Die Fotostiftung Schweiz in Winterthur kann bedeutende Neueingänge verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2010 hat sie die Gesamtwerke von Emil Schulthess, Kurt Blum und Monique Jacot als Schenkungen erhalten. Damit wird die Sammlung der Stiftung, die sich um die Archive wichtiger Schweizer Fotografinnen und Fotografen kümmert, um drei weitere herausragende Werke des 20. Jahrhunderts erweitert.
Emil Schulthess (1913-1996) machte sich schon in den dreissiger Jahren einen Namen als Pionier der Foto-Grafik, einer Verbindung von Fotografie und grafischer Gestaltung. Später prägte er als Art Director das Gesicht der Kulturzeitschrift «Du». Er publizierte unter anderem Bildbände über Afrika, die Antarktis und den Amazonas. Internationale Beachtung erhielt er 1950 mit einem 360o-Panorama der Mitternachtssonne, aufgenommen im Norden Norwegens.
Emil Schulthess, «Used Tires, Las Cruzes (New Mexico)», 1953 © Emil Schulthess / Fotostiftung Schweiz
Der Berner Kurt Blum (1922-2005) gehörte seit den fünfziger Jahren zu jenen Fotografen, welche die Fotografie als eigenständiges künstlerisches Ausdrucksmittel verwendeten und eine lyrische Bildsprache entwickelten. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen sensible Porträts von bildenden Künstlern wie Picasso, Giacometti oder Rothko, die er in ihren Ateliers besuchte.
Kurt Blum, «Alberto Giacometti, 1954» © Kurt Blum / Fotostiftung Schweiz / Pro Litteris
Die Westschweizerin Monique Jacot (geboren 1934) etablierte sich vor allem in den sechziger Jahren als Fotojournalistin, bevor sie mit eigenen engagierten Projekten die Sicht der Frauen dokumentierte. Ihr Buch «Femmes de la terre / Frauen auf dem Land» (1989) widmete sich zum Beispiel mit einfühlsamen Reportagen dem Alltag und der Arbeit von Bäuerinnen.
Monique Jacot, «Yvette Gyger, Boncourt (Jura), 1988» © Monique Jacot / Fotostiftung Schweiz
Fotostiftung Schweiz
Grüzenstrasse 45
8400 Winterthur
Tel. 052 234 10 30