Freie Fotografinnen und Fotografen überreichten heute, am 5. November 2009 dem europäischen Tag «Stand up for journalism», dem Verband Schweizer Presse (VSP) eine Petition für faire Honorare und rufen zum Unterschreiben auf.
Eine von der unabhängigen Gruppe von Fotografinnen und Fotografen auf www.pressefoto.ch lancierte, laufende Unterschriftensammlung protestiert aus aktuellem Anlass gegen die Versuche, den Bildschaffenden ihre Urheberrechte und damit einen Teil ihrer Existenzgrundlage als Berufsfotografinnen und -fotografen zu entziehen. Die Unterschriftensammlung zeigt, dass die Fotografierenden bereit sind, sich für ihren Beruf einzusetzen.
Fotografinnen und Fotografen überbringen dem Verband Schweizer Presse eine Gesprächseinladung zur Rettung der professionellen Fotografie. Von links nach rechts: Tres Camezind (Fotograf und Präsident vfg), Beat Ernst (Fotograf SBf), Salva Leutenegger (Zentralsekretärin impressum), Mischa von Arb (Regionalsekretär comedia) Sabine Rock (freie Fotografin der Think Tank Fotografengruppe) und Urs Thalmann (Geschäftsführer impressum). Bild: Thomas Burla.
Gesprächseinladung und Aufruf zur Unterschrift
Darum laden sie die Verlage an diesem Europäischen Tag «Stand up for Journalism» zu direkten Gesprächen ein, um die Grundlagen professionellen Bildschaffens zu erhalten. Die Bildschaffenden rufen gleichzeitig dazu auf, die Petition zu unterschreiben und damit ein Zeichen für die professionelle Bebilderung der Medien zu setzen.
Im Zeichen einer Kostenoptimierung versuchen zurzeit einzelne Schweizer Medienunternehmen, freie Fotografinnen und Fotografen zur Unterzeichnung neuer Rahmenverträge zu zwingen. Konkret sollen die freien Bildautoren den Medienunternehmen die Nutzungsrechte nicht nur für Mehrfachnutzungen in Produkten des Unternehmens ohne zusätzliche Honorierung abtreten, sondern darüber hinaus ebenso für Weiterverkäufe an Drittfirmen. De facto treten so die Medienunternehmen als Bildagenturen auf, ohne jedoch die Bildautoren an den daraus resultierenden Gewinnen beteiligen zu wollen. Damit werden Freischaffende weiter finanziell an den Abgrund gedrängt.
Glaubwürdige Medien brauchen professionelle Bilder
Nur professionelle Fotografinnen und Fotografen sind in der Lage, qualitativ hochstehende und ethischen Grundsätzen gerechte Bilder zu produzieren. Nur solche Bilder können Qualitätsmedien adäquat illustrieren. Sinkende Tarife, höhere Infrastrukturkosten und eingeschränkte Urheberrechte untergraben die Existenzgrundlage der Berufsfotografinnen und Fotografen systematisch. Auch die schreibenden freien Medienschaffenden werden durch die Massnahmen der Verlage in ihrer Existenz bedroht. Professionell journalistisch fotografieren und schreiben setzt voraus, davon leben zu können. Und das ist je länger desto weniger möglich. Darum haben sich die Fotografinnen und Fotografen verschiedener Verbände zusammengeschlossen und setzen sich für den Erhalt ihres Berufes und professioneller Bebilderung der Medien ein. Zeitungen und Zeitschriften brauchen professionelle Aufnahmen um glaubwürdig zu bleiben. Daher sollten auch die Verlage ein grosses Interesse am Erhalt der hochstehenden Berufsfotografie haben.
Die Journalistenverbände impressum und comedia sowie die Fotografenverbände vfg, sbf und USPP unterstützen die Aktion.