Im Polenmuseum im Schloss Rapperswil SG findet heute um 18:00 Uhr die Vernissage zur Ausstellung «Hell’s Kitchen – Forgotten Places» von Bernd Obermann statt. Der renommierte Fotograf Bernd Obermann lebte 15 Jahre in New York und fotografierte für die New York Times sowie weitere internationale Magazine unter anderem dem ESQUIRE Magazine, der deutschen VOGUE, BUNTE, STERN und FOCUS.
«Hell’s Kitchen – Forgotten Places» ist sein Blick auf ein New Yorker Viertel im Wandel – Designerläden statt Bandenkriege!
Das Leben im Viertel, in welchem unter anderem auch die Sängerin Alicia Keys ihre Kindheit verbrachte, war rau und nicht wenig gefährlich. Bandenkriege prägten die Geschichte seit der Gründerzeit. Trotzdem lebten hier auch viele normale Familien. Auch Schauspieler und viele Künstler fühlten sich wohl in «Hell’s Kitchen». Alle liebten den rauen, unverfälschten Charakter dieser Strassen, in dem sonst von Bürgermeister Giuliani flächendeckend gesäuberten New York. Die Gegenwart sieht ganz anders aus. Heute florieren in Hell’s Kitchen schicke Brasserien und lässige Designerläden. Nachts trifft man kaum noch auf dunkle Gestalten, sondern eher auf vergnügte Grüppchen, die von Insider-Bars zu den sogenannten «Hidden Clubs» stolzieren.
Hell’s Kitchen ist in. Das New Yorker Viertel, das zwischen der 34. und 57. Strasse auf der West Side Manhattans und dem Hudson River liegt, gehört heute zu den neuen hippen Vierteln der Insel Manhattan. Hell’s Kitchen aber hiess nicht umsonst «Küche der Hölle»: Die Gegend hatte vormals einen wirklich schlechten Ruf. Sie war bekannt für seine zwielichtige Bewohnerschaft von Drogendealern und Prostituierten, allerdings auch gemischt mit einer Schichtung von ordentlichen Hafenarbeitern und von neuen Einwanderern, die noch den amerikanischen Traum von Aufstieg und dem Eigenheim in den grünen Vororten träumten.
Ein frischer, frecher und immer unverfälschter Blick auf ein New York wie man es noch nicht gesehen hat! Kuratiert von Karoline von Roques. Eine kurzweilige, lebendige und faszinierende Fotoausstellung mit über 30 Schwarzweis-Fotografien «im schönsten Schloss am Zürichsee».
Fotografien aus erster Hand
Der Fotograf Bernd Obermann lebte zwischen 1996 und 2010 in New York, eben in Hell’s Kitchen. Er hat die Verwandlung «seines» Viertels mit angesehen. Er selbst spürte den Verlust, den seine Mitbürger hier erleiden mussten und er sagt dazu:
«Hier wurde einem ganzen Stadtteil die Seele entrissen, als ihre ursprünglichen Bewohner rausgekehrt wurden, als hätten sie hier nichts mehr zu suchen». In der Ausstellung «Hell’s Kitchen – Forgotten Places» werden eindringliche Bilder von Menschen und Räumen gezeigt, die man dort nicht mehr finden wird – sie ist eine melancholische Retrospektive von verlorenen Orten.
Renommierter Fotograf
Obermann wurde 1954 in Oberhausen (Deutschland) geboren. 1977 wurde er freier Fotograf für «Bunte», «Esquire», «Focus», «deutsche Vogue», «Quick», «Sipa», «Stern», «The New York Times», «Die Welt» und viele mehr. Während seiner Karriere arbeitete er als Fotoreporter in Afghanistan, Kanada, Indien, Nordafrika, Pakistan, Sarajevo, Somalia, Sowjetunion, Spanien, den USA und in anderen Ländern. Seit 2010 wohnt er in Hamburg und liefert seine Fotografien an «Corbis», «SLP Stock Foto Agentur» und «TimePix». Bernd Obermann wird von der Moonblinx Gallery vertreten.
Die Fotoausstellung im Polenmuseum im Schloss Rapperswil findet vom 10. Juli bis 15. August 2010 statt. Sie ist täglich von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.