Urs Tillmanns, 20. April 2009, 16:52 Uhr

Kodak rezyklierte 1,5 Milliarden Einfilmkameras

Mit 1,5 Milliarden rezyklierlten Einfilmkameras – sowohl von der Marke Kodak als auch von anderen Herstellern – hat Kodak einen Meilenstein im Bereich Recycling erreicht. Das Kodak Recycling-Programm für Einfilmkameras startete 1990 in Zusammenarbeit mit Fotolaboren, die gebrauchte Einfilmkameras an Kodak Sortierungs-Zentren weiterleiten, welche die Kameras zurück in die Werke zum Wiederverwerten schicken.

Nahezu jeder Bestandteil der Kamera wird entweder wiederverwertet oder für die Produktion neuer Einwegkameras verwendet. Dieser Prozess senkt nicht nur die Kosten für den Endverbraucher, sondern vermeidet auch riesige Mengen an Abfall. Die 1,5 Milliarden rezyklierte Einfilmkameras würden aneinandergereiht eine Länge von über 193’121 Kilometern ergeben. Dies reicht aus, um fünfmal die Erde zu umrunden – was der Hälfte der Strecke bis zum Mond entspricht. Kodak plant, eine neue Verpackung der Kameras auf den Markt zu bringen, um die Verbraucher auf die Vorteile des Recycling-Programms aufmerksam zu machen.

Höchste Recycling-Rate

Von den 1,5 Milliarden rezyklierten Einfilmkameras stammten fast zwei Drittel aus dem Hause Kodak. In den USA beträgt die Recycling-Rate für Kodak Einfilmkameras 84 Prozent. Damit ist sie innerhalb der letzten zwei Jahre um neun Prozent gestiegen. Sie stellt die höchste Recycling-Rate sämtlicher Verbraucher-Produkte in den USA dar, inklusive Aluminium-Dosen (52 Prozent) und elektronische Verbrauchsgeräte (unter 20 Prozent). Dank dieser gestiegenen Recycling-Raten kann heute der überwiegende Teil der Kodak Einfilmkameras aus rezyklierten Geräteteilen hergestellt werden. «Wir sind stolz darauf, dass sich unser mittlerweile 19-jähriges Recycling-Programm weltweit etabliert hat und enorme Erfolge verzeichnet», erklärt Maike Reinhardt, Trade Marketing Manager and PR Coordinator, Kodak GmbH Stuttgart. «Auch heute im digitalen Zeitalter ist die Nachfrage nach Einwegkameras sehr gross, und wir werden weiterhin diese Nachfrage auf möglichst umweltfreundliche Weise erfüllen.»

Der Recycling Prozess von Kodak

Weltweit bewahren die Fotolabore Einfilmkameras nach der Entwicklung auf und senden diese an eine Sammelstelle. Danach werden die Kameras zum Sortieren und Weiterleiten nach Rochester, USA, geschickt. Kodak bezahlt eine Gebühr für zurückgegebene Einfilmkameras – auch für die anderer Hersteller, mit denen Kodak einen Austauschvertrag hat. Im Rahmen einer Verständigungsvereinbarung werden die Einfilmkameras grosser Wettbewerber zu ihren Originalherstellern zurückgesandt. Kodak Einwegkameras hingegen gehen zu einer Kodak Fabrik in Guadalajara, Mexico, wo sie rezykliert und wiederverwendet werden.

«Es ist wirklich ein beachtliches Ergebnis. Wir arbeiten mit Elektronik-, Geräte- und Automobil-Herstellern auf der ganzen Welt zusammen, um sie dabei zu unterstützen, die Lücke zu schliessen und Plastik von verbrauchten Produkten wieder aufzubereiten, so dass sie sich für neue Produkten verwenden lassen. Kodak hat dies und vieles mehr bereits erreicht und nutzt sogar wiederaufbereitete Bestandteile für die Herstellung neuer Einfilmkameras», sagt Dr. Mike Biddle, Präsident und Gründer von MBA Polymers Inc. «Darüber hinaus hat Kodak einen speziellen Recycling-Prozess entwickelt, wodurch sich Kameras einfacher auseinandernehmen und passende Materialien und Bestandteile so nutzen lassen, dass sie den Recycling-Prozess unterstützen.»

Übrigens haben wir konsequent das Wort unsinnige «Einwegkamera» des Originaltextes durch «Einfilmkamera» ersetzt, weil eine Kamera, die (1) von der Fabrik zum Konsumenten und (2) vom Konsumenten wieder zurück in die Fabrik nicht einen, sondern (mindestens) zwei Wege macht. Noch unsinniger erscheint uns der englische Ausdruck «single use camera», weil der Konsument damit nicht nur ein Bild (single use), sondern 24 oder mehr Bilder macht …

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