Das Schweizerische Landesmuseum dürfte mit dem Ankauf der Sammlung Herzog über eine der grössten und bedeutendsten Fotosammlungen der Schweiz verfügen. Das Ehepaar Ruth und Peter Herzog in Basel sammelt seit der 1970er Jahren weltweit systematisch Fotobestände und darf mit Stolz auf einen Bestand von rund 300’000 Einzelfotos und Alben zurückblicken. Darunter befinden sich unzählige eizigartige Bilder, wie beispielsweise eine Dagurerreotypie des Christoffelturms und der Heiliggeistkirche in Bern um 1840 von Andreas Friedrich Gerber (unser Bild).
Hier der offizielle Pressetext des Schweizerischen Landesmuseums:
Bedeutende Aufwertung der Historischen Fotosammlung in den Schweizerischen Landesmuseen durch den Ankauf aus der Sammlung Herzog
In jahrelanger engagierter Arbeit hat das Sammlerehepaar Ruth und Peter Herzog seit 1974 viele wertvolle Fotobestände erworben und sichergestellt. Herzogs verkaufen nun den Schweizer Teil ihrer bedeutenden Fotosammlung den Schweizerischen Landesmuseen. Durch diesen Erwerb avanciert die Sammlung dokumentarischer Fotografie der Museumsgruppe zur grössten schweizweit. Dank den grosszügigen Spenden zweier Stiftungen und einer Schenkung des Sammlerehepaars wurde der Erwerb möglich.
Den Schweizerischen Landesmuseen bietet sich die einmalige Gelegenheit, den Schweizer Teil der Fotosammlung Herzog zu erwerben. Der Bestand der Historischen Fotografie in der Museums-gruppe wird dadurch, nach der bereits erfolgten Übernahme der Sammlungen „Actualités Suisses Lausanne Roland Schlaefli“ (ASL) und „Presse Diffusion Lausanne“ (PDL), in wesentlichen Teilen ergänzt und qualitativ optimiert. Mit dem Schweizer Teil der Sammlung Herzog verfügen die Schweizerischen Landesmuseen nunmehr über die schweizweit grösste Sammlung dokumentarischer Fotografie.
Der Ankauf
Die Sammlung Herzog dokumentiert die Frühzeit des jungen Bundesstaates mit seiner Entwicklung von Gewerbe und Industrie. Die Dokumente datieren in die Zeit zwischen ca. 1840 bis 1950. Herausragend ist der dichte Bestand an Fotografien aus dem 19. Jahrhundert. Dabei handelt es sich um lose und gerahmte Bilder, Serien und Fotoalben sowie Negative und Diapositive. Besonders hervorzuheben ist die Daguerreotypie des bekannten Fotografen Gerber mit einer Ansicht des Christoffelturmes und der Heiliggeistkirche, eine der ältesten Fotografien der Stadt Bern.
Den Schwerpunkt der Sammlung bilden vorwiegend private Fotografien, so zum Beispiel Familiennachlässe oder Firmendokumentationen. Diese sind für die Geistes- und Sozialwissen-schaften von unschätzbarem Wert, da sie aussagekräftige Informationen einerseits über die Persönlichkeit des Urhebers als auch über die gesellschaftlichen, soziokulturellen Aspekte seiner Zeit liefern.
Das Sammlerehepaar
Ruth und Peter Herzog haben die Bedeutung privater Fotografien bereits sehr früh erkannt. Seit den 1970er Jahren sammeln sie systematisch Fotobestände aus der ganzen Welt. Sie gehören zu den Pionieren ihres Fachs und stellen mit ihrer Sammlung nunmehr Bild und Wissen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Unterstützung zweier Stiftungen
Dank der grosszügigen Unterstützung der Sophie und Karl Binding Stiftung sowie einer weiteren namhaften Zürcher Stiftung bleibt das Bild der Schweiz, der Schweizerinnen und Schweizer für unser Land erhalten. Damit wird die Aufarbeitung sowie Zugänglichkeit für künftige Generationen durch die Schweizerischen Landesmuseen sichergestellt.