Als Fotograf kann man seine Werke auf unterschiedlichen Medien präsentieren. Am schwierigsten und oft nur durch sehr gute Beziehungen dürfte es über ein Museum sein. Die Galerie Stephan Witschi in Zürich bietet eine attraktive Alternative. Witschi verlegt Bücher und kombiniert sie an bester Lage in seiner Galerie mit Ausstellungen. Aktuelles Beispiel: Christian Schwarz.
Das Werk von Christian Schwarz hat durchaus Museumsqualität, doch dort kann man direkt keine Bilder verkaufen. Schwarz und Witschi haben aus einem langjährigen Projekt „178 Portraits zusammengestellt und präsentieren sie gleichzeitig als anspruchsvolles Buch (mit einer Einführung von Martin Suter) und einer Ausstellung in der Galerie.
Die Porträts von Witschi geben die Authentizität von 4×5″ Prints wieder. Ob sie digital nachbearbeitet wurden, bleibt offen. Wie von Schwarz zu erwarten, findet man Qualität, im Konzept und in der Gestaltung und der Umsetzung bis zum Buch.
Nur die Aufreihung von Zürcher Kultur-Promis der älteren Generation (Marthaler, Murer) macht etwas verlegen. Doch sie haben sich selbst vorgeführt, und daher sind Buch wie Ausstellung auch ein Zeitdokument. Das Geschäftsmodell stimmt. Sie alle werden mindestens ein Buch erhalten und weitere Bücher weiter verschenken.
Christian Schwarz: 178 Portraits. Galerie Stephan Witschi, bis 22. Mai.
Christian Schwarz – 178 Portraits. Edition Stephan Witschi. Im Direktvertrieb der Galerie.