Überraschend wird ein beachtlicher Teil der früheren Unternehmens-Sammlung von Polaroid bei Sotheby’s noch vor den Sommerferien versteigert. Bis vor wenigen Wochen bemühten sich Museen, wie das Musée de l’Elysée in Lausanne, zumindest einen Teil der Sammlung für die Öffentlichkeit zu retten. Doch nun wird sie Lot für Lot ab dem 21. Juni bei Sotheby‘ in New York versteigert.
Die Sammlung, von Unternehmensgründer Erwin Land aufgebaut, vermittelt einen Querschnitt durch die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Spektrum reicht von Imogen Cunningham über Andy Warhol bis zu David Bayle. Aussergewöhnlich sind die Langzeitprojekte von Ansel Adams und die Experimente mit Verfremdungen von Lucas Samaras. Spitzenpreise werden zweifellos die „Hundebilder“ von William Wegman erzielen.
Innerhalb von sehr kurzer Zeit hat Sotheby’s einen perfekten Katalog erstellt, der im Download kostenfrei als pdf verfügbar ist. Die Schätzpreise sind durchaus moderat, wenn man bedenkt, dass es Unikate sind. Wer sich eines der Meisterwerke ersteigert, wird jedoch vor ganz andere Probleme gestellt. Polaroids kann man nicht oder nur für kurze Zeit an die Wand hängen. Über die schonendste Beleuchtung besteht selbst bei Kunstrestauratoren Unsicherheit, und die Bilder restaurieren kann man kaum. Zudem kauft man bei einigen Künstlern mit dem Bild auch nicht das Recht auf Reproduktion. (Bildnachweis: David Levinthal)
Link zur Auktion von Sotheby’s, New York (ab 21. Juni 2010, auch online)