Man muss sich sehr bemühen, um Informationen für die Ausstellung des Werks „Zürich-Weststrasse“ von Andrea Good in der Roten Fabrik zu erhalten. Es wird bis Morgen, Mittwoch, den 30. Juni anlässlich der INURA-Konferenz in der Roten Fabrik in Zürich ausgestellt. INURA befasst sich aus dezidiert linkspolitischer Sicht mit Stadtentwicklung, was die Qualität des Werks von Andrea Good nicht im Geringsten beeinträchtigt.
Andrea Good ist bekannt für Langzeitaufnahmen aus einem Schiffscontainer oder einem zur Kamera umgebauten Hotelzimmer mitten in Paris. Somit realisiert sie nach langer Vorbereitung stets sehr wenige Werke und zeigt sie auch selten. „Zürich-Weststrasse“ ist ein aussergewöhnliches Projekt und passt bestens in die Ambiance der Tagung in der Roten Fabrik. Brilliert die Stadt an der Konferenz mit der Verkehrspolitik mit einer „Aufwertung“ des vom Strassenverkehr über Jahrzehnte nahezu zerstörten Quartiers, kämpfen die Anwohner/innen um preiswerten Wohnraum, bedroht durch die „Gentryfication“ und den City-Chick.
Somit wird die Aufnahme von Andrea Good zu einem Dokument. „Ihre“ Weststrasse gibt es vermutlich schon heute, Mitte 2010, nicht mehr. Was bleibt, sind Erinnerungen und die Fotografie. Das Unikat ist nahezu 9 Meter lang und gegen 3 Meter hoch. Man muss es in Natura gesehen haben.
INURA Conference, bis 30. Juni 2010
Rote Fabrik, Zürich
Link zur Website von Andrea Good