Die bereits angekündigte True-Focus-Technologie von Hasselblad ist jetzt in einem preislich attraktiven Produkt realisiert worden. Es heisst Hasselblad H4D-40. Hasselblad sieht als Hauptzielgruppe vor allem Berufsfotografen, welche die Vorteile der Mittelformat-DSLRs nutzen möchten und sich bisher gewohnt sind mit einem 35mm High-End-System zu arbeiten.
Hasselblad kündigte heute die Markteinführung eines neuen Produkts, der Hasselblad H4D-40, an. Die H4D-Serie, die auf der H3D-II-Serie aufbaut, verfügt über schnellere Aufnahmefrequenzen, höhere ISO-Werte, Belichtungszeiten von bis zu vier Minuten und das neue «True-Focus» Autofokussystem von Hasselblad, das professionellen Fotografen akkurate Kompositionen im Nahbereich erleichtert. Die Hasselblad H4D-40 ist mit einem 33 x 44 mm grossen CCD-Sensor mit 40 Millionen Pixeln ausgestattet und bietet damit fast die doppelte Aufnahmefläche des grössten 35mm DSLR-Sensors.
«Die meisten High-End-Fotografen kennen die Vorteile, die ein Mittelformatsystem im Vergleich zu kleineren Formaten bietet», erklärt Hasselblad CEO Larry Hansen, «aber viele jüngere Fotografen haben sich nie mit der Fotografie in grösseren Formaten vertraut gemacht. Fast jeder in der Welt der Fotografie ist sich zum Beispiel der dramatischen Entwicklungen bewusst, die im 35mm-Bereich in den vergangenen Jahren stattgefunden haben», fährt er fort, «aber viele der jüngeren Generation der Fotografen sind sich nicht der Tatsache bewusst, dass sich Mittelformat-DSLRs genauso dramatisch entwickelt haben, wodurch der Qualitätsabstand, der in der Vergangenheit zwischen kleinformatigen und grossformatigen Systemen bestanden hat, beibehalten – und in einigen Fällen sogar vergrössert – wurde. Auch wissen viele Fotografen nicht, dass das grössere Format der Hasselblad-System-Kameras einen deutlich geringeren Schärfentiefebereich liefert, wodurch der Einsatz eines selektiven Fokus für kreative Effekte viel leichter wird. In Kombination mit dem True Focus eröffnen sich enorme kreative Möglichkeiten und eine hohe technische Genauigkeit. Addieren Sie dies zu dem modularen System der H4D-40 mit ihrer Auswahl an klaren Bildsuchern und einem umfangreichen Zubehörprogramm, und Sie erhalten ein Feature-Set, das ein Hasselblad-System – heutzutage mehr als je zuvor – zu einer Schlüsselkomponente in der Toolbox eines jeden professionellen Fotografen macht.»
Features wie die neuen rauscharmen Farbfilter des H4D-40-Sensors und die leistungsstarke HC/HCD-Objektivserie bilden laut Hasselblad die Grundlage für verbesserte Klarheit und Schärfentiefe. Die Hasselblad Natural Color Solution (HNCS) erzielt durch die Verwendung eines einzigen Farbprofils und der digitalen Objektivkorrektur (DAC) eine gleichmässige Farbwiedergabe und perfektioniert jedes mit einem HC/HCD-Objektiv aufgenommene Bild durch die Beseitigung aller Verzerrungen, Vignettierungen oder Farbabweichungen.
Der Lieferumfang der Hasselblad H4D beinhaltet auch Hasselblads neue Phocus 2.0 Imaging-Software mit einer reduzierten Lernkurve, wodurch der durchschnittliche Fotograf in weniger als 30 Minuten auf dem neuesten Stand sein kann, sowie ein Feature-Set, dass die von Adobe und Apple gesetzten Industriestandards erfüllt.
Die Markteinführung der Hasselblad H4D-40 findet weltweit in Form von Händlervorführungen und Events in Nord- und Südamerika, Europa und Asien statt. In der Schweiz wird dieser Anlass im Rahmen des Preview Day der ewz.selection im ewz-Unterwerk Selnau in Zürich stattfinden
- am 10 Februar 2010 von 17 bis 22 Uhr
- und am 11. Februar 2010 von 12 bis 21 Uhr.
Die H4D-40 ist Fr. 20’995.– (exkl. Mwst.) resp. Fr. 22’590.– (inkl. Mwst) für Kameragehäuse, Bildsucher und 80mm-Objektiv erhältlich und ab demnächst lieferbar.
True Focus: Akkurate Kompositionen aus nächster Nähe mit geringer Schärfentiefe
True Focus hilft bei der Lösung einer der hartnäckigsten Herausforderungen der professionellen Fotografie: korrekte, akkurate Fokussierung über das gesamte Bildfeld beim Arbeiten mit geringer Schärfentiefe und kurzen Abständen. Ohne Multi-Point-Autofokus kann eine typische Autofokuskamera den Fokus nur korrekt an einem Objekt messen, das sich im Bildmittelpunkt befindet. Wenn ein Fotograf ein Objekt ausserhalb des Mittenbereichs fokussieren möchte, muss er den Fokus auf dieses Objekt richten und anschliessend erneut das Bild zusammenstellen. Bei kurzen Abständen bewirkt diese Neukomposition einen Fokusfehler, da die Fokussierungsebene der Kamerabewegung rechtwinklig zur Objektivachse folgt. Die herkömmliche Lösung bei den meisten DSLRs war, die Kamera mit einem Multi-Point-AF-Sensor auszurüsten. Mit diesem Sensor kann der Fotograf einen aussermittigen Fokuspunkt auf ein Objekt ausserhalb des Mittenbereichs setzen, wodurch dieses korrekt fokussiert wird; aber solche Multi-Point-AF-Lösungen sind oft langwierig und unflexibel in der Handhabung – sie lösen das Problem nicht wirklich.
Um dieses Problem zu umgehen, hat Hasselblad moderne Gierraten-Sensortechnologie eingesetzt, wobei die Winkelgeschwindigkeit auf innovative Weise gemessen wird. Das Ergebnis ist der neue Absolute-Position-Lock-(APL)-Prozessor, der die Grundlage für die True-Focus-Funktion von Hasselblad bildet. Der APL-Prozessor zeichnet bei jeder Neukomposition die Kamerabewegung genau auf und verwendet anschliessend diese exakten Messwerte, um die erforderliche Fokusanpassung zu berechnen und die entsprechenden Kompensationsbefehle an den Fokusmotor des Objektivs weiterzugeben.
Der APL-Prozessor berechnet die verbesserten Lagealgorithmen und führt die erforderlichen Fokuskorrekturen derart schnell aus, dass keine Auslöseverzögerung auftritt. Die Firmware der H4D perfektioniert anschliessend den Fokus unter Verwendung des präzisen Datenabfragesystems, das bei allen HC/HCD-Objektiven zu finden ist. Die True-Focus-Technologie und APL (beide zur Patentierung angemeldet) stellen einen bedeutenden Meilenstein in Hasselblads High-End-DSLR-Strategie dar und sind das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit.
Erstpräsentation in der SchweizDie neue Hasselblad H4D-40 wird in der Schweiz erstmals von der Firma Light+Byte präsentiert
anlässlich des Preview Day der ewz.selection im ewz-Unterwerk Selnau in Zürich . |
Erfahren Sie hier mehr über True Focus und hier sowie hier mehr über die Hasselblad H4D-40
Die technischen Daten der Hasselblad H4D-40 finden Sie hier als pdf
Hasselblad Produkte werden in der Schweiz vertrieben durch
Light + Byte AG | Leica Camera AG |
CH-8048 Zürich | CH-2560 Nidau |
Tel. 043 311 20 30 | Tel. 032 332 90 90 |
Fax 043 311 20 35 | Fax 032 332 90 99 |
info [at] lb-ag.ch | info [at] leica-camera.ch |
Mit Verlaub, aber es grenzt an Arroganz, der jungen Generation von Fotografen Unbedarftheit in Sachen Aufnahmeformate und den Entwicklungsschritten im Bereich der digitalen MF-Kameras zu unterstellen. Gerade die Jungen sind es, die voller Motivation zur Mittelformat- und Grossbildkamera greifen. Was Herrn Hansen wohl nicht in den Kram passt ist die Tatsache, dass da noch die analoge Arbeitsweise überwiegt. Statt sich zu grämen, gäbe es aber eine sehr vernünftige Idee, sich mit dieser Realität anzufreunden: Den Abverkauf von analogen Hasselblads neu zu forcieren und das Produktangebot im Bereich der High-End-Scanner erweitern, zum Beispiel durch ein erschwinglicheres «Einsteigermodell». Also etwa so, wie es Epson mit der 3800 erfolgreich vorgemacht hat. Aber gut, vielleicht finde ich ja nächste Woche Zeit, mir von Light&Byte die Vorzüge der H4D präsentieren zu lassen. Bis dann.
Ich bekomme den Eindruck nicht los das Isa die Kameras von Hasselblad nicht mag, vielleicht ist ja noch eine Sinar im Einsatz oder eine ArcaSwiss?
Das die analoge Arbeitsweise eben nicht (mehr) überwiegt, ist wohl kein Punkt über den man heute noch diskutieren muss. Das sind einfach die Fakten. Dass analoge Fotografie im Mittel- und Grossformat momentan noch stärker ist als im Kleinbild, liegt doch schlussendlich auch einzig und allein am Preis. Und eben der kommt ja mit der H4D-40 nochmals weiter runter und wird für viele junge Fotografen erstmals überhaupt in Betracht kommen.
Wir freuen uns auf jeden Fall, auch Ihnen am Preview Day die neuen Kameras zu zeigen.
@Isa Ich kenne viele Fotografen, auch in meiner Generation (50+), die mal analog, mal digital fotografieren. Analoge Mittelformatkameras sind als Occasionen preislich auf dem Tiefpunkt. Heute war ich bei Foto Bären an der Löwenstrasse in Zürich selbst in Versuchung: Eine Bronica mit 4 Objektiven für CHF 698.-. Man kann damit geniale Bilder machen, sie scannen, für einen Bruchteil des Preises einer neuen digitalen Hasselblad.
Man braucht diese Hightech-Kamera nicht, um gute Bilder zu machen. Ich kenne einen jungen Fotografen, der mit einer Polaroid 104 mit Filmpaketen vom Flohmarkt arbeitet und Erfolg haben wird.
Das macht die Faszination der Fotografie aus. Man kann selbst Kameras bauen, – was zählt, sind das Engagement für das Medium und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen.
Gut macht Ihrs, wenn Ihr gut leben könnt und Euch die Arbeit befriedigt, Euere Alterrsvorsorge ordentlich aufbaut und erstnoch Angestellte, Steuern und Lieferanten fristgemäss zu ihrem Geld kommen. Da spielt analog oder digital einfach keine Rolle.
Die Diskussion Analog vs Digital ist irreführend.
Evtl ist es hilfreicher die Fälle einzeln zu betrachten und dementsprechend auch die Wirtschaftlichkeit einer Investition.
1. die Qualität und das Angebot von Film und Chemie nehmen ab und damit wird Service für Mittel-und Großformat wird teurer, ergo auch die BetriebsKosten pro Aufnahme
2. Skaleneffekte (ich z. B. mache ca 20-30.000 Aufnahmen pro Jahr); umgerechnet auf Filme armotisiert sich der Kauf nach ca 3 Jahren (allein nur auf Film-und Laborkosten bezogen, geschweige denn die Infrarstruktur selbst vorzuhalten)
3. Die höheren kosten für Film, Labor und der zeitliche Aufwand (Wartekosten), die fehlende Kontrolle etc bezahlt heute keine Kunde mehr
4. Entscheiden für mich ist, dass ich relativ gesehen mehr Zeit habe mit der Kamera zu arbeiten, wenn ich digital arbeite.
5. aus nostalgischer Betrachtung gebe ich den Analog-Fans recht.
Das hat aber nichts mehr mit der derzeitigen Wettbewerbssituation zu tun.
Die Diskussion wird viel zu oft emotional und nicht rational geführt!
Die Möglichkeiten, gute Aufnahmen zu machen und sehr effektiv zu verarbeiten, sprechen klar für die digitale Aufnahme.
Die Preisgestaltung ist ein Thema, dass man sich genauer anschauen sollte:
Mit 10% der Kosten für eine H4D kann man auf 35mm eine sehr gute Ausrüstung haben. Mit 3% der Kosten eine „Kompaktkamera“, die den Ansprüchen der einfachen Handhabung bei guter Bildqualität gerecht werden.
Schauen wir mal 5,10 oder 20 Jahre zurück: um eine bestimmte technische Qualität zu erreichen, sind die Preise gesunken und die Produktivität gestiegen. Die gestalterische Qualität kann man nicht kaufen …
Wir können froh sein, dass Anbieter sich auf grosse Sensoren und technische Qualität kümmern. Sonst müssen wir klar sehen: 35mm Kameras sind schon nahe am erreichbaren Maximum. Im „Mittelformat“ kann man einfach mehr erreichen – und genau deshalb sollte man daran festhalten.
Ich habe schon lange an Hasselblad gedacht, und für solche Kamera, soll der Fotograf irgendwann kommen. Ich fotografiere Portraits und Hochzeiten, und diese Kamera mein nächste Schritt nach oben 🙂
3800 ist der epson-printer nicht scanner. warten wir mal die photokina ab und hoffen auf die neuen 900/950er scanner.
Ich hatte mal eine motorhasselblad ELX mit 65er. Nach ersten Luftaufnahmen hab ich sie leider wieder verkauft, weil: 1/3 der aufnahmen unscharf waren, nicht wegen verwackelung und ähnlichem sondern: luftveränderung, filmwölbung. Erst nachher erfahre ich von hasselblad schweden dass der filmschieber-schlitz abgedeckt werden soll. Heute würde ich für flug 70mm-magazine benutzen. Ja die filme gibt es noch und zwar sehr gute. Es gibt auch noch ein paar 70mm-labors in bern, zürich, affoltern.
Hatte dasselbe Problem bei meinen contax bei unterschiedlichen temperaturen/verhältnissen an boden. Die neue contax RTS III mit dem sensationellen vakuumeinsatz hab ich aus finanziellen gründen mit einigen wenig gebrauchten objektiven verkauft wegen umstieg auf panoramakameras. Würde beide wieder kaufen/einsetzen.
schade dass die contax 645 nur mit 220er-filmen und nicht auch 70mm -filmen mit vaccum-einsatz erhätlich waren.
Löblich ist dass es ein kostengünstiges Digiback gibt für analoge hasselblads.
Ein hersteller meinte mal vor 10 jahren es sei möglich bessere technik anzubieten, aber zu horrenden preisen.
Wer ins richtige diversifiziert-siehe post mit ihrer unterhaltungselektronik-gewinnt.
Wer spekuliert hat noch mehr davon. Am besten auf spekulanten spekulieren.
Mit Innovationen sollen sich doch andere abmühen. Isch doch egal. Wer meint, nur Geld führt zu nachhaltigen Entwicklungen liegt total falsch, muss umerzogen werden.