Urs Tillmanns, 31. März 2009, 11:30 Uhr

Getty Images konzentriert sich auf Amateurfotos

Die internationale Bildagentur Getty Images schärft ihren Fokus auf Amateurfotos. Die Kooperation zwischen Getty und dem Yahoo-Fotoportal Flickr entwickelt sich durchwegs positiv und bietet der Bildagentur einen grossen Pool an nutzergenerierten Inhalten, die sich effizient und einfach weiter vermarkten lassen.

Die beiden Unternehmen starteten ihre Partenrschaft im Juli vergangenen Jahres. «Nach der Bekanntgabe wurde fokussiert daran gearbeitet, eine Fotokollektion aus dem schier unendlichen Pool an über drei Milliarden Flickr-Bildern zusammenzustellen und diese dann Kunden von Getty Images zur Verfügung zu stellen», erläutert eine Flickr-Sprecherin auf Nachfrage von pressetext. Seit 11. März steht der Fotopool nun auch offiziell den Getty-Kunden zur Verfügung.

Das Interesse der Nutzer sei überaus gross, doch über die in Frage kommenden Bilder entschieden im ersten Schritt die Bildredakteure von Getty Images, so die Sprecherin. «Danach werden die jeweiligen ausgewählten Flickr-Mitglieder eingeladen, mit ihren Bildern an der Kollektion mitzuwirken.» Zu Beginn steht eine Fotodatenbank von rund 10’000 lizenzierten Bildern zur Verfügung, wie der Independent berichtet. Die Zusammenarbeit zwischen Getty und Flickr war bereits von langer Hand geplant. Laut Getty-CEO Jonathan Klein habe die Bildagentur schon vor drei Jahren erstmals Gespräche über eine Partnerschaft mit dem Fotoportal geführt. Allerdings hatte Flickr zu diesem Zeitpunkt noch kein Interesse daran. «Das ist typisch für viele Unternehmen, sie glauben, sie können alles allein machen», so Klein. Doch letztlich fanden sich die beiden Parteien wieder am Verhandlungstisch und vereinbarten schließlich vor rund neun Monaten die Einrichtung einer Getty-Flickr-Kollektion.

«Mit dieser Kooperation bietet Flickr einen weiteren attraktiven Mehrwert für seine Nutzer, die dadurch die Möglichkeit haben, ihre Fotos den Kunden von Getty Images weltweit zur Verfügung zu stellen und monetär zu partizipieren», sagt die Flickr-Sprecherin gegenüber pressetext. Getty Images werde die Kollektion durch die Einladung weiterer ausgewählter Flickr-Mitglieder kontinuierlich ausbauen. Flickr-Mitglieder, die von Getty eingeladen werden, könnten sich für die Einbindung ihrer Fotos in die Sammlung entscheiden und profitierten damit von der globalen Reichweite und Vertriebsstärke von Getty Images.

Die Bildagentur beschränkt sich jedoch nicht nur auf die nutzergenerierten Inhalte des Yahoo-Fotoportals. Getty kaufte bereits im Jahr 2006 die Plattform iStockPhoto.com. Mit dieser Akquisition sowie über die Partnerschaft mit Flickr hat sich Getty mittlerweile auch online gut positioniert. Die Amateurfotografen werden zu denselben Konditionen entlohnt, die Getty Images auch sonst für Fotos bezahlt. Für die nächsten Wochen ist zudem ein Relaunch der Fotoplattform Life.com angekündigt. Die Seite wird künftig als Kooperation zwischen dem Time Magazine und Getty Images geführt. Gemeinsam mit Google hat Time rund zwölf Millionen Fotos aus seinem Life-Archiv online gestellt. Getty will sein Archiv ebenfalls auf die Plattform bringen sowie täglich rund 3’000 neue redaktionelle Fotos hinzufügen.

Quelle: pressetext.com. Foto: www.gettyimages.com

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