Google macht die Schätze des LIFE-Bildarchiv online zugänglich. Das historisch wertvolle Archiv umfasst insgesamt zehn Millionen Aufnahmen aus der Sammlung des „Life“ Magazin. Für die private Nutzung und zur Ausbildung soll die Verwendung kostenlos sein. Kommerzieller Missbrauch soll hingegen geahndet werden.
Google hat sich mit dem LIFE-Bildarchiv ein historisch bedeutendes Bildarchiv gesichert. Insgesamt sollen es zehn Millionen Bilder sein, die bei Google Einzug finden. Laut offiziellem Google Blog sind bis jetzt etwa 20 Prozent davon erfasst und können hier online abgerufen werden.
Dabei sind bekannte und weniger bekannte Bilder von Marilyn Monroe, wie auch neuere von Barack Obama oder Hillary Clinton mit dabei. Das Archiv reicht bis weit vor die Gründung des Life-Magazins zurück und enthält Werke von bekannten Fotografen wie Alfred Eisenstaedt oder Henri Cartier-Bresson.
Die Vereinbarung zwischen Google und Time Inc., Besitzer der LIFE-Bildrechte, entspricht der in letzter Zeit vermehrt bei Google zu erkennenden Tendenz: Google beschränkt sich nicht mehr nur auf die reine Indizierung von zugänglichen Inhalten, sondern kollaboriert mit Inhalte-Anbietern und beteiligt sich an deren Erträgen.
Time Inc. selber behält das Copyright, tolleriert aber die kostenlose, nicht-kommerzielle Verwendung. Dadurch wird das Bildarchiv für ein grosses Publikum zugänglich und zu einer interessanten Quelle in der Lehre und für Schüler und Studenten.
Die kommerzielle Verwendung bleibt aber ausgeschlossen. Wie LIFE-Präsident Andrew Blau mitteilt, sei die Verfolgung von [unerlaubter] Verwendung auf Blogs von sekundärer Priorität. Viel mehr werde man unerlaubten Verwendung in kommerziellen Produkte Einhalt gebieten. Aus diesen gründen sind alle grösseren Dateiformate auf einer Ecke mit einem sichtbaren LIFE-Wasserzeichen sowie einem unsichtbaren Digimarc Tag markiert. Letzteres erlaubt unter anderem die Verfolgung der Verwendung im Internet.
Interessant aus Sicht des Bildermarkt-Interessierten ist, dass Google hier ganz klar Bilder sowohl Privatanwendern, wie auch professionellen Anwendern anbietet (Getty Images vertreibt viele LIFE-Bilder an die zweite Gruppe). Klassische Bildagenturen beschränken sich noch weitgehend auf ein Marketing mit rein professionellem Zielpublikum, während der Bildermarkt auf alternativen Kanälen schon länger nicht mehr nur in diesen Kreisen von Bedeutung ist.
Ganz in diesem Sinne sieht Andrew Blau auch zwei Wege, auf welchen Google Images zu einem Ertrag für LIFE führen wird:
- Life.com wird in einem joint-venture zwischen Getty Images und Time Inc. geführt und erhält so direkt von Google mehr Besucher. Ab Februar soll so ein Ertrag aus Werbelizenzen und Verkäufen für Fotobücher und Prints generiert werden.
- Direkt neben den auf Google gezeigten Life-Bilder werden Links zum Print-on-Demand Service QOOP.com geschaltet, über welchen Privatpersonen gerahmte Vergrösserungen bestellen können.
Das Ausmass dieser Ankündigung wird noch deutlicher, wenn man berücksichtigt, dass ein Grossteil des LIFE-Archives noch nie veröffentlicht und ein Drittel noch gar nicht gescannt wurde. Es werden also wöchentlich tausende weitere Bilder zugänglich gemacht.