Der Countdown ist abgelaufen, und damit ist der Name des neuen Hasselblad-Modells bekannt, das am 10. Februar 2010 offiziell vorgestellt wird: H4D-40. Bis dahin haben wir Schweigepflicht geschworen …
Aufmerksame Surfer finden jedoch auf der Webseite von Hasselblad einen Veranstaltungskalender, aus dem hervor geht, dass die neue Hasselblad
- am 10 Februar 2010 von 17 bis 22 Uhr
- und am 11. Februar 2010 von 12 bis 21 Uhr
von der Firma Light+Byte am Preview Day der ewz.selection im ewz-Unterwerk Selnau in Zürich präsentiert wird. Am besten heute schon anmelden …
Ein sehr bescheidener Versuch der Schweden, der S2 von Leica, der sehr interessanten Mamiya/PhaseOne 645 und den wohl bald erscheinenden 30+ Megapixel-Boliden von Canon und Nikon Paroli bieten zu wollen.
Die Grundprobleme der Hasselbald werden mit der neusten Lancierung ja bekanntlich nicht aus der Welt geschafft, und die wären die eher mittelmässigen Fuji-Optiken – Mamiya/PahseOne hat da Besseres zu bieten – und die billige Verarbeitung gemessen am Preis. Spätestens seit es die S2 gibt, sollte auch Hassie ein hochwertig verarbeitetes und gegen Witterungseinflüsse abgedichtetes Gehäuse hinkriegen.
Völlig unverständlich ist weiters die recht fragwürdige Wahl des Sensorformats. Es gibt, und das hat sich herumgesprochen, inzwischen auch im MF sogenanntes Vollformat – wenn es auch nicht ganz an die Aufnahmefläche eines 6×4,5cm Negativs herankommt. Aber was solls: Immerhin hat der Sensor ein Seitenverhältnis von 3:4 (5:4 oder gar 1:1 fände ich aber noch besser), und nicht das Amateurformat 3:2, was gegen die Leica S2 und gegen die etablierten High-End Kleinbild-DSLR spricht.
Revolutionär ist an dieser Hasselblad jedenfalls nichts. Und ob die Preview-Days der ewz.selection der richtige Rahmen für eine solche Verkaufspräsentation sind, wage ich zu bezweifeln. Insbesondere, weil die ewz.selection jene Plattform ist, die immer wieder beweist, dass sehr gute Fotografie nach wie vor analog gemacht wird. Und zwar vor allem von den an Computer gewöhnten Jungen.
Die 2009 selektionierten Christian Lutz, Desirée Good, Mathias Braschler + Monika Fischer, Ester Vonplon, Tine Edel, Roger Eberhard, Vanessa Püntener und Sabine Bechtel haben allesamt analog fotografiert. Denn am Ende geht es ums Bild, und nicht um Bytes. Analoge Fotografie zwingt zu Disziplin und zur Zeitnahme. Tugenden, die in der heutigen Zeit des Equipment-Fetish – den die Firma LB immer offensichtlicher anheizt – nicht mehr so chic sind.
Hmmm … ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass die heutigen Journis einfach mal darauflos schreiben ohne je mal was mit der Materie zu tun haben (ausser gelesen vielleicht)? Die S2 hat sicher eine Tortour erlebt wie mit dem Greenpeaceschiff durch die Arktis??? Oder Die Strapazen überlebt bis auf den Kilimandscharo?? Und Fujinon Objektive seien mittelmässig?? Sicher schon Vergleiche gesehen?? Messwerte?? EGAL! Wird sowieso ein Boomerang. Vorbei die objektive Berichterstattung .. vorbei die Zeit der Recherche.
Passt zur heutigen Zeit mehr als die „Fetisch-Anheizung“ der LB.
Und wer denkt, dass das Bild keine Rolle spielt, dass Disziplin und Zeitnahme nichts mit Digitaler Fotografie zu tun haben, hat wahrhaft von FOTOGRAFIE keine Ahnung. Die weltbesten Fotografen fotografieren wie?
M. Rossetto – Mitarbeiter von LB (geoutet)