«Noch nie hat der Imaging Markt eine derart starke Herausforderung gefunden und global unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen gehabt, wie es im Jahre 2009 der Fall ist.» Dies ist das Fazit der Marktdarstellung 2009, welche Marion Knoche, Global Director der GfK Retail and Technology GmbH, auf dem Imaging Summit (30.11. bis 01.12.2009) in Nürnberg präsentierte.
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«Im härtesten Krisenjahr 2009 konnte sich der Imaging Markt in Westeuropa noch relativ gut behaupten. Mit einem Rückgang von -9% bis September 2009 ist die Krise offensichtlich spürbar, jedoch konnten der Handel und die Industrie durch aktive Marktmassnahmen noch schlimmeres abwenden» erklärte Marion Knoche (Bild).
Demgegenüber musste Osteuropa einen starken Rückgang von -40% im Wert hinnehmen. Auch der Mittlere Osten und Südafrika mit einem Rückgang von -16%, Lateinamerika mit -13% sind härter von den Umfeldbedingungen getroffen.
Dieses Ergebnis zeigt auch eindeutig, dass die Nachfrage nicht nur mit der Haushalts- bzw. persönlich bezogenen Marktsättigung einhergeht, sondern wesentlich durch wirtschaftliche Einflüsse geprägt war. Sonst wäre es nicht zu verstehen, dass zum Beispiel die Schweiz, die die höchste Penetrationszahl ausweist, dennoch ein Wachstum bei Digitalkameras von 5% aufzeigt, während osteuropäische Märkte, mit nur 30 – 40% Haushaltspenetration derzeit stark rückläufige Entwicklungstendenzen haben und insgesamt einen Mengenrückgang von -23%, wertmässig sogar -34% aufzeigen.
Die Schweiz weist die höchste Haushaltspenetration Europas mit Digitalkameras auf und konnte als einziges europäisches Land eine positive Entwicklung verbuchen.
Mehr Geld für mehr Features
Neben dieser Entwicklungstendenz stellt man fest, dass sich die Märkte individuell sehr unterschiedlich entwickeln: Während in Westeuropa die Tendenz «Mehr Geld für mehr Features» sehr deutlich durchschlägt und die bestverkauften Produkte sehr wohl um 30% im Durchschnittspreis höher liegen als vor 4 Jahren, so ist doch in Osteuropa eine abweichende Tendenz GfK Retail and Technology zu einem deutlich preiswerteren Produkt zu beobachten. Dies ist sicherlich auch die Auswirkung der wirtschaftlichen Entwicklung in Osteuropa. Diese Tendenz erklärt auch, dass in Westeuropa die oberen Preisklassen bei Digitalkameras an Bedeutung gewinnen, was übrigens auch für Osteuropa und für Lateinamerika zutrifft. Auch dies ist ein Phänomen, was eindeutig von den derzeitigen allgemeinen Marktentwicklungen abweicht, die normalerweise ein deutliches Ansteigen der unteren Preisklassen aufzeigen.
Dies gilt zum Beispiel für Produkte wie TV, LCD-TV und Camcorder. Der Handel erlebt derzeit einen grossen Umbruch. Zu beobachten ist, dass die Facheinzelhändler, z.B. Foto aber auch der Elektronikeinzelhandel und die Papier-Büro-Schreibwarengeschäfte von rückläufigen Tendenzen gekennzeichnet sind, d.h. die Anzahl der Geschäfte nimmt ab, während die Anzahl der Fachmärkte aber auch Computergeschäfte und Telekommunikationsgeschäfte deutlich an Anzahl zunehmen.
Aufgrund dieser Tendenz ergibt sich auch eine Verschiebung in der Produktpräsenz, welche unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Zum einen könnte die mangelnde Präsenz, z.B. von Fotoprodukten, einen Rückgang des Marktes bewirken, zum anderes könnte es aber auch zu einer Stärkung des Internets führen oder aber zur Stärkung grosser technischer Kaufhäuser. Derzeit ist insbesondere die Stärkung der technischen Kaufhäuser auch im Abverkaufsvolumen zu beobachten.
Internet legt weiter zu
Unterschiedlich ist die Reaktion im Internet. Tendenziell hat sich das Internet in den ersten 9 Monaten des Jahres international besser aufgestellt als der traditionelle Handel, ob diese Entwicklung jedoch weiter fortschreiten wird, wird wiederum von der Präsenz des stationären Handels abhängen.
Potential für den Handel ist sicherlich das Bildentwicklungsgeschäft, was derzeit sehr stark durch die Zuwächse im digitalen Bild und im Fotobuch geprägt ist. Hier hat der Fachhandel über Beratungsfunktion und Informationsfunktion Möglichkeiten, den Kunden vermehrt an sich zu binden und hierdurch auch sein Geschäft zu steigern.
Zur GfK Gruppe Die GfK Gruppe bietet das grundlegende Wissen, das Industrie, Handel, Dienstleistungsunternehmen und Medien benötigen, um Marktentscheidungen zu treffen. Ihr umfassendes Angebot beinhaltet Informations- und Beratungsservices in den drei Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media. Weltweit ist die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen in mehr als 100 Ländern aktiv und beschäftigt über 10’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2008 betrug der Umsatz der GfK Gruppe 1,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com. |