David Meili, 27. September 2009, 16:30 Uhr

Impressionen vom Photoflohmarkt Lichtensteig 2009

Der Photoflohmarkt Lichtensteig ist dieses Jahr wiederum um einige Stände kleiner geworden, doch nach wie vor das bedeutendste Ereignis in seiner Art in der Schweiz. Dies beweist die traditionell internationale Beteiligung. Man trifft auf Händler aus dem Süddeutschen Raum, aus Österreich, Italien und selbst aus Savoyen.

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090927_geiger_1024x768Für den Rückgang an Anbietern hat Mitbegründer Rolf Geiger zwei Erklärungen. Es wird kaum mehr analog fotografiert, und wer noch analog fotografiert, hat bereits eine Ausrüstung. Zweitens hat sich ein Teil Handels aufs Internet verlagert. Dennoch bleibt der Photoflohmarkt ein Publikumsmagnet. Bei schönstem Herbstwetter durch die Gässchen von Lichtensteig zu schlendern, eine Bratwurst und ein Becher Bier mit Gleichgesinnten zu geniessen, macht über alle Generationen hinweg Spass.

090927_leica_1024x768Nach wie vor ist der Besuch des Markts Pflicht für Sammler. Gefragt sind nicht die grossen Stücke, sondern Zwischenringe, Adapter und was sonst noch eine Leicaausrüstung vervollständigt. Geiger weist darauf hin, dass auch das Geschäft zwischen den Händlern von Bedeutung ist, wobei wertvolle Kameras gar nicht an Markt mitgenommen, sondern danach gehandelt werden.

090927_fuenf_franken_1024x768So öffnet sich die Schere zwischen hochwertigen Objekten und Ramsch immer mehr. Spiegelreflexkameras mit Objektiv waren an einem Stand zum Einheitspreis von CHF 50.- erhältlich. Zubehör und Sucherkameras konnte man ab CHF 50.- erwerben. Schwach werden konnte man zum Beispiel bei einer sehr schönen Contarex mit Planar 2.0 und Wechselrückwand für CHF 600.-. Oder für den gleichen Betrag für eine neue, originalverpackte Polaroid SE 600. Eine praktisch neuwertige Hasselblad 500C mit Magazin und Teleobjektiv blieb für weniger als CHF 1 000.- liegen.

Bei einigen Händlern kommt der Verdacht auf, sie möchten ihre Lieblingsstücke gar nicht verkaufen. Die Plaubel Makina wird auch im kommenden Jahr wieder für CHF 1 800.- angeboten. Eine Fuji GX 680 ist für CHF 1 000.- kein Schnäppchen, wenn man dazu kein Objektiv zu einem vernünftigen Preis erwerben kann.

Ausgetrocknet ist der Markt für die Spitzenobjektive von Minolta, die sich an den Digitalkameras von Sony verwenden lassen. Anzuziehen scheint die Nachfrage im gleichen Trend nach Objektiven von Olympus. Hoffnungslos ist die Suche nach Blitzwürfeln und Blitzbirnen. Sie sind vom Markt ebenso verschwunden wie Kodak Instamatic Filme.

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