig sein. Spannend ist’s alleweil!