Urs Tillmanns, 6. Juli 2010, 15:00 Uhr

Samsung NX10: Kameratest von Daniel Day Huber (2)

Der zweite Tester der Samsung NX10 ist Daniel Day Huber, der als Bildkünstler in Rümlang tätig ist. Er ist in erster Linie in der Landschaftsfotografie engagiert, doch faszinieren ihn ebenso abstrakte fotografische Themen. Wenn er keine Samsung NX10 testet, fotografiert er mit den verschiedensten Fotosystemen, auch mit Mittelformat und analog mit Grossformat 4×5″.

Wo ist der Spiegel ?

Samsungs neue Systemkamera NX10 kommt im Design einer Spiegelreflexkamera daher. Tatsächlich handelt es bei der NX10 um eine Top moderne Systemkamera, die ohne Spiegelkasten auskommt. Im Zeitalter der Digitalkameras weicht das Spiegelreflex-System dem aktuellen und vielseitigen System mit Live view über einen Monitor. Zu Zeiten der analogen Fotografie wurde das Spiegelreflex-System verwendet um dem Fotografen eine exakte Vorschau vom späteren Bild zu ermöglichen. Durch den Wegfall des Spiegelkastens im Kamera-Body können die Wechselobjektive jetzt technisch einfacher und damit auch preisgünstiger hergestellt werden. Ausserdem enthält das Kamera Gehäuse weniger mechanische Teile, ist also robuster und weniger störanfällig.

Body

Aber genug der farblosen Theorie. Nehmen wir die Kamera in die Hand. Und genau hier beginnt das Vergnügen. Die NX10 liegt bestens in der Hand. Man findet keine harten Kanten und auch die Bedienungselemente sind am richtigen Ort platziert. Die Kamera macht einen soliden Eindruck

und ist gut verarbeitet. Lobenswert finde ich auch, dass Samsung den Miniaturisierungs-Trend der japanischen Hersteller nicht mitmacht. Der 3.0 Zoll Bildschirm auf der Kamera Rückseite liefert aus allen Blickwinkeln ein hervorragendes Bild. Samsung hat keine Kosten gescheut und einen AMOLED Monitor der neuesten Generation verbaut. Auf ein Schwenkdisplay hat man verzichtet, wäre aber für Fotografen wie mich sicher hilfreich. Auch der elektronische Sucher liefert ein gutes Bild. Allerdings wäre hier eine höhere Auflösung wünschenswert.

Kamera Menü und Display-Infos

Das Kamera-Menü gehört zu den Besten die ich bisher gesehen habe. Menü-Struktur, Schriftgrösse, Farbe und Kontrast sind genau richtig. Auch die Menüeinträge hinterlassen beim Fotografen keine Rätsel, so dass man die Gebrauchsanweisung nicht ständig griffbereit haben muss und ein sicheres Gefühl bei der Bedienung entwickelt. Display-Infos können beim Fotografieren übers Bild gelegt werden oder aber für exakte Bildkomposition ganz ausgeblendet werden. Um die Schärfe der bereits gemachten Aufnahmen zu überprüfen, lässt das Bild mit der Lupenfunktion um das 7.2-fache vergrössern. Das ist zu wenig. Um die Bildqualität definitiv zu beurteilen, ist eine 10-Fache Vergrösserung notwendig.

Objektive und Bildqualität

Meine bevorzugten Themen sind Landschafts- und Architekturfotografie. Wenig Bewegung trifft auf wenig Licht. Das heisst; ich benötige eine Kamera, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen eine ausgezeichnete Bildqualität ermöglicht. Das gute alte Stativ ist immer noch in meiner Ausrüstung zu finden. Das Blitzgerät befindet sich allerdings ganz unten in der Kameratasche.

Meine Fotos mit der Samsung NX10 und den drei Wechselobjektiven zeigen durchwegs eine gute Bildqualität. Schärfe, Belichtung und Weissabgleich sind so gut, dass keine Nachbearbeitung mehr notwendig ist. Zum Test angetreten sind das Standard-zoom 18-55mm, das Tele-zoom 50-200mm und das (von mir wegen seiner Abbildungsleistung bevorzugte) Standard-Objektiv 30mm 1:2.0.

Wenn immer möglich, fotografiere ich bei niedrigen ISO Zahlen. Bei der NX10 ISO 200. Weissabgleich und Schärfe lasse ich automatisch einstellen und speichere die Fotos meistens im RAW-Format. Um die gewünschte Bildausstrahlung zu erreichen, bearbeite ich meine Fotos anschliessend in Photoshop und PhotoLine.

Optimale Qualität mit RAW-Dateien

Wer gerne das optimale an Bildqualität von seiner NX10 herausholen möchte, der montiert am besten das Standard-Objektiv 30mm, fotografiert bei mittlerer Blende 5.6 und speichert seine Bilder im RAW Format. Anschliessend lassen sich die Aufnahmen im Samsung RAW Converter oder in Adobe-RAW in allen Details bearbeiten und in ein Standard Format konvertieren.

Die Software

Als sehr nützlich erweisen sich auch die mitgelieferten Programme. Mit Samsung Master lassen sich Fotosammlungen verwalten und für das Korrigieren der Aufnahmen stehen zahlreiche einfach zu bedienende Werkzeuge zur Verfügung. Der Samsung RAW Converter ist ein hervorragendes Programm um die Fotos im RAW Format zu bearbeiten und zu konvertieren. Dieser stammt von der Firma SilkyPix und wird vor allem in Japan professionell eingesetzt. Zwar sind die Programme auf der mitgelieferten CD nur für den Einsatz auf Windows Computern zu finden, Mac Programme können aber teilweise von der Samsung Supportseite heruntergeladen werden. Obwohl Adobe die Samsung NX10 nicht offiziell unterstützt, liefert Adobe-RAW 5.7 ebenfalls hervorragende Ergebnisse.

Die Firmware

Durch ein Firmware-Update können Kamera und Objektive auf den neusten Stand gebracht werden. Das ist bei Samsung sehr einfach gelöst. Die Firmware Datei kann von der Samsung Supportseite auf den Computer heruntergeladen werden. Anschliessend auf die SD Karte kopiert und von dort in der Kamera gestartet werden. Nicht nur Verbesserungen werden installiert, auch neue Funktionen wird man anschliessend in seiner Kamera entdecken.

Das NX System

Die Samsung NX10 ist bestens geeignet für den ambitionierten Hobby Fotografen der beim Aufstieg auf den Säntis nicht unter der Last seiner Ausrüstung zusammen brechen möchte. Vielmehr wird er auf dem Gipfel noch genügend Energie haben, um mit der NX10 beeindruckende Bilder zu kreieren. Wie ich von Samsung erfahren habe, wird das NX System schon bald erweitert. Als Ergänzung werden im Laufe der Zeit weitere Objektive und Kamera-Bodys präsentiert. Samsung-NX ist ein System mit Zukunft.

Positiv:

  • Grösse
  • Display AMOLED
  • Verarbeitung

Negativ:

  • kein Schwenkdisplay
  • Lupenfunktion zu gering
  • Auflösung Sucherblid zu gering

Daniel Day Huber

Weitere Bilder, die mit der Samsung NX10 aufgenommen wurden, finden sie auf der Webseite www.dayhuber.ch

.

Die Bewertung dieses Tests ist abgeschlossen

3 Kommentare zu “Samsung NX10: Kameratest von Daniel Day Huber (2)”

  1. Ich finde den Bericht sehr gut, er macht mich neugierig. Die Bilder zeigen im Rahmen eines Querschnitts die Möglichkeiten der NX10 in Bezug auf den Belichtungsumfang sehr schön.

  2. Finde den Testbericht und die Fotos, auch wegen den verschiedenen Fotomotiven, gut. Nur so ganz natürlich sehen einige Fotos nicht wirklich aus. Hat die NX10 eine HDR-Funktion?
    Jedenfalls finde ich das Plus-Minus am Ende informativ.
    Fotointern hätte allen Testern wohl ein paar Elemente vorgeben müssen, damit die Testurteile vergleichbar und informativer sind. Und für den ausführlichen und persönlichen Eindruck hat es ja hier im Web genügend Platz.

  3. Prima,informativer Kommentar.
    Fotografierte die letzten beiden Jahre hauptsächlich mit der Fuji s 100 FS und war voll zufrieden,auch mit den Postern.
    Das Pancake und der ordenliche Sensor eröffnen mir nun bei der Sam NX 10 neue wunderbare
    Gestaltungsmöglichkeiten.

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