Das ultimative visuelle Fernseherlebnis an diesem Karfreitag dürfte „The Passion of Christ“ von Mel Gibson, ausgestrahlt von SAT1 gegen Mitternacht (und deutsch synchronisiert?) sein. Doch wer stillere Töne und Gedanken liebt, darf den 2008 erstmals gezeigten und bis anhin unterschätzten Film über den Künstler Markus Raetz von Iwan Schumacher nicht verpassen.
Raetz zeichnet seit viertig Jahren, oder macht er Konzeptkunst? Der Berner Künstler mit Wurzeln in den glanzvolleren Zeiten der Berner Kunsthalle hat sein Werk kontinuierlich weiter entwickelt und vertieft. Für Fotografen ist Raetz interessant und anregend, weil er oft mit Bewegungen und den Verschiebungen der Perspektive arbeitet. Oft täuscht er das menschliche Auge, und dann entdeckt man Hintergründiges, und neue Bilder entstehen im Kopf.
Iwan Schumacher hat mit seinem Dokumentarfilm einen persönlichen, tiefsinnigen Zugang erarbeitet.
SF DRS, Sternstunde Kunst, Freitag, 10. April 2009, 12.00 Uhr