Überraschend ist Balthasar Burkhard am Freitagnachmittag in Bern verstorben. Noch im Januar traf sich Burkhard anlässlich seiner Ausstellung Scent of Desire im Museum Bellpark zu einem Gespräch mit Jean-Christophe Ammann. fotointern.ch hatte die Absicht, mit Burkhard zu einem späteren Zeitpunkt ein Gespräch in seinem Berner Atelier zu führen. (Aufnahme zVg, Fotograf nicht bekannt.)
Mit Balthasar Burkhard verliert die Fotokunst in der Schweiz einen ihrer profiliertesten Vertreter und einen lieben Kollegen. 1997 fand im Musée Rath in Genf die erste Retrospektive seines facettenreichen, doch konsequenten Lebenswerks statt. Bereits im kommenden Jahr begann Burkhard mit einem neuen Projekt, mit Stadtaufnahmen von Metropolen und dem begleitenden Film „Ciudad“.
Burkhard verstand sich selbst als Dozent in Chicago und an der Ecole des Beaux-Arts in Nîmes nicht als Professor, sondern als Fotograf. Er bekannte sich zu den Wurzeln einer handwerklichen Grundausbildung bei Kurt Blum in Bern und kehrte immer wieder in seine Heimatstadt zurück.
In der Reihe PHOTOsuisse zeigte 3Sat 2009 den 2004 entstandenen Dokumentarfilm von Bernhard Giger.
PHOTOsuisse, 2 DVDs mit Buch in vier Sprachen, ISBN: 3037780363
Die Werke von Burkhard liegen in mehreren Bildbänden vor, doch nichts reicht an die grossformatigen, in seinem Atelier selbst erstellten Prints heran. Eine ausführliche Biographie findet auf der Website von Scheidegger&Spiess, wo 2004 eine aufwändig gedruckte Monographie erschien, die beim Verlag offensichtlich zu einem populären Preis noch verfügbar ist.
Vertreten wird Burkhard mit aktuellen Werken u.a. von der Galerie Tschudi in Glarus.
Der Gedenkgottesdient für Balthasar Burkhard findet am Freitag, dem 23. April um 14.00 Uhr im Münster Bern statt.