Ueli Alder gibt sich gerne als „Berufs-Appenzeller“. Tatsächlich hat er mit seiner Abschlussarbeit am Diplomstudiengang Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) über seine Appenzeller Heimat Preise und Anerkennung gewonnen. Ob die Doppelbödigkeit seiner Bilder erkannt wurde, bleibt offen.
Alder arbeitet oft mit Composites, mit Bildern, die erst nach der Aufnahme auf dem Computer an Bedeutung gewinnen. Doch dies entdeckt man erst auf einen zweiten Blick. In seinen Portfolios von idyllischen Appenzeller Bauernhöfen führte er die Tradition der Bauernmalerei weiter, dort ein „Hond“, da ganz am Rand noch ein „Rehli“. Anklänge an die besten Nummern von Simon Enzler, denkt man.
Doch Ueli Alder entwickelt den Dialog zwischen Ferne und Nähe. Seine aktuelle Ausstellung bringt Bilder aus den USA, und die meisten, soweit wir es beurteilen können, sind keine Composites, oder doch? Wer denkt, die Ernte der USA Reise eines ZHdK-Absolventen sei nicht sehenswert, dürfte bei einem Besuch in der Berner ONO-Galerie sein Weltbild überdenken.
ONO Bühne/Galerie Bern. Vernissage am 22. Juli 2009 ab 20 Uhr, Ausstellung bis 30. September 2009