Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) streicht das Programm für Gestalterische Weiterbildung, zu dem man bis anhin ohne irgendwelche Diplome Zugang hatte. Die Entlastung des Budgets ist bescheiden, denn die Gehälter der zumeist nebenberuflich tätigen Dozent/innen in den sonst am Abend leerstehenden Räumen belaufen sich auf etwa CHF 700’000.– pro Jahr bei einem Betriebsbudget der Fachhochschule von 86 Millionen.
Doch die Strategie ist erkennbar. Thomas D. Meier als neuer Rektor will «seine» Fachhochschule auf europäisches Spitzenniveau trimmen und nur noch international anerkannte Zertifikate anbieten. Nicht angetastet von den Budgetkorrekturen bleibt der Bereich «Forschung», der bis anhin eher diskutale Resultate erbracht hat.
Die Kurse für Bildungswillige ohne Matura könne nun die Berufsschule übernehmen. Der Entscheid ist insofern zynisch, da die ZHdK mit dem zukünftigen Kampus auf dem Toni-Areal aus rechtlichen Gründen vorerst auf einer unfertigen Baustelle sitzt, die Tag für Tag mehr Unterhaltsbeträge fü an Kosten verschlingt, als das Defizit der bisherigen Kurse. Doch dies sind Investitionskredite des Kantons in Bauten und ins Baugewerbe, und keine Betriebsausgaben für Bildung.
David Meili
Beitrag auf kleinreport.ch
Update: Beitrag auf Tages-Anzeiger/Newsnetz vom 9. Februar 2010
Der Verlust der Weiterbildungskurse ist ein schwerer schlag für eine ganze Reihe freischaffender Künstler, welche sich als Kursleiter über Jahre bewährt haben, zum einen in der Weiterbildung zum anderen als Erwerb und zur sozialen Absicherung derselben.