Mit Hugo Loetscher hat die Schweizer Fotografie eine der prägendsten Persönlichkeiten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verloren. Loetscher ist am Dienstag, kurz vor dem Erscheinen seines nunmehr letzten Werks nach einer Operation verstorben.
Noch ist uns Hugo Loetscher präsent in der Sendung mit Frank Baumann, auf die wir vor kurzer Zeit hingewiesen haben.
Persönliche Erinnerung: Ende der neunziger Jahre haben wir im Kunsthaus Zürich am von Nachlässen überladenen Schreibtisch von Walter Binder eine Diskussion darüber geführt, ob man „Photographie“ oder „Fotografie“ schreibt. Binder plädierte auf „ph“, denn bis heute wird ein wichtiges Studienfach an der Universität Zürich als Physik bezeichnet. Loetscher war sich der Sache nicht ganz sicher. Er zog sich zurück, dachte darüber nach.
Das Fotozentrum in Winterthur mit dem Fotomuseum und der Stiftung für Fotografie wäre ohne den Einsatz und die intellektuelle Rückendeckung von Hugo Loetscher nie möglich geworden. Loetscher hat in der Zürcher Kunstgesellschaft und am Heimplatz die Fotografie salonfähig gemacht, – und vor allem die Reportagefotografie, mit der er stets verbunden blieb. Die Schweizer Fotoszene trauert über einen intellektuellen, kritischen Beobachter und Vordenker.